Test

Vergleichstest

Sprinter-Teilintegrierte über 100.000 Euro

Teilintegrierte, die über 100.000 Euro kosten, waren vor wenigen Jahren noch beinahe unverkäuflich. Heute sieht das anders aus. Für einen schicken TI auf Mercedes sind 150.000 Euro offenbar kein Hindernis mehr für Paare, die sich gerne etwas gönnen.

In diesem Artikel:

Wer viel Geld ausgibt, will einen prestigeträchtigen Integrierten fahren – so lautete lange Zeit die Devise. Doch seit es immer mehr Komfort-Teilintegrierte auf Mercedes Sprinter gibt und der Trend insgesamt zu etwas kompakteren, weniger wuchtigen Fahrzeugen geht, ist die Klasse der sogenannten Luxuscoupés im Aufwind. Das belegen auch die beiden Neuerscheinungen der Marken Carthago und Kabe.

Carthago Chic C-Line T 4.9 LE MB

sprinter-teilintegrierte über 100.000 euro Ingolf Pompe

Carthago Chic C-Line T 4.9 LE MB.

Der Carthago Chic C-Line T 4.9 LE ist dabei kein gänzlich neues Modell, gibt es ihn doch schon länger auf Basis Fiat Ducato. Doch der Sprinter als Grundlage passt noch besser zum Komfortversprechen des eleganten Carthago-Teilintegrierten.

  • Gurt-/Schlafplätze: 4/2–3
  • Zul. Gesamtgewicht: ab 4.200 kg
  • Länge: 7,50 m
  • Preis: ab 115.080 Euro

Kabe Novum 750 LGB

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Kabe Novum 750 LGB.

Der schwedische Traditionshersteller Kabe gibt seit ein paar Jahren deutlich mehr Gas auf dem deutschen Markt. Dafür wurde die komplette Reisemobil-Flotte vom Fiat Ducato auf den Mercedes Sprinter umgestellt. Neben den stattliche 2,45 Meter breiten Royal-Teilintegrierten debütierte auf dem Caravan Salon eine zweite, etwas schlankere und leichtere TI-Baureihe, Novum genannt. Mit dem Kabe Novum 750 LGB findet sich ein Siebeneinhalb-Meter-Modell mit Einzelbetten für komfortbewusste Paare.

  • Gurt-/Schlafplätze: 4–5/2–4
  • Zul. Gesamtgewicht: ab 3.880 kg
  • Länge: 7,45 m
  • Preis: ab 149.000 Euro

Bei der Preisgestaltung verfolgen die Hersteller jeweils eigene Philosophien, was die sehr unterschiedlichen Grundpreise ausstattungsbereinigt ein gutes Stück weit relativiert, aber dazu später mehr. Welcher der beiden Kontrahenten wird gehobenen Ansprüchen besser gerecht?

Wohnen

Beim Betreten der Wohnräume zeigt sich schnell, dass die beiden Marken ganz unterschiedliche Herangehensweisen wählen – und das zieht sich durch fast alle Bereiche.

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Die SItzgruppe im Carthago

Carthago gibt sich viel Mühe, das Fahrerhaus optisch und funktional möglichst gut in den Wohnausbau zu integrieren. Alle Sitze sind mit einheitlichem Stoff bezogen, auch in der T-Haube finden sich Oberschränke im gleichen Look und der Fußboden läuft bis zwischen die Vordersitze eben durch.

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Die Sitzgruppe im Kabe

Beim Kabe ist das Cockpit dagegen komplett in Schwarz gehalten, während im Ausbau Holzdekor-Oberflächen den Ton angeben. Direkt unter dem Tisch verläuft quer eine hohe Stufe, die nicht nur eine Stolperfalle darstellt, sondern das Anpassen der Sitzniveaus am Tisch erschwert. Andererseits machen sich die Fahrerhaussessel durch edle Lederbezüge und Sitzheizung beliebt, ebenso wie das große Dachfenster in der T-Haube, das reichlich Licht hereinlässt – alles serienmäßig.

Die Eckbank mit den kuscheligen Polstern macht die Carthago-Sitzgruppe gemütlicher. Bei der Kabe-Halbdinettebank lassen sich dagegen zwei Armlehnen ausklappen und die Rücklehne ist neigungsverstellbar. Auch die Sicherheit der Heckpassagiere ist den Schweden sehr wichtig. Die Sitztruhe stabilisiert ein Stahlrohrrahmen, es gibt Isofix-Ösen und die Tischplatte lässt sich senkrecht stellen, um die Verletzungsgefahr bei einem Crash zu minimieren.

