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Renault sagt Börsengang von Elektroauto-Sparte Ampere ab

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Bild: Renault

Eigentlich wollte Renault seine neue Elektroauto-Sparte Ampere im ersten Halbjahr 2024 an die Börse bringen, daraus wird jedoch nichts. Die Franzosen haben die Listung abgesagt, könnten sie aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder angehen.

Die aktuellen Bedingungen am Aktienmarkt seien nicht für den Börsengang geeignet, begründete die Renault Group in einer Mitteilung die Entscheidung. Durch den nicht erfolgenden Börsengang fehlt dem Konzern Kapital, es soll aber offenbar nicht an den Vorhaben von Ampere gespart werden. Der Strategieplan „Renaulution“ werde aus Eigenmitteln finanziert, heißt es.

Zuletzt habe die Renault Group ihre Leistung verbessert und ein Niveau erreicht, das über den ursprünglichen Erwartungen liegt. Dies biete dem Konzern „mehr finanzielle Flexibilität“, so der Konzern in der Mitteilung zu dem abgesagten Börsengang. Die Renault Group will die Entwicklung von Ampere weiterfinanzieren, bis die Sparte im Jahr 2025 die Gewinnschwelle erreichen soll. Alle anderen Ziele E-Auto-Tochter bleiben bestehen.

Ampere ist unter anderem verantwortlich für die neuen Elektro-Modelle Scenic E-Tech Electric, Renault 5, Renault 4 und Twingo sowie geplante weitere Vollstromer. Ampere ist seit Anfang November zurückliegenden Jahres offiziell von Renault abgespalten und agiert seitdem als eigenständige Einheit. Der französische Autokonzern hält 100 Prozent der Anteile. Ein Teil davon sollte an die Börse gebracht werden, um Gelder von externen Investoren zu akquirieren.

Die beiden Partner in der Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi hatten zugesagt, sich bei dem Börsengang an Ampere zu beteiligen. Dazu wird es aber vorerst nicht kommen. „Die Renault-Gruppe ist der Ansicht, dass die derzeitigen Bedingungen auf dem Aktienmarkt nicht ausreichen, um das Verfahren für einen Börsengang im besten Interesse der Renault-Gruppe, ihrer Aktionäre und von Ampere optimal durchzuführen“, heißt es. Ein Zeitraum für einen weiteren Versuch gibt es nicht.

Laut Luca de Meo, der neben der Renault Group auch Ampere als CEO leitet, will man sich auf die Umsetzung der Strategie und den „Ausbau der Erfolgsbilanz“ konzentrieren. „Durch den Aufbau eines zu 100 Prozent auf Elektrofahrzeuge und Software fokussierten Unternehmens haben wir in Rekordzeit eine agile und wettbewerbsfähige Einheit geschaffen. Wir haben eine Start-up-Mentalität, die es uns ermöglicht, ständig Innovationen voranzutreiben. Das ist genau das, was Ampere in diesem neuen herausfordernden Umfeld erfolgreich machen wird“, so der Manager. „Heute haben wir eine pragmatische Entscheidung getroffen.“

Ampere beschäftigt laut einer Mitteilung aus dem letzten Jahr über 11.000 Mitarbeiter, von denen 35 Prozent Ingenieure sind. Ziel sei es, die Sparte zum europäischen Marktführer für Elektroautos zu machen. Dies soll etwa durch die Einführung von erschwinglichen E-Modellen „mit modernster Softwaretechnologie“ für breite Kundenkreise erfolgen.

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