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Nissan X-Trail

Nissan X-Trail 1.5 VC-T (2023) im Test: Angenehm ausreichend

Einen Diesel gibt es im X-Trail nicht. Genügt der Benziner mit 163 PS?

nissan x-trail 1.5 vc-t (2023) im test: angenehm ausreichend

Der Kombi ist tot, es lebe das SUV! Wer viel Platz braucht, kommt kaum noch an SUVs vorbei. Der Grund: Die Hersteller denken global. So ist der Nissan X-Trail etwa in den USA sehr beliebt, wo Kombis aber kaum noch eine Rolle spielen. Ergo wird er seitens der Marke auch für Europas geräumige Kundschaft angeboten.

Im Vordergrund stand der bei der Neuauflage des großen Qashqai-Bruders (verwandt mit dem Duo Renault Austral/Espace) bislang der spezielle e-Power-Hybrid. Doch das Einstiegsmodell innerhalb der dieselfreien X-Trail-Palette ist ein recht konventioneller 1,5-Liter-Mildhybrid mit 163 PS Leistung. Reicht das?

Was ist das?

Sehen wir uns zunächst den neuen Nissan X-Trail von außen an: 4,68 Meter ist er lang, bis zu sieben Sitze passen hinein. Auffallend ist die wuchtige Frontpartie mit dickem Chromgrill, während sich das Heck eher unauffällig präsentiert. Meine Meinung zur Gesamtoptik: Ganz nett, tut keinem weh, reißt aber nicht unbedingt vom Hocker. Was kein Nachteil sein muss.

Als sehr gelungen haben wir den Innenraum empfunden. Bei unserem “N-Connecta” gab es einen Mix aus braunem Kunstleder plus grau gestreifter Stoff in den Türen. Diese Mischung wertet das Ambiente ungemein auf, sowohl bei Materialien wie auch Verarbeitung könnte sich so manch deutscher Hersteller eine Scheibe abschneiden. In diesem X-Trail fühlt man sich wohl, die Bedienung ist eingängig und die Sichtverhältnisse in Ordnung. 

Schön ist auch das klare Head-Up-Display, beim N-Connecta für 1.335 Euro lieferbar, da diverse aktive Assistenzsysteme mitbestellt werden müssen. Leider agiert der Lenk-Assistent sehr sensibel und meckert den Fahrer schon an, wenn dieser nur eine Sekunde lang mit zwei Fingern lenkt. Merke: Beide Optionen müssen nicht zwingend geordert werden, neben Geld spart man auch Nerven. Zumal schon der Basis-X-Trail nicht mit Assistenzsystemen geizt.

Und nicht mit Platz. Wir hatten nur den Fünfsitzer, er reicht aber völlig aus, sofern man nicht ständig Fußball-Shuttle für die F-Jugend ist. In beiden Reihen gibt es viel Beinfreiheit, besonders schön ist die ab N-Connecta geteilt längs verschiebbare Rückbank. 585 bis 1.424 Liter Gepäck schluckt der Kofferraum, die Zuladung liegt bei bis zu 436 Kilogramm. Viermal Helmut Kohl sollte also eher nicht im X-Trail sitzen. Ach ja: Ziehen darf der 1,5-Liter-Fünfsitzer bis zu 2.000 Kilogramm.

Wie fährt er sich?

Wie fährt sich der mild elektrifizierte 1500er (5 zusätzliche Strom-PS auf der Vorderachse)? Weit besser, als es auf dem Papier droht: Dreizylinder und stufenloses Xtronic-Automatikgetriebe. Das kann ja heiter werden. Von wegen! Nur auf den ersten kalten Metern gibt sich der Dreizylinder vibrierend, danach bestens gedämmt. Und mit 300 Nm Drehmoment kräftig.

Und das stufenlose Getriebe arbeitet hervorragend mit dem Motor zusammen. Eines der besten CVT-Getriebe, das ich jemals gefahren bin. Und nein, es lag kein Bargeld im Nissan-Umschlag im Fahrzeug. Lenkung und Fahrwerk? In Ordnung, wenngleich nicht supergeschmeidig.

Einzig beim starken Tritt aufs Gaspedal vernimmt man einen zarten Gummibandeffekt, doch das Getriebe regelt die Drehzahl fix zurück in einen komfortablen Bereich. Unter 2.500 Umdrehungen etwa bei Tempo 130 etwa und das konstant, wo bei anderen CVT-Fahrzeuge ständig die Nadel in Bewegung ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein schönes Auto für Langstrecken.

Was kostet er?

Lohnt sich der X-Trail 1.5 VC-T für den Geldbeutel? Zunächst der Blick auf unseren Verbrauch. Nissan nennt 7,1 bis 7,6 Liter im Schnitt als Werksangabe, auf der Autobahn auch über acht. Ich ermittelte bei entspannter Fahrweise mit meist Tempomat 130 zwischen 7,3 und 7,6 Liter. Das geht für ein gut 1,7 Tonnen schweres SUV in Ordnung, laut Bordcomputer ist auch eine Sechs vor dem Komma machbar.

Preislich startet der X-Trail 1.5 VC-T bei 35.500 Euro, zu empfehlen ist die bereits ziemlich komplette N-Connect-Ausstattungslinie für 42.790 Euro. Zum Vergleich der VW Tiguan Allspace: Mit 150-PS-Benziner und DSG nicht unter 43.000 Euro bei schlechterer Ausstattung. 

Fazit: 9/10

Deer Basis-Benziner mit CVT erweist sich im neuen Nissan X-Trail als überraschend gute Einstiegsmotorisierung. Fans von SUVs in dieser Größenordnung sollten ihn sich unbedingt einmal ansehen, zumal der Preis stimmt und Konkurrenten wie der Skoda Kodiaq bald vor einem Modellwechsel stehen.

Nissan X-Trail 1.5 VC-T N-Connecta(2023)

  • Motor: Dreizylinder-Turbobenziner mit variabler Verdichtung plus Mildhybrid, 1.477 ccm
  • Leistung: 120 kW (163 PS) bei 4.800 U/min plus 3,6 kW (5 PS) elektrisch
  • Max. Drehmoment: 300 Nm bei 2.800 – 3.600 U/min
  • Antrieb: Frontantrieb
  • Getriebeart: stufenloses Automatikgetriebe
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 9,6 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Länge: 4.680 mm
  • Breite: 1.840 mm
  • Höhe: 1.720 mm
  • Kofferraumvolumen: 585 – 1.424 Liter (5-Sitzer)
  • Leergewicht: 1.664 – 1.744 kg (nach Ausstattung)
  • Zuladung: 356 – 436 kg (je nach Ausstattung)
  • Anhängelast: 2.000 kg
  • Verbrauch: 7,1 – 7,6 Liter/100 km (WLTP)
  • Emission: 161 – 172 g/km CO2 (WLTP)
  • Basispreis: 35.500 Euro
  • Preis der Testversion: 42.790 Euro

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