Reist man stets nur zu zweit, sind das weniger wichtige Aspekte, doch für den Kabe sind es Pluspunkte, wenn er mit dem optionalen Hubbett zum Familienmobil wird. Allerdings ist die Tischplatte für vier Gedecke ziemlich klein.

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Küche im Kabe Novum

Die benachbarte Winkelküche im Kabe ist schon besser für die Verköstigung von vier hungrigen Mäulern gerüstet. Durch den an die Wand gerückten Drei-Flammkocher bleibt davor immerhin noch etwas echte Arbeitsfläche, außerdem sind Herd und Spüle abdeckbar. In drei Hänge- und zwei Unterschränken sowie drei Schubladen kommen genügend Küchengeräte und Vorräte unter. Letztere lassen sich über zwei Drehknebel zentral verriegeln. Weniger praktisch: Die beiden tief platzierten Unterschränke sind mühsam erreichbar und wegen ungeschützter Strom- und Wasserleitungen außerdem nur mit Bedacht nutzbar.

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Carthago: Attraktive Küche: nicht riesig, aber mit pfiffigen Details wie dem Kaffee­maschinen­-Auszug

Echte Arbeitsfläche ist im Carthago noch etwas knapper, die jeweils zweigeteilten Abdeckungen von Dreiflammkocher und Spüle lassen aber eine flexible Erweiterung zu. Zum Abstellen können der praktische Tresen rechts und die Regale links aushelfen. Sechs Schubladen, ein Unter- und ein großer Hängeschrank – dem eine Schottwand helfen würde – nebst einer Gläservitrine stehen für Küchenutensilien bereit. Dazu gibt es noch einen Apothekerauszug gegenüber, neben der großen Kühl-Gefrier-Backofen-Kombination.

Mehr Komfort kann der Carthago auch im Sanitärbereich bieten. Eine separate Duschkabine ist in dieser Fahrzeugklasse fast schon gesetzt – ihr Fehlen bringt den Kabe ein Stück weit ins Hintertreffen. Zumal die Carthago-Dusche dank Dachhaube und Kleiderstange ebenso als Trockenraum gute Dienste leistet – gerade auch in der kälteren Jahreshälfte. Im Bad punktet der Carthago außerdem mit größeren Spiegeln und mehr Stauraum; im Waschtischunterschrank befindet sich ein praktischer Korb für Schmutzwäsche.

Das kompakte Kabe-Bad mit integrierter Dusche kommt hier im direkten Vergleich über solides Mittelmaß nicht hinaus. Dieser Eindruck ändert sich beim Blick auf die Einzelbetten, wo der Schweden-TI mit Federkernmatratzen und zusätzlichen Schaumtoppern außergewöhnlichen Schlafkomfort bietet. Zum bequemen Schmökern im Bett lassen sich die Kopfenden der Lattenroste zudem aufstellen. Passende Beleuchtung, USB-Buchsen, Ablagen – ist alles vorhanden. Das gilt aber auch für den Carthago, dessen Betten im Komfort nur wenig nachstehen. Allerdings sind hier die Bettlängen deutlich unterschiedlich, während der Kabe auf Gleichberechtigung pocht.

  • Testwertung Wohnen Carthago: 3,8 von 5 Punkten
  • Testwertung Wohnen Kabe: 3,5 von 5 Punkten

Fazit: Sitzgruppe, Küche, Sanitärraum, Möbelbau – der Kabe ist gut, aber nicht so gut aufgestellt wie der Carthago. Nur im Bettenkapitel hat er leicht die Nase vorn, weil seine Kombination aus Lattenrost, Federkernmatratze und Topper wirklich äußerst bequem ist.

Beladen

Für ein 7,5-Meter-Mobil ist das Stauraumangebot des Kabe nicht besonders üppig. Sieben Hängeschränke – gegenüber 13 im Carthago – sprechen eine deutliche Sprache. Nicht nur die Exemplare im T-Haubenausbau schlagen hier zu Buche, auch über den Einzelbetten hat der Carthago mehr Staukästen, nämlich über dem Kopfende sowie an den Seiten. Dazu kommen die zwei Kleiderschränke unter den Fußenden der Betten, die im Carthago nicht nur größer, sondern auch deutlich einfacher zugänglich sind. Das linke Exemplar lässt sich mit einem Zwischenboden auch zum Wäscheschrank umwidmen. Im Kabe ist diese Einteilung fix.

