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Pickup-Premieren: Tesla Cybertruck mit Extra-Akku, bidirektionalem Laden und Steer-by-Wire

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Bild: Tesla

Viele Überraschungen hat die Tesla-Veranstaltung zur Übergabe der ersten Cybertrucks in der Gigafactory in Texas am Donnerstagabend nicht gebracht. CEO Elon Musk lobte den eigenen Pickup etwa 20 Minuten lang, was mit spektakulären Video-Einspielungen unterstützt wurde, doch die einzige wirklich neue Information in seiner Rede war, dass der Cybertruck erstmals mit einem „steer by wire“-System lenkt, also ohne direkte Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern. Kurz danach aber aktualisierte Tesla umfassend die Website zum Cybertruck – und daraus geht hervor, dass der Pickup noch zwei weitere Premieren für Tesla bedeutet.

Cybertruck als Haus-Akku ohne Extra-Technik

Die erste davon kam nicht überraschend, denn im Vorfeld des großen Tags in Texas war bereits durchgesickert, dass der Cybertruck den Strom in seinen Akkus nicht nur zum Fahren verwenden, sondern auch an externe Verbraucher abgeben kann. Derlei bidirektionales Laden wird von vielen Kunden gewünscht und bei Elektroautos zunehmend zum Standard. CEO Musk erwähnte es in seiner Ansprache nicht, aber mit den Cybertruck-Infos wurde eine neue Webseite mit dem Titel „Tesla Powershare“ freigeschaltet. Die Beschreibungen darauf sind allgemein formuliert, zu sehen aber ist nur der Cybertruck, und ganz unten heißt es, dass das System einstweilen nur für diesen Tesla verfügbar ist.

Dank Powershare mit spezieller Bord-Elektronik könne die Batterie von Elektroautos Strom zu beliebigen Zeiten und an beliebigen Orten liefern, erklärt Tesla dazu. Als Beispiele werden die Versorgung von Baustellen, Notstrom für Häuser oder das Aufladen anderer Elektroautos genannt, also die üblichen Anwendungen für bidirektionales Laden oder V2X. Als mobiler Hausakku kann der Cybertruck laut den technischen Daten kontinuierlich 11,5 Kilowatt Leistung abgeben. Interessant dabei: Wer schon eine Powerwall und einen Wallconnector von Tesla hat, soll dafür keine zusätzliche Installation benötigen. Außerdem gibt es vier eingebaute Steckdosen, von denen die stärkste bis zu 9,6 Kilowatt liefert.

Tesla mit zweitem Akku für mehr Reichweite

Mit V2X auch bei Tesla wurde früher oder später gerechnet. Völlig unerwartet aber stellte sich in der Nacht auf Freitag heraus, dass der Cybertruck auch das erste Elektroauto des Unternehmens mit optionalem Zusatz-Akku für mehr Reichweite wird. Auch dazu sagte CEO Musk in seiner Rede kein Wort. Der Grund dafür war möglicherweise, dass er dann auch die Reichweiten des Cybertruck allgemein hätte ansprechen müssen, was die feierliche Stimmung im Publikum gestört hätte: Das Top-Modell sollte eigentlich 500 Meilen weit kommen, schafft ohne die dann aufgetauchte Verlängerung aber nur 320 Meilen.

Zunächst ging aus den technischen Daten mit der zusätzlichen Angabe „Range (+Range Extender)“ nur hervor, dass Tesla sich für den Cybertruck eine Neuigkeit ausgedacht hatte. Theoretisch konnte die dort genannte Zusatz-Reichweite von 120-130 Meilen auch mit einem Generator mit kleinem Tank erreicht worden sein, was aber der Tesla-Aufstellung als reiner Elektroauto-Hersteller widersprochen hätte. Tatsächlich bestätigte der Technik-SVP Drew Baglino noch nachts auf X, dass das Mehr an Meilen ebenfalls mit Akkus erreicht wird: Bei dem Range-Extender handele es sich um eine Batterie in der Größe eines Werkzeug-Kastens, die auf der Ladefläche untergebracht wird.

Etwas genauer erklärte später CEO Musk, dass der optionale Akku etwa ein Drittel der Ladefläche einnimmt. Findige Beobachter entdeckten im Quellcode der Cybertruck-Seite außerdem ein Foto dazu (s. oben) und einen Preis, der demnach 16.000 Dollar betragen soll. Nach weiteren Angaben dort muss der Extra-Akku in einem Service-Center installiert werden und soll ab Ende 2024 produziert werden. Was der rein elektrische Reichweiten-Verlängerer wiegt, welche Kapazität er hat und ob man ihn für kürzere Fahrten mit großem Platzbedarf auf der Ladefläche ohne Tesla-Hilfe herausnehmen kann, wird auch in den versteckten Texten nicht erwähnt.

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