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Rolls-Royce setzt auf Geschäft mit Flugtaxis

Flugtaxis gelten als Zukunftsmarkt. Doch noch ist offen, welche Antriebsmodelle sich durchsetzen werden. Rolls-Royce strebt nun an, führender Hersteller von Antriebssystemen für fliegende Gefährte zu werden.

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Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce setzt auf das Geschäft mit Flugtaxis und bringt dazu eine Gasturbine auf den Markt. Der Turbogenerator könne mit nachhaltigem Flugzeugbenzin (SAF) oder Wasserstoff betrieben werden und erzeuge Strom für die einzelnen Motoren des Flugtaxis, teilte Rolls-Royce mit. Die Maschine werde nun in den kommenden Monaten getestet. »Mit diesem Produkt können wir unseren Kunden längere Routen mit elektrischen Flugzeugen anbieten, was bedeutet, dass mehr Passagiere mit emissionsarmen Flugzeugen reisen können«, sagte der für das Elektrogeschäft zuständige Manager Olaf Otto.

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Das Triebwerk treibt dabei die Flugzeuge nicht direkt an, sondern erzeugt Strom für die Elektromotoren. Das erhöht die Reichweite der Maschinen, weil weiterhin nötige Pufferbatterien entsprechend kleiner und leichter ausfallen können. Zudem seien größere Flugzeuge möglich, die im Regionalverkehr mit Strecken von bis zu 300 Kilometern zum Einsatz kommen könnten. Rolls-Royce strebt an, der führende Hersteller von Antriebssystemen für Flugtaxis zu werden und sieht darin eine Chance, neue Geschäftsfelder aufzubauen.

Elektrische Flugtaxis gelten als Zukunftsmarkt. Experten sehen vor allem in dicht besiedelten und staugeplagten Metropolen in Südamerika und Asien einen Bedarf an fliegenden Taxis, dazu kommen Lastendrohnen. Eine Reihe von Start-ups wie Lilium, Volocopter oder Archer haben sich in Stellung gebracht, aber auch etablierte Hersteller wie Airbus, Boeing und Embraer entwickeln eigene Angebote. Bislang ist jedoch noch kein elektrischer Senkrechtstarter (eVTOL) für den kommerziellen Betrieb zugelassen, und offen ist, welche Geschäftsmodelle sich durchsetzen werden.

Rolls-Royce stellt vor allem große Triebwerke für Langstreckenflugzeuge wie den Airbus A350 und die Boeing 787 her, dazu kommen Triebwerke für Geschäftsflugzeuge und Antriebe für Schiffe, U-Boote oder Kraftwerke. Der neue Chef Tufan Erginbilgic hat dem Unternehmen einen Sparkurs verordnet. Rolls-Royce leidet immer noch unter den Folgen der Coronapandemie, welche den Flugverkehr zeitweise zum Erliegen gebracht hat. Inzwischen erholt sich der Markt zwar wieder, bei den Großraumflugzeugen ist aber das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht.

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