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Kabe: Kleider- und Wäscheschränke unter den Betten – ohne Klappdeckel.

Zwei kleine Fächer in der Betttreppe des Carthago sowie ein aus der Querbanktruhe vorn ausschwenkbares Schuhfach stehen für weitere Beladungszwecke bereit. Immerhin lassen sich im Kabe in der Seitenbanktruhe mit Klappe direkt im Einstieg ebenfalls zwei, drei Paar Schuhe bereitstellen.

Der Hängeschrank über dem Seitensitz kann dagegen kaum für Gepäck verwendet werden, weil er als Behausung eines Fernsehers – mit Auszug nach unten – vorgesehen ist. Das löst Carthago eleganter, indem die Mattscheibe hinter der Seitenbanklehne ihren Parkplatz findet und nach oben herausfährt. Außerdem gibt es sogar noch einen zweiten TV-Platz, in einem speziellen Hängeschrank über dem Fußende des rechten Einzelbetts.

Ganz besonders auftrumpfen kann der Carthago außerdem mit seinen zwei von innen zugänglichen Doppelbodenfächern. Das hintere in Küchennähe ist dank abgesenkter Wanne sehr gut geeignet, um Getränkeflaschen und Lebensmittelvorräte zu bunkern. Das vordere, ebenfalls mit abgesenkten Bereichen reicht zudem quer über die ganze Aufbaubreite und ist auch durch zwei Außenklappen erreichbar, etwa um lange Gepäckstücke wie Skier oder Vorzeltstangen einzuladen. Dagegen verzichtet der Kabe komplett auf einen Zwischenboden.

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Federunterstützt anhebbare Bettroste schaffen Platz für hohe Fahrradlenker.

Ein weiteres, nur von außen zugängliches Staufach für Kleinzubehör findet sich bei beiden Kontrahenten, ebenso wie eine Heckgarage mit zwei Seitentüren. Allerdings fallen nicht nur die Türen, sondern die ganze Garage im Carthago wesentlich großzügiger aus als im Kabe. Letztere ist mit zwei Fahrrädern schon ziemlich gut gefüllt, während im Carthago neben den Bikes auch noch locker die Campingmöbel und anderes Sperrgut einen passenden Platz finden.

Wer beim Blick in die Kabe-Garage stutzig wird, ob die Innenhöhe überhaupt reicht für übliche Fahrradlenker, kann beruhigt sein. Die in die Türöffnung hineinragenden Bettroste lassen sich gasfederunterstützt anheben, so dass dann die volle Innenhöhe zur Verfügung steht – allerdings nur wenn niemand auf dem Bett liegt.

Zurrschienen mit verschiebbaren Ösen zur Ladungssicherung finden sich vorn und hinten quer am Boden. Der Carthago hat zusätzlich vier Ösen mit zwei Expandergurten an der Heckwand, die zum Fixieren leichter Campingmöbel gute Dienste leisten.

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Carthago: Blitzsaubere Heckgarage mit zwei großen Türen und praxisgerechten Verzurrmöglichkeiten.

Große Stauräume nutzen aber nur dann etwas, wenn auch die Zuladung dazu passt. Zumindest bei maximaler Auflastung – beide Testwagen sind als 4,5-Tonner unterwegs – sind weder an Rädern, Achsen noch insgesamt irgendwelche Sorgenfalten angebracht. Dabei ist der Kabe fast 400 Kilo leichter als der Carthago, doch auch der hat in dieser Konfiguration reichlich Reserven.

Realistischerweise rollt der Carthago darum mindestens als 4,2-Tonner vom Band, während der Kabe versucht, serienmäßig mit 3,5 Tonnen auszukommen. Bei entsprechender Zurückhaltung, was Ausstattung, Gepäck und Wasservorrat anbelangt, kann diese Rechnung für zwei Reisende sogar aufgehen. Spätestens mit optionalem Hubbett und Vier-Personen-Besatzung führt an der tragfähigeren Chassisvariante aber kein Weg vorbei.

Zuladung im Überblick

Die Zuladungsreserven sind mit 890 beziehungsweise 1.260 Kilogramm bei beiden Fahrzeugen sehr gut.

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Leergewicht, Zuladung, Achslast: Die Gewichtsangaben des Carthago.

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Leergewicht, Zuladung, Achslast: Die Gewichtsangaben des Kabe.

  • Testwertung Beladen Carthago: 4,1 von 5 Punkten
  • Testwertung Beladen Kabe: 3,6 von 5 Punkten

Fazit: Beim Carthago liegen – als 4,5-Tonner – das Stauraumangebot und die freie Zuladung auf hohem Niveau. Der Kabe hat zwar noch größere Nutzlastreserven, muss aber mit deutlich weniger Lademöglichkeiten in allen Bereichen auskommen.

Technik

Dass die Kabe-Macher unbeirrt ihren eigenen Weg gehen, zeigt sich insbesondere im Technik-Kapitel. Der Aufbau besteht aus hochwertigen Alu-Alu- Sandwichplatten mit XPS-Isolierung; es sind Rahmenfenster mit elegant-planer Außenscheibe eingesetzt und als absolutes Novum lässt Kabe das Dekor aufwendig auf die Seitenwände drucken – nicht etwa schnöde kleben. Dass der Novum dabei auf einen Doppelboden verzichtet, ist in dieser Preisklasse zumindest ungewöhnlich. Unverständlich ist aber, dass der Aufbauboden – ganz traditionell – aus einfachem Sperrholz gefertigt ist.

Rundum hochwertig – nach heutigen Maßstäben – stellt sich der Carthago-Aufbau dar. Ebenso mit Alu-Alu-Sandwichplatten, Dach und Boden, hüllen sich aber in resistentes GfK. Die Heckwand ist aus einem eleganten, gedämmten GfK-Formteil gebaut. Vom aufwendig konstruierten Doppelboden, der durch abgesenkte Wannen stellenweise von 22 auf 46 Zentimeter Höhe anwächst, war schon die Rede.

Mit 170 Liter Frisch- und 140 Liter Abwasservolumen, zwei gut zugänglichen Elf-Kilo-Gasflaschen und zwei 80-Ah-Gel-Batterien ist der Carthago auch bordtechnisch gut aufgestellt. Die Wasser-Ablassventile sind im Doppelbodenfach am Einstieg zentral angeordnet. Nicht ganz auf dem neuesten Stand zeigt sich dagegen das eher standardmäßige Kontrollbord, das für die Heizung und den Wechselrichter ein eigenes Bedienteil nötig macht.

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Kabe: Zentrales Touchscreen-Kontrollbord mit App-Anbindung, großem Funktionsumfang und ausgefeilter Heizungssteuerung.

Wie man heute alles über einen Touchscreen und alternativ eine Smartphone-App steuern kann, zeigt der Kabe. Nicht nur die ausgeklügelte Heizungsregulierung mit Fußbodenerwärmung bis ins Fahrerhaus ist integriert. Auch die komplette Wasseranlage lässt sich dank mehrerer elektrischer Ablassventile einfach auf Knopfdruck entleeren.

Die Wassertanks sind mit je 90 Litern dagegen relativ klein und die Gasflaschen stehen im Kasten unkomfortabel hintereinander. Immerhin speichert die AGM-Bordbatterie 130 Ah und wird von einem 48-A-Ladegerät befüllt. Zudem glänzt der Kabe im Einstieg mit induktiver Ladeschale für entsprechend gerüstete Handys.

  • Testwertung Technik Carthago: 3,9 von 5 Punkten
  • Testwertung Technik Kabe: 3,7 von 5 Punkten

Fazit: Während sich der Carthago nahezu in keinem Bereich eine Blöße gibt, zeigt der Kabe viel Licht, aber auch Schatten. Schwedische Ehrensache – die aufwendige Heizungsanlage.

Fahren

Mit beiden Luxuscoupés ist man rundum komfortabel unterwegs – jedenfalls wenn man auch beim Carthago den 170-PS-Motor und die Neungang-Automatik dazubucht. Straßenunebenheiten schluckt das Fahrwerk gut weg. Die soliden Auf- und Ausbauten lassen wenig Geräusche entstehen – und die wenigen werden recht gut abgedämpft, im Carthago noch einen Tick besser als im Kabe.

Der zeigt sich im direkten Vergleich mit einer spürbar satteren, fast schon sportlichen Straßenlage. Der längere Radstand und der niedrigere Aufbau mit entsprechend tieferem Schwerpunkt tragen dazu bei.

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Kabe: Sicherheit und Komfort Serie: Bank mit Armlehnen, umklappbare Tischplatte.

Die größten Benotungsunterschiede sind aber im Kapitel Fahrsicherheit zu verzeichnen. Das liegt an der umfangreicheren, serienmäßigen Sicherheitsausstattung des Kabe – zum einen, was das Basisfahrzeug anbelangt, zum anderen bei der Rückbank-Gestaltung.

Der Kabe-Testwagen war zudem mit dem Designpaket ausgestattet; neben Leichtmetallfelgen und Chromspangen am Kühlergrill umfasst dieses auch unter den Fahrerhaustüren auf den Boden projizierte Kabe-Logos sowie LED-Hauptscheinwerfer. Letztere zeigen bei Nachtfahrten einen deutlichen Sichtgewinn für den Fahrer – ein empfehlenswertes Extra, das beim Carthago für 2.550 Euro Aufpreis separat dazubestellt werden kann.

  • Testwertung Fahren Carthago: 3,7 von 5 Punkten
  • Testwertung Fahren Kabe: 3,9 von 5 Punkten

Fazit: Antrieb, Federung und Geräuschentwicklung gewährleisten komfortables Vorankommen. Der Kabe hat eine etwas sattere Straßenlage und eine umfangreichere Sicherheitsausstattung.

Preis und Service

Kann man zwei Mobile, die im Grundpreis rund 35.000 Euro auseinanderliegen, wirklich miteinander vergleichen? Ein kurzer Blick auf die Testwagenpreise zeigt, dass die beiden Kontrahenten real näher beieinander liegen, als man denkt. Wenn man beide Modelle rechnerisch – soweit möglich – auf einheitliches Ausstattungsniveau hebt, sinkt der Preisvorteil des Carthago auf rund 8.000 Euro.

Der schwedische Hersteller folgt weitgehend einer All-inclusive-Strategie. Dagegen ist die oberschwäbische Marke überzeugt, mit ihrer Paketpreispolitik besser zu fahren. Allein für das praktisch unumgängliche Super-Paket werden hier kurz mal 12.200 Euro fällig. Für den 170-PS-Motor, die Neungang-Automatik und das MBUX-Mediasystem – im Kabe Serie – kommen weitere rund 10.000 Euro zusammen.

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Carthago: Optionale Kaffeemaschine mit Auszug, platzsparend eingebaut.

Auch für das Skyview-Dachfenster über dem Fahrerhaus verlangt Carthago 1.380 Euro extra, die Warmwasser- statt der Gebläseheizung kostet 3.400 Euro – und hat dann noch keine Fußbodenerwärmung wie im Kabe. Nur für diesen gibt es außerdem optional ein Hubbett über der Sitzgruppe und darüber hinaus einen fünften Gurtsitzplatz.

Andererseits hat der günstigere Carthago einen hochwertigeren Aufbau mit aufwendigem Doppelboden, größere Wassertanks, deutlich mehr Stauraum und ein Bad mit separater Dusche – und erarbeitet sich damit insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch bei Garantie und Servicenetz kann der Kabe nicht mit dem Teilintegrierten aus Aulendorf mithalten.

  • Testwertung Preis & Service Carthago: 3,2 von 5 Punkten
  • Testwertung Preis & Service Kabe: 2,5 von 5 Punkten

Fazit: Ob All-in- oder Paketpreispolitik – letztlich entscheidend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis und da liegt der Carthago vorn.

Infos und Daten: Carthago Chic C-Line T 4.9 LE MB

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Carthago: Prototyp eines idealen Paargrundrisses – der T 4.9 LE verteilt die Grundfläche sehr geschickt, so dass kein Bereich zu kurz kommt.

  • Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter 417 CDI, Vorderradantrieb, Alko-Tiefrahmen, 125 kW/170 PS bei 3.800/min, Drehmoment 400 Nm bei 1.700/min, Neungang-Automatik, Radstand 4.243 mm, Reifengröße 225/75 R 16 CP
  • Grundpreis: 115.080 Euro
  • Maße (L x B x H): 7,5 x 2,37 x 2,945 m
  • Aufbau: Sandwich-Bauweise, Alu-Verstärkungen, Wände Alu, Dach/Heck/Boden GfK, innen Alu/Textilbezug, Isoliermaterial XPS, Stärke Wand/Dach/Boden 38/38/38 mm, Doppelboden, Höhe 0,22–0,46 m, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit PU-Rahmen, 3 Dachhauben, 1 Ventilatordachhaube, 2 Panorama-Dachfenster, Aufbautür mit Fenster 0,62 x 1,84 m, Innenhöhe/-breite 1,975/2,195 m.
  • Ausbau (B x H x T): Möbel Sperrholz, Sitzgruppe mit 2 Dreipunktgurten, Tisch 0,55–0,92 x 0,745 x 0,67 m, 2 Kleiderschränke links 0,31–0,5 x 0,82–1,06 x 0,785 m, rechts 0,245–0,515 x 0,82–1,06 x 0,325–0,785 m, 13 Hänge-, 1 TV-Schrank, 1 Schuh-, 2 Treppen-, 2 Boden-, 1 Außenfach, 8 off. Ablagen, Garage 1,09–1,49 x 1,185 x 2,195 m (ca. 3.400 L), 2 Zugänge.
  • Bordtechnik: Gas-Gebläseheizung 6000 W, 13 Ausströmer (2 x Fahrerhaus, 2 x Sitzgruppe, Einstieg, Bad, Betttreppe, 2 x Einzelbetten, Garage, 3 x Doppelboden), Blei-Gel-Batterien 2 x 80 Ah, Ladegerät 16 A, 22 LED-Leisten, 48 LED-Spots, Steckdosen 12 V/230 V/USB 1/8/4, Frisch-/Abwassertank 170/140 L, Druckpumpe, Gasflaschen 2 x 11 kg.

Infos und Daten: Kabe Novum 750 LGB

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Kabe: Der Novum 750 LGB verzichtet auf eine separate Dusche – das trauen sich nicht viele in der Klasse der Luxus-Teilintegrierten.

  • Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter 417 CDI, Vorderradantrieb, Alko-Tiefrahmen, 125 kW/170 PS bei 3.800/min, Drehmoment 400 Nm bei 1.700/min, NeungangAutomatik, Radstand 4.400 mm, Reifengröße 225/75 R 16 CP
  • Grundpreis: 150.490 Euro
  • Maße (L x B x H): 7,445 x 2,41 x 2,85 m
  • Aufbau: Sandwich-Bauweise, PU-Verstärkungen, Wände/Dach Alu, Boden Holz, innen Alu/Textilbezug, Isoliermaterial XPS, Stärke Wand/Dach/Boden 38/38/45 mm, kein Doppelboden, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit PU-Rahmen, 2 Dachhauben, 2 Panorama-Dachfenster, Aufbautür mit Fenster 0,515 x 1,845 m, Innenhöhe 1,965–2,085 m, Innenbreite 2,23 m.
  • Ausbau (B x H x T): Möbel Sperrholz, Sitzgruppe mit 2 Dreipunktgurten und Isofix-Ösen, Tisch 0,8 x 0,75 x 0,66 m, 1 Kleiderschrank 0,465 x 0,835 x 0,265–0,76 m, 1 Wäscheschrank 0,495 x 0,905 x 0,265–0,735 m, 7 Hänge-, 1 TV-Schrank, 1 Schuh-, 1 Außenfach, 13 offene Ablagen, Garage 0,695–1,005 x 1,025–1,330 x 2,235 m (ca. 1.985 L), 2 Zugänge.
  • Bordtechnik: Gas-Warmwasserheizung 5400 W, 12 Konvektoren (2 x Fahrerhaus, 4 x Sitzgruppe, 2 x Küche, 3 x Einzelbetten, Garage) + Fußbodenheizung, Blei-AGM-Batterie 130 Ah, Ladegerät 48 A, 18 LED-Leisten, 17 LED-Spots, Steckdosen 12 V/230 V/USB 5/7/3 + induktive Ladeschale, Frisch-/Abwassertank 90 (20)/90 L, Tauchpumpe, Gasflaschen 2 x 11 kg.

Fazit

Charakterfrage: Es ist klar zu sehen, dass sich Carthago über Jahrzehnte mit dem deutschen Markt mitentwickelt hat und sehr genau weiß, mit welchem Produkt die Ansprüche hierzulande in hohem Maße erfüllt werden können. Der Kabe ist dagegen ein Schwede mit ganz eigenem Charakter. Das zeigt sich positiv an der exzellenten Warmwasser- mit Fußbodenheizung bis ins Cockpit oder den ungemein bequemen Betten. An anderer Stelle erntet er Kopfschütteln, etwa für den Holzboden in dieser Preis- und den Verzicht auf eine separate Dusche in dieser Komfortklasse. Der Kabe ist ein Fall für Lieben-oder-lassen, der Carthago die sichere Bank; beide nur etwas für betuchte Kunden.

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