Oldtimer

Rennfahrer, Mechaniker, McQueen-Double

Herbert Linge ist am 5. Januar 2024 im Alter von 95 Jahren gestorben. Der Rennfahrer war einer der ersten Lehrlinge bei Porsche.

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© Porsche

Herbert Linge, ehemaliger Rennfahrer und Betriebsleiter des Porsche-Entwicklungszentrums Weissach, ist am 5. Januar 2024 gestorben. Er wurde 95 Jahre alt.

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Linge kam am 11. Juni 1928 in Weissach auf die Welt und am 7. April 1943 zu Porsche.

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Linge schlug Ferry Porsche in den späten Fünfzigerjahren ein Gelände in der Nähe seiner Heimatstadt Weissach vor, als dieser nach einem Ort für Teststrecken sucht. Auf dem Bild von 1949 sind Linge (links) und Ferry Porsche zu sehen.

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Mit Hans Herrmann (rechts) duckt sich Linge 1954 bei der Mille Miglia im Porsche 550 unter einer sich schließenden Bahnschranke. Die beiden erreichen den Klassensieg.

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Mit dem späteren Porsche-Rennleiter Peter Falk erreicht Herbert Linge 1965 bei der Rallye Monte Carlo in einem 911 den fünften Platz

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Als Steve McQueen (7. von links) 1970 den Film “Le Mans” dreht, fährt Herbert Linge (2. von rechts) im Rennen das Kameraauto, einen Porsche 908.

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Im Jahr 1972 gründet Linge die Sicherheitsstaffel der Obersten Nationalen Sportkommission für Automobilsport (ONS). Sein erster ONS-Dienstwagen war ein Porsche 914/6 GT.

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Nach seiner Karriere bei Porsche war Linge immer wieder bei Veranstaltungen für die Marke unterwegs, wie hier 2018 am Col de Turini in einem 911.

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Weggefährten beschreiben Linge laut Porsche als präzisen Fahrer und begnadeten Techniker, den nichts aus der Ruhe bringen konnte.

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Linge mit Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner (links) mit einem 356 und einem Taycan Cross Turismo 2021 auf dem Testgelände in Weissach.

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Seinen ersten Porsche-Betriebsausweis erhält Herbert Linge am 7. April 1943. Er lernt Ferdinand Porsche persönlich kennen. Der Automobilkonstrukteur und Firmengründer stirbt 1951. Als die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem österreichischen Gmünd nach Stuttgart zurückkehrt, arbeitet Linge an der Entwicklung des 356 mit. Als Porsche in den USA ein Kundendienstnetzwerk aufbaut, reist Linge 1952 vom New Yorker Quartier des Importeurs Max Hoffmann zum Beispiel zum Vergaser einstellen nach Miami, schult Mechaniker und Kunden im Umgang mit der Technik.

Rennfahrer und McQueen-Double

Laut Porsche schätzten Kollegen Linge “als begnadeten Techniker und Analyst ebenso wie als erfolgreichen Rennfahrer.” Als mitreisender Mechaniker bei der Panamericana zwischen 1952 und 1954 erhält er für drei Klassensiege in Folge den mexikanischen Verdienstorden. Bei der Mille Miglia 1954 fährt er mit Hans Herrmann zum Klassensieg. Beide zeigen starke Nerven, als sie sich im Porsche 550 Spyder wegducken, um unter einer sich schließenden Bahnschranke hindurchzukommen.

Linge fährt selbst erfolgreich Rennen und Rallyes: Er gewinnt 1954 die Rallye Lüttich-Rom-Lüttich, 1960 die Tour de Corse und 1967 den Marathon de la Route auf dem Nürburgring. Elfmal startet er bei den 24h von Le Mans, fährt dort mehrere Klassensiege ein und 1970 einen ganz besonderen Porsche: Einen 908, der mit Kameras ausgerüstet ist und Bilder liefern soll für Steve McQueens Film “Le Mans”. Weil McQueen aus Versicherungsgründen keine Rennen fahren durfte, ist Linge in den Rennszenen sein Double.

ONS-Staffel und Weissach

Im Jahr 1972 gründet Linge die Sicherheitsstaffel der Obersten Nationalen Sportkommission für Automobilsport (ONS). Die Autos der ONS-Staffel sind unter anderem mit Feuerlöschern ausgestattet, dienen so als mobile Streckensicherung und können bei Rennunfällen schnell vor Ort sein. Linges erster ONS-Dienstwagen ist ein Porsche 914/6 GT, ein ehemaliges Teilnehmerfahrzeug der Rallye Monte Carlo. Zehn Jahre später erhält er für sein Engagement in der Motorsport-Sicherheit das Bundesverdienstkreuz.

Dass Porsche seine Autos in Weissach entwickelt und testet, hat übrigens mit einem Tipp zu tun, den Linge Ferry Porsche gab: Als das Testen von Sportwagen auf öffentlichen Straßen Ende der 50er-Jahre schwierig wurde, suchte Porsche nach einem Prüfgelände. Linge, am 11. Juni 1928 in Weissach geboren, schlug das Gelände zwischen Weissach und Flacht vor. Später wurde er Betriebsleiter des Entwicklungszentrums. Linge starb am 5. Januar 2024. Er wurde 95 Jahre alt.

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