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Straßenbahn mit Wasserstoffantrieb kommt auf die Schiene

Alternative Antriebe Straßenbahn mit Wasserstoffantrieb kommt auf die Schiene

Ende 2026 soll Europas erste Straßenbahn mit Wasserstoffantrieb in Görlitz auf der Schiene unterwegs sein. Das ist das Ziel des Forschungsprojekts Hydrogen-Tram for next Generation, kurz HyTraGen.

straßenbahn mit wasserstoffantrieb kommt auf die schiene

Im Forschungsprojekt HyTraGen wird Europas erste Straßenbahn mit Wasserstoffantrieb entwickelt und gebaut. (Bild: Hörmann Vehicle Engineering GmbH)

Straßenbahnen mit Wasserstoffantrieb sind bereits in Asien in Betrieb, nun sollen diese auch in Europa auf die Schiene. Unter Federführung von Hörmann Vehicle Engineering in Chemnitz ist das Forschungsprojekt HyTraGen gestartet. Zu den Projektpartnern gehören der Straßenbahnhersteller HeiterBlick, Flexiva automation & Robotik, die Technische Universität Chemnitz in Form ihrer Professur Alternative Fahrzeugantriebe und die Görlitzer Verkehrsbetriebe. Hörmann Vehicle Engineering hatte bereits 2019 die Projektidee für eine oberleitungsfreie Straßenbahn mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenantrieb entwickelt. Die Wasserstoff-Straßenbahn soll dabei nicht in direkter Konkurrenz zu bestehenden Oberleitungsbahnen stehen, sondern eine Alternative für Strecken sein, auf denen Oberleitungen nicht notwendig oder sinnvoll sind. Neue Stadtteile und Stadtrandgebiete können so wesentlich einfacher und mit geringeren Infrastrukturkosten erschlossen werden.

Grundlagen in H2-Tram erarbeitet

In dem Forschungsvorhaben H2-Tram wurden mit den Projektpartnern HeiterBlick und Flexiva Automation & Robotik GmbH zwischen 2020 und 2022 die Grundlagen für die jetzt anstehende Prototypenrealisierung geschaffen. Das entstandene Fahrzeugkonzept, ein virtueller Prototyp für die Fahrzeugsimulation u.a. mit neuem Energiemanagement und Lösungen für Klimatisierung, Komponentenkühlung, Energienutzung und Sicherheit bilden nun die Basis für Entwicklung und Bau des Straßenbahn-Prototyps HyTraGen. Der Prototyp wird in Leipzig bei der HeiterBlick gefertigt und anschließend im Betriebsumfeld der Görlitzer Verkehrsbetriebe getestet. Eine geplante Neubaustrecke bietet perspektivisch zudem gute Voraussetzungen zum Einsatz einer Kleinserie von Wasserstoffstraßenbahnen.

Betankungsstrategie

Wichtig für das Projekt ist eine Betankungsstrategie, die von der TU Chemnitz entwickelt wird. Darüber hinaus konzentriert man sich an der Hochschule auf Simulationsmodelle zur Alterung des Antriebstranges und die Vermessung des Brennstoffzellensystems vor der Integration in die Straßenbahn im Laborumfeld.

Neue Schienenfahrzeuge im Fokus

Mit den Projektergebnissen will das sächsische Konsortium die Weichen für den Bau neuer Schienenfahrzeuge in Sachsen legen. Sowohl Fahrzeuge als auch Systemkomponenten sollen neue Wertschöpfungen generieren, da die Projektergebnisse auch für weitere Schienenfahrzeugtypen wie Tramtrains genutzt werden sollen. Auch für das Chemnitzer Modell könnte dieser Ansatz in Zukunft von besonderem Interesse sein. Dieses Modell ist die in der Region Chemnitz angewandte Variante eines Stadtbahnnetzes zur Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn.  (se)

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