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Nissan Juke

Nissan Juke Hybrid trifft auf Crossover

nissan juke hybrid trifft auf crossover

Im Einzeltest der Interieur Nissan Juke N-Connecta 1.6 Hybrid – Bildnachweis: MOTORMOBILES

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Kleinwagen-SUV als Vollhybrid

Die zweite Juke-Generation hat bei Qualität, Raum und Alltagsnutzendeutlich zugelegt. Im Herbst 2019 debütierte die zweite Modellgeneration des Juke. Seine Plattform teilt der 4,21 Meter lange Crossover mit den konzernbrüdern Mitsubishi ASX und Renault Capture. Das polarisierende Design des Juke ist etwas mehr auf Mainstream getrimmt worden. Dabei haben es die Japaner gesachafft den Ausnahme-Charakter auch in der aktuellen Auflage zu bewahren. Im Sommer 2022 kam der Juke zum Modelljahr 2023 in den Genuss einer leichtem Modellpflege. Zu erkennen ergibt sich diese am Waben-Kühlergrill und am überarbeiteten Nissan-Logo mit weißen Akzenten. Antriebseitig ist mit dem (Voll)Hybrid eine technisch interessante Alternative zum ausgelaufenen Selbstzünder hinzugekommen. Wir haben den Neuzugang in der mittleren Ausstattung N-Connecta gefahren und sind gespannt wie sich der kleine Designflitzer im Alltag schlägt.

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Im Einzeltest der Interieur Nissan Juke N-Connecta 1.6 Hybrid – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Interieur

Im Juke sitzt es sich auf allen Plätzen sehr komod. Platzverhältnisse sind erstaunlich gut. Selbst hinten finden grossgewachsene Personen genügend Platz. Wie beim konventionellen Juke ist die Beinfreiheit im Fond für ein SUV dieser Größe ausgesprochen gut. Einziges Mank ist die mäßige Rundumsicht.

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Interieur Nissan Juke N-Connecta 1.6 Hybrid – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Die 37,5 Kilo schwere 1,2-kW-Batterie des Juke Hybrid befindet sich im Kofferraum und reduziert das Kofferraumvolumen im Vergleich zum konventionellen Juke um 68 auf 354 Liter. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rückbank läßt sich die Ladefläche auf 1.237 Liter vergrößern. Die Ladefläche ist eben und der Zugang wird allenfalls durch eine hohe Ladekante beeinträchtigt. Interieur und Cockpit unterscheiden sich nur in Details von den reinen Verbrenner-Jukes. Im sieben Zoll grossen DigitalCockpit-Display hinter dem Lenkrad befindet sich ein Powermeter anstelle des gewohnten Drehzahlmessers. Zwischen Fahrer und Beifahrer dient ein 8-Zoll-Touchscreen für Navi und Entertainment.

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Der Innenraum kommt ohne übertriebene Modekniffe aus und zeigt sich mit einer modernen und geschmackvollen Gestaltung. Die runden Lüftungsdüsen sind von schönen Dekorelementen umrandet. Das Interieur punktet mit aufgeschäumten Materialien auf dem Armaturenbrett sowie der Türverkleidung und im Fußraum. Der Mix aus synthetischem Leder und Applikationen im Alu- und Carbon-Look steht dem Juke sehr gut. Materialauswahl, Haptik und Verarbeitung hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, zu dem auch die sportlichen Sitze mit optionalem Alcantara- oder Lederbezug und die in höheren Ausstattungslinien serienmäßige Ambiente-Beleuchtung beitragen.

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Die Bedienung gibt wenig Rätsel auf. Anfänglich suchten wir in unserem Testwagen noch die Sitzheizung, bis wir feststellten er hat keine. Die Bedienung der Klimaanlage funktioniert über konventionelle Tasten außerhalb des acht Zoll großen Touchscreens. Sehr gut positioniert und einfach in der Bedienung präsentiert sich der 8“-Touchscreen auf der Mittelkonsole. Er verfügt zudem ein natives TomTom-Navigationssystem mit Verkehrsinformationen. Das Infotainment-System Nissan Connect beherrscht die kabelgebundene Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto. Das System fungiert auch als WLAN-Hotspot, so dass die Mitfahrer ihre eigenen Geräte drahtlos verwenden können. Das Lenkrad verfügt auch über klassische Tasten zur Steuerung des Audiosystems und des Tempomats. Zudem gibt es eine Schnellwahltaste für die Assistenzsysteme, die so auf einfachem Weg deaktiviert oder aktiviert werden können.

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Über eine kostelose Smartphone-App lassen sich aus der Ferne der Ölstand und Reifendruck kontrollieren. Die Sicherheits- und Assistenzausstattung ist in der getesteten N-Connecta-Version sehr umfangreich – praktisch alles, was verfügbar ist, bringt er sogar serienmäßig mit. Es gibt eine Kollisionswarnung, ein Notbremssystem samt Personenerkennung und einen Spurhalteassistenten mit Warnfunktion oder leichten Bremseingriffen zur Spurkorrektur.

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Serienmäßig steht der Nissan Juke N-Connecta 1.6 Hybrid auf LM-Felgen in 17 Zoll – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Der E-Antrieb steuert zusätzliche 49 PS und 205 Nm bei

Das Motorenangebot wurde im Sommer 2022 vergrößert. Dem 1,0-Liter-Dreizylinder mit 114 PS wurde ein Vollhybridantrieb zur Seite gestellt. Der Nissan Juke Hybrid setzt auf einen bewährten Vollhybrid Antrieb aus der Renault-Nissan-Mitsubishi Allianz, wo er u.a. im Renault Clio überzeugend zum Einsatz kommt. Allianzpartner Renault steuert einen 15-kW-Hochspannungs-Startergenerator, einen Wechselrichter, die wassergekühlte 1,2-kWh-Batterie sowie das innovative Getriebe bei. Der Vollhybrid setzt sich aus einem 1,6-Liter Benziner sowie einem Elektromotor mit 36 kW und einem Startergenerator mit 15 kW zusammen. Der Verbrennungsmotor wurde speziell für den Einsatz in Hybridfahrzeugen entwickelt und liefert 94 PS Leistung sowie 148 Newtonmeter Drehmoment. Insgesamt verfügt der Antrieb über eine kumulierte Systemleistung von 143 PS.

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Zwar ist der Juke ein größeres und somit auch schweres Fahrzeug als der Clio. Aber auch hier kommen die Vorteile des Vollhybrid-systems zum Tragen. Der Crossover mit Vollhybrid bietet unter dem Strich sogar mehr Komfort als der konventionelle Turbobenziner ohne Elektrounterstützung. Mit seinem Vollhybrid kann der kleine Nissan zudem auch mal kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen. Im städtischen Umfeld kommt der Juke unter Idealbedingungen auf eine beachtliche Elektroquote von bis zu 80%. Den Null-Hundert-Paradersprint eröledigt der Teilzeitstromer innerhalb von 10,1 Sekunden und damit 1,7 Sekunden schneller als der reine Verbrenner-Version des Juke.

Das Herzstück des Nissan Juke Hybrid ist ein sogenanntes Multimodal-Getriebe. Um die Reibung zu reduzieren, verfügt das Getriebe über Klauenkupplungen anstelle herkömmlicher Synchronringe und stellt vier „Verbrenner“- und zwei elektrische Gänge bereit. Insgesamt ergeben sich darüber 15 Fahrstufen- und Antriebskombinationen. Diese Kombinationsmöglichkeiten werden im Fahrbetrieb zuweilen auch mal schnell und hektisch durchdekliniert. Als Fahrer Braucht man sich darum aber nicht zu kümmern.Die Steuerung der Motoren beherrscht die Elektronik ausgesprochen gut – kann aber auch manuell beeinflusst werden. Elektroauto-Feeling stellt sich zuminbdest ab und zu sein. Das Ansprechen auf Gasbefehle wirkt aufgrund des zusätzlichen Drehmoments sehr spontan. Vor allem vom Stand weg geht es dank der Kraft des Elektromotors zügig los. Die beiden E-Aggregate synchronisieren den Gangwechsel. Die Schaltpunkte, die Bremsenergierückgewinnung sowie das Zusammenspiel der Motoren werden per Algorithmus gesteuert. Je nach Beschleunigungs- und Leistungsanforderung wechselt der Antrieb nahtlos und ohne Eingriffe des Fahrers zwischen den verschiedenen Hybridmodi von seriell über parallel bis zum leistungsverzweigten Hybridantrieb. Die Leistungsverzeigung und der aktuell zugrundeliegende Energiefluss kann der Fahrer anschaulich aufbereitet über das mittlere Cockpit-Display zwischen den beiden Rundinstrumenten verfolgen. Neben einer klassischen Tankuhr wird auch der Batterie-Ladestand angezeigt. Elektrische Energie kann man nur über den Verbrenner als Generator oder über Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung). Wer ein Elektro-Feeling haben möchte, kann auch noch den „e-Pedal“-Modus aktivieren. Damit bremst und rekuperiert der Juke stärker, wenn man vom Gaspedal geht. Zwar nicht so stark, wie es bei BEVs der Fall ist, aber dennoch merklich. Damit lässt sich viel Bremsenergie zurückgewinnen und Sprit sparen. Leider ist „e-Pedal“ nach jedem Neustart wieder per default deaktiviert.
Der Antrieb punktet mit Kultiviertheit und Sparsamkeit. Die Höchstgerschwindigkeit beträgt 166 km/h. Die Systemleistung von 143 PS steht nicht dauerhaft zur Verfügung um höhere Tempi zu ermöglichen. Den gefürchteten Gummiband-Effekt kann der Juke zwar reduzieren aber nicht vollständig vermeiden. Der Motorsound des Dreizylinder ist überigens sportlich und stzört deshlab nicht ganz so sehr bei einem aufheulen. Wer hier einen defensiven Fahrstil pflegt, dessen Ohren werden mit Ruhe belohnt.

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Auch unter winterlichen Bedingungen kann der Juke mit Vollhybrid überzeugen – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Der Hersteller gibt für den Juke 1.6 Hybrid einen kombinierten WLTP-Verbrauch von 5,2 Litern Super auf 100 Kilometern an. Auf unseren Testfahrten im Alltag genehmigte sich der Wagen mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,1 Litern je hundert gefahrene Kilometer einen knappen Liter mehr. Aber auch das sei erwähnt: Bei defensiver Fahrweise haben wir den WLPT-Verbrauch auch unterbieten können. Einen signifikaten Einfluß auf den Verbrauch hat, wie stark man sich in seiner Fahrweise auf den Hybrid einläßt. Als Vollhybrid hat der Juke vor allem im urbanen Raum seine Stärken, über 120 km/h steigt der Verbrauch leider deutlich an. In der Stadt kommen die Vorteile des Hybridantrieb voll zum Tragen: Im verbrauchsintensiven Stop-&-Go-Verkehr bleibt der Verbrenner so oft wie möglich außer Betrieb. Wer sparsam unterwegs sein möchte, empfiehlt sich der Fahrmodus „ECO“. Die Einschränkungen gerhen ohne einen allzugroßen Verzicht einher. In diesem Modus erfolgt zur Erhöhung der Effizienz die Gasannahme etwas träger, die Lenkungsabstimmung ist etwas weicher ausgelegt und die Klimasteuerung reduziert sich auf einen sparsamen Betrieb, ist aber nicht komplett deaktiviert.

Fahreigenschaften

Das Fahrwerkssetting ist stimmig und Bodenwellen werden von den Insassen weitestgehend ferngehalten. Die montierten 17-Zöller ergeben trotz des kurzen Radstand (2,63 m) insgesamt eine komfortable Fahrwerksauslegung. Auf der Autobahn gibt sich der Juke als durchaus angenehmer Reisewagen – allerdings nehmen die Windgeräusche bei höherer Geschwindigkeit deutlich zu.

Technische Daten Nissan Juke Connecta 1.6 Hybrid 105 kW Multimode-Automatikgetriebe 4-Stufen-Vorderantrieb – 2023
Hersteller: Nissan
Karosserie: Kompaktklasse 5-Sitzer, 5-türig
Motor: 1.6 Hybrid
Start/Stopp-System Ja
Getriebe Multimode-Automatikgetriebe
Antrieb 4-Stufen-Vorderantrieb
Hubraum: 1.598 ccm
Emissionsklasse Euro 6d
Leistung: Benzinmotor: 69 kW (94 PS) / 5.600 und Elektromotor: 36 kW (49 PS) Maximale Systemleistung im Parallelmodus 105 kW (143 PS)
Drehmoment: Benzinmotor: 148 / 3.600 und Elektromotor: 205 / 200 – 1.677
Höchstgeschwindigkeit: 166 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s 10,1 Sekunden
Verbrauch Niedrig (WLTP), l/100 km: 4,9 Mittel (WLTP), l/100 km: 4,4 Hoch (WLTP), l/100 km: 4,5
Sehr hoch (WLTP), l/100 km: 6,0
Kombinierter Normverbrauch (WLPT) 5,1 Liter /100 km
CO2-Ausstoß (16 bis 19 Zoll Felge) 115 g/km
Kraftstoff: Benzin
Tankinhalt 46 Liter
Leergewicht 1.400 / 1.446 kg
Kofferraum 354 bis 1.237 Liter
Zul. Gersamtgewicht 1.810 kg
Zulässige Anhängelast bei 12% Steigung – gebremst: 750 kg
Zul. Stützlast 75 kg
Zul. Anhängelast 12% Steigung Gebremst 1.250 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.210/1.983/1.595/2.636 mm
Wendekreis 10,57 Meter
Grundpreis Juke N-CONNECTA 1.6 Hybrid 105 kW ab mindestens 31.090 Euro

Preise und Extras

   Die Übersicht vor allem nach hinten ist eingeschränkt. In der getesteten Ausstattung N-Connecta sind dafür serienmäßig gut funktionierend e360-Grad-Kameras verbaut. Diese erweisen sich für eine visuelle Nahfeldbeobachtung und genaues Rangieren äußerst hilfreich. Ebenfalls serienmäßig an Bord sind Parksensoren an Front und Heck. Das Voll-LED-System punktet mit guter Straßenausleuchtung. Kurven- oder Abbiegelicht gibt es nicht. Der Spurwechselassistent umfasst auch den Ausparkassistenten, der mit den Radar-Sensoren am Heck den kreuzenden Verkehr überwacht und beim rückwärts fahren und Ausparken vor Gefahren warnt. Ein Geschwindigkeitsbegrenzer ist Serie, ebenso die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC). Einen Stauassistenten gibt es für den Nissan nicht. Die Verkehrszeichenerkennung dagegen ist Serie – funktioniert aber nicht immer zuverlässig. Neu im Angebot sind zweifarbige 17- und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Fazit: Sparen geht auch ohne Stecker

 
Der Voll-Hybrid ist angenehm zu fahren und beherrscht vor allem im Stadtverkehr den sparsamen Umgang mit Treibstoff. Das gekonnte Zusammenspiel der Motoren hinterläßt einen äußerst positiven Eindruck. Die Disziplin hoