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Porsche Panamera

Porsche Panamera (2024): 3. Generation kommt mit Super-Fahrwerk

Zum Start mit zwei Motoren, neuem Cockpit und deutlich höheren Preisen

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Sagen Sie Hallo zum neuen Porsche Panamera. Auf den ersten Blick mag der Große aussehen, wie ein umfangreich aufgebrezeltes Facelift. Wie beim Cayenne im Frühjahr quasi. Aber in Zuffenhausen spricht man von einer komplett neuen, dritten Generation. Und wenn man tiefer einsteigt in die Materie, dann macht das durchaus Sinn. 

Zum Unterbau wird sich nicht explizit geäußert. Bisher stand der Panamera auf dem sogenannten Modularen Standardantriebsbaukasten (MSB), der unter anderem auch im Bentley Continental GT zu finden ist. Der Vorgänger startete im November 2016, im Sommer 2020 gab es ein Facelift.

Bildergalerie: Porsche Panamera 2024

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Design/Abmessungen

Optisch ist nach wie vor unschwer zu erkennen, mit was man es hier zu tun hat. Aber bei genauerem Hinsehen ist dann doch einiges passiert. Stoßfänger vorne und hinten, die Motorhaube, die Heckklappe, die Kotflügel und die Türen, die seitliche Fensterlinie – alles ein bisschen glattgezogen und modernisiert.

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Das Leuchtenband am Heck kommt nun ohne Schlenker aus, zieht sich gerade durch. Die Scheinwerfer sind künftig, analog zum Cayenne, eckiger. Matrix-LED-Scheinwerfer sind Serie, das HD-Matrix-LED-Licht mit 32.000 Pixeln pro Scheinwerfer und 600 Meter Leuchtweite gibt es gegen Aufpreis. 

Der neue Panamera ist 5,05 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,42 Meter hoch. Die Langversion legt 15 Zentimeter drauf. Das entspricht ziemlich genau den Werten des Vorgänger-Modells. Hier sehen Sie den bisherigen Panamera und das neue Modell im direkten Vergleich:

Porsche Panamera 4S (2021)

Porsche Panamera (2024)

Antriebe

Zum Start der neuen Baureihe wird es zwei Antriebsvarianten geben. Es handelt sich um die Basis und das Topmodell. Panamera und Panamera 4 fahren mit einer aufgefrischten Version des 2,9-Liter-Biturbo-V6 vor. Verbesserungen bei Ladedruck, Einspritzung und Zündzeitpunkten heben die Leistung von 330 auf 353 PS an. Das Drehmoment steigt um 50 auf 550 Nm. So beschleunigt die heckgetriebene Einstiegsvariante in 5,2 Sekunden von 0-100 km/h und schafft 272 km/h Spitze. Mit Allrad sind es 4,8 Sekunden und 270 km/h. 

Der Boss im Portfolio ist weiterhin ein Plug-in-Hybrid. Der Panamera Turbo E-Hybrid kommt allerdings nicht an die heftigen 739 PS des neuen Cayenne Turbo E-Hybrid heran. Die Kundschaft dürfte auch mit den angebotenen 680 PS und 930 Nm leben können. Beim bisherigen Turbo S E-Hybrid waren es 680 PS und 850 Nm Drehmoment.

Das neue System kombiniert einen “umfangreich überarbeiteten” 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit einem neuen Elektromotor, der es nun auf 190 PS bringt (bisher: 136 PS). Der E-Motor ist ins Gehäuse des ebenfalls stark modifizierten 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebes integriert. Gegenüber einer Lösung mit Extra-Gehäuse spart das laut Hersteller fünf Kilogramm ein. 

Der Sprint von 0-100 km/h gelingt dem Turbo E-Hybrid in 3,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 315 km/h. Wie in den PHEV-Varianten des Cayenne wächst die Kapazität des Akkus auf 25,9 kWh. Die elektrische Reichweite im WLTP-Zyklus steigt auf 91 Kilometer. Mit den neuen 11-kW-Onboard-Lader soll die Batterie in 2 Stunden und 39 Minuten aufgeladen sein. 

Porsche verspricht für den neuen Panamera noch drei weitere Plug-in-Hybride. Daten dazu wurden noch nicht kommuniziert. In Deutschland machen die PHEVs bei den beiden großen Porsche-Baureihen den Großteil der Verkäufe aus. 

Fahrwerk

Das neue Zwei-Kammer-Zwei-Ventil-Luftfahrwerk ist serienmäßig an Bord. Wir kennen es bereits aus dem modellgepflegten Cayenne, wo es beim Test einen hervorragenden Eindruck hinterließ und gerade in puncto Komfort nochmal einen Riesen-Satz gemacht hat, ohne dem Auto Fahrdynamik zu klauen.

Die große Schlagzeile bei Panamera Nummer Drei is aber ganz klar das neue Super-Aktivfahrwerk mit Einkammer-Luftfederung namens Porsche Active Ride. Zuffenhausen spricht ziemlich selbstbewusst davon, andere Fahrwerkskonzepte in allen relevanten Kennwerten zu übertreffen. Man biete hier “eine bisher nicht erreichte Bandbreite zwischen Fahrkomfort und Fahrdynamik”.

Gehen soll das mit gänzlich neuen, aktiven Stoßdämpfern (ebenfalls mit Zweiventiltechnik), die mit je einer elektrisch betriebenen Hydraulikpumpe verbunden sind. Die Pumpe erzeugt einen bedarfsgerechten Volumenstrom im Dämpfer. Übersetzt heißt das: Das Ding baut sauschnell und extrem präzise Kräfte zwischen Karosserie und Rädern auf, die den Kräften auf der Straße (ganz eben ist es ja nie) entgegenwirken und diese weitestgehend kompensieren sollen. 

Das neue Wunderfahrwerk soll den Aufbau des Autos auch bei ambitionierteren
Brems-, Lenk- und Beschleunigungsmanövern horizontal halten. Ist der entsprechende Modus aktiviert, kann das Fahrwerk Nick- und Wankneigungen überkompensieren, um die auf die Insassen wirkenden Beschleunigungen zu reduzieren. Hier soll sich das Fahrzeug laut Porsche “ähnlich wie ein Motorrad in Kurven legen”, zieht dann beim Beschleunigen die Front und beim Verzögern das Heck nach unten.

Besser Ein- und Aussteigen geht dann auch noch. Hierfür kann im Stand die Karosserie angehoben werden. 

Interieur

Innen orientiert sich der Panamera weitgehend an dem, was wir bereits vom Taycan und Cayenne kennen. Der Gangwahl-Hebel wandert recht nebens Lenkrad, es gibt große 12,6-Zoll-Digi-Instrumente, einen 12,3-Zoll-Zentral-Screen und neuerdings auch ein 10,9-Zoll-Display für den Beifahrer. Fürs Streaming während der Fahrt. Im Infotainment-Bildschirm kann auch gestreamt werden, allerdings nur, wenn der Panamera steht. Auch neu: Funktionen wie Klimatisierung, Sitzmassage oder das Ambientelicht lassen sich nun direkt per Apple CarPlay oder Siri steuern.

Ein kurzer Blick noch auf die Assistenten: Der serienmäßige aktive Geschwindigkeitsassistent interagiert nun mit der Verkehrszeichenerkennung. Es gibt eine aktive Spurführung und einen Kreuzungsassistenten. Auch ein Ausweichassistent gehört nun zum Funktionsumfang.
Ebenfalls neu: Während eines automatischen Parkvorgangs muss sich der Fahrer nicht mehr im Fahrzeug aufhalten, geht jetzt also auch per Handy.

Marktstart/Preise

2022 verkaufte Porsche weltweit rund 34.100 Panameras. Damit lag er ein paar Hundert Einheiten hinter dem rein elektrischen Taycan, der aber wohl mit Zulieferer-Problemen zu kämpfen hatte. Es wird spannend zu beobachten sein, wie das Rennen der beiden Sport-Schiffe nach der Panamera-Runderneuerung weitergeht.

Die dritte Generation ist ab sofort bestellbar. Die Auslieferungen beginnen im März 2024. Die Preise starten bei 107.800 Euro für den 353-PS-Benziner. Die Allradversion ist ab 111.900 Euro zu haben. Den heftigen Preisanstieg von fast 10.000 Euro (bisher ab 98.022 Euro) erklärt der Hersteller unter anderem mit der erweiterten Serienausstattung, etwa dem Luftfahrwerk oder den Matrix-LED-Scheinwerfern. Der Panamera Turbo E-Hybrid ist ab 192.500 Euro zu haben. 

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