Bei Kleinstwagen à la 108 ist Peugeot-Chef Imparato generell skeptisch
Der aktuelle Peugeot 208 und seine SUV-Variante 2008 starteten gerade erst vor anderthalb Jahren, im Sommer 2019. Mit Nachfolgern ist also nach dem üblichen Vorgehen etwa 2027 zu rechnen. Diese nächste Generation soll es nicht mehr mit Verbrennungsmotor geben. Das hat Peugeot-Chef Jean-Phillipe Imparato nun gegenüber dem britischen Onlinemagazin AutoExpress verraten.
Zur Begründung verwies Imparato auf die zunehmende Nachfrage nach Elektroautos. Zuletzt habe der Anteil der elektrischen Modelle am Gesamtabsatz beim 208 und 2008 bei rund 14 Prozent gelegen. In Deutschland lag die Elektroquote der beiden Modelle im Gesamtjahr 2020 sogar noch höher, nämlich bei 22 Prozent, wie aus der Statistik des Kraftfahrtbundesamts hervorgeht. Dabei war die Quote beim 208 mit 27 Prozent deutlich höher als beim 2008 (15 Prozent).
Einen Nachfolger des Peugeot 108 (den es bereits seit 2014 gibt und der praktisch baugleich mit dem Citroen C1 und dem Toyota Aygo ist) dürfte es allerdings gar nicht mehr geben, auch nicht mit Elektroantrieb. Im A-Segment, wo der 108 antritt, würden neue Autos laut Imparato sehr teuer, wenn man ihnen einen Elektroantrieb, Konnektivitätsfeatures und 5G-Übertragungstechnik spendiert und dazu noch die Vorschriften zur Crashsicherheit einhalten muss. Aus den 10.000 Euro, die ein Kleinstwagen heute kostet, werden dann schnell 30.000 Euro, so der Peugeot-Chef.
Das Joint-Venture-Werk in Tschechien, wo die Drillinge Aygo, C1 und 108 gebaut werden, wurde unlängst von Toyota übernommen. Das legt nahe, dass PSA (oder nach der inzwischen perfekten Übernahme von Fiat Chrysler Automobiles der neue Stellantis-Konzern) das A-Segment demnächst hinter sich lassen wird. Opel stellte seine Kleinstwagen Adam und Karl schon 2019 ein. Andererseits hat Hyundai noch im Jahr 2020 eine neue Generation des i10 vorgestellt und Fiat setzt beim neuen 500 sogar ausschließlich auf Elektroantrieb.
Quelle: AutoExpress
Bildergalerie: Peugeot e-208 und e-2008 (2021)
Bild von: Alberto de Armas