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Tesla Cybertruck: Verspätet und erheblich teurer​

Der Cybertruck war für 2021 angekündigt und sollte ab 40.000 Dollar zu haben sein. Beide Versprechen konnte Tesla nicht halten.​

tesla cybertruck: verspätet und erheblich teurer​

(Bild: Tesla)

Gut vier Jahre ist die Vorstellung des ersten Entwurfs inzwischen her: Mit dem Cybertruck wollte Tesla auf dem in den USA gewaltigen Pickup-Markt mitmischen. Als Erfolgsgarant nannte Firmenchef Elon Musk Preise, die etwa auf Höhe der Konkurrenz mit Verbrennungsmotor liegen. Hinzu kam, nicht zum ersten Mal bei Tesla, eine straffe Zeitvorgabe. 2021 sollten die ersten Cybertrucks ausgeliefert werden. Zwei Jahre später startet der Verkauf nun tatsächlich, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Am 30. November übergab Musk im Tesla-Werk im texanischen Austin persönlich mehrere Fahrzeuge während eines Livestreams an ihre Besitzer.

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Die günstigste Variante wird 61.000 Dollar kosten, für die teuerste Version Cyberbeast werden 100.000 Dollar fällig. Bei der Cybertruck-Vorstellung vor vier Jahren stellte Tesla eine Preisspanne zwischen 40.000 und 70.000 Dollar in Aussicht. Doch Anlaufschwierigkeiten verzögerten die Fertigung mehrfach. Musk scherzte vor einigen Monaten, die Firma habe sich mit dem Modell “das eigene Grab geschaufelt”, da das ungewöhnliche Fahrzeug so viele neuartige Produktionsverfahren benötige.

Konkurrenz mit E-Pick-ups: Kaum gefragt

Tesla betritt mit dem Cybertruck ein äußerst lukratives Marktsegment in den USA. Pickups gehören dort zu den beliebtesten Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr war der Chevrolet Silverado das meistverkaufte Modell im Land, zuvor war es oft Fords F-Serie. Die US-Autoriesen haben inzwischen eigene Elektro-Pickups im Angebot, die sich bisher aber nur in geringen Stückzahlen verkaufen. GM setzte im dritten Quartal nur 18 Exemplare des Silverado EV ab – und rund 143.500 Fahrzeuge des Modells mit Verbrenner- und Hybrid-Antrieben. Ford verkaufte im Oktober gut 3700 vollelektrische F-150 Lightning bei rund 53.500 Pickups der F-Modellreihe insgesamt. Auch der nur auf Elektrofahrzeuge ausgerichtete Tesla-Rivale Rivian verkauft bisher nur wenige seiner Pickups.

tesla cybertruck: verspätet und erheblich teurer​ Der Tesla Cybertruck ist minimalistisch eingerichtet.

Die großen Hersteller führen die moderaten Verkaufszahlen nicht nur auf anfängliche Engpässe in der Produktion, sondern auch auf ein aktuell grundsätzlich geringeres Interesse an den teureren Elektrofahrzeugen zurück. Denn Konjunktursorgen und die hohen Zinsen lassen Autokäufer stärker auf ihr Geld achten. Tesla will bis zu 250.000 Cybertrucks pro Jahr bauen, diese Marke aber vermutlich nicht vor 2025 erreichen, sagte Musk. Aktuell werden nur geringe Stückzahlen produziert, während Tesla modellübergreifend insgesamt rund 1,8 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ausliefern will.

Der Cybertruck sieht anders aus als traditionelle Pickups. Das wurde von einigen Autodesign-Experten kritisiert oder belächelt. Die ungewöhnliche kantige Form liege daran, dass die extra für den Cybertruck entwickelte Stahl-Legierung so hart sei, dass sie nur eingeschränkt gebogen werden könne, betonte Musk. “Wir haben hier ein Auto, von dem Experten sagten, es sei unmöglich, es werde niemals gebaut.” Es sei das beste Fahrzeug, das Tesla bisher gebaut habe. Erst am Markt wird sich zeigen, ob amerikanische Pickup-Käufer ein Fahrzeug in der außergewöhnlichen Form wollen oder eher das klassische Aussehen vorziehen. Musk warb damit, dass ein Elektroantrieb leistungsstärker sei als Verbrennungsmotoren.

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(mfz)

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