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Townstar oder Kangoo? - Nissan Townstar im Test

Sieht auf den ersten Blick wie der Kangoo aus, finden Sie? Na, und auf den zweiten erst! Test.

townstar oder kangoo? - nissan townstar im test

Nissan steht drauf, ist aber das gleiche drin wie bei Renault oder Mercedes. Dennoch ein praktischer und erschwinglicher Van?

Zu Recht dürfen Sie erwarten, dass wir Sie über neue sozialwissenschaftliche Erkenntnisse informieren. So gilt der Grundwert des Kleine-Welt-Phänomens nach Stanley Milgram von 1967, wonach jeder Mensch jeden anderen über sechs Ecken kennt, als überholt. Wegen der sozialen Medien kenne jeder jeden anderen nun über 3,57 Ecken. Was das mit dem Nissan Townstar zu tun hat? Der ist über zwei Ecken sogar mit Maybach verwandt: Renault und Mercedes entwickelten gemeinsam die Kastenkombi-Generation von Kangoo und Citan, die im Allianz-Clan eine Nissan-Variante bekommt.

Wobei “Variante” ein großes Wort dafür ist, dass die sich nur durch Zierereien wie Embleme, Chromspangen oder Grafiken unterscheidet. Das ist nicht mehr als ein Kangoo, der Townstar heißt. Aber auch nicht weniger.

Schieben auf einen Streich

Schließlich zählt der 4,49 m kurze Kasten zu den praktischsten der erschwinglichen Familienautos. Mit solider Sicherheit (LED-Licht Serie, gute Bremsen) und breiter Assistenz (von Spurhalter über Totwinkelwarner bis Parklenkerei). Mit großen Schiebetüren, durch die sich die Kronprinzessinnen-/-prinzenschar so leicht in Kindersitze heben und anschnallen lässt. Mit einer Ladehalle, so groß, dass immer eine Herde Hüpfpferde/eine Flotte Bobbycars mit in den Urlaub kann. Mit all den Verstaumöglichkeiten von der Dachgalerie über Klappschatullen und die Handschuh-Schublade im Cockpit bis zur Reling, die zum Dachträger schwenkt.

Auf Herausforderungen des Alltags ist der Fünfsitzer so viel besser eingerichtet als auf die Wucht des Antriebs. Mit den 130 PS/240 Nm des Turbobenziners lebt er, was Leistung und Kraft angeht, etwas über seine Verhältnisse. Kann ja auch lustig sein? Schon, aber nicht so lustig, dass die Vehemenz des Vorankommens im Alltag einen wertvollen Ausgleich schaffte zum hohen Testverbrauch (8,5 l S/100 km) oder zum herben Federungskomfort. Den schlägt das straffe Fahrwerk wegen der 527 kg Zuladung an – und um die Karosseriebewegungen im Griff zu halten.

Da die Lenkung – für einen Kastenkombi – ordentliche Präzision und Rückmeldung aufbringt, spielt sich in Kurven etwas ab, was sich in die Nähe der Idee von Handling bringen lässt, trotz des frühen, sich dann inbrünstig intensivierenden Untersteuerns und flauer Traktion. Jedoch versperren die breiten A-Säulen den Blick in die Kurven. Also besser genau hinschauen, wenn es schon wieder um sie geht: um die Ecken.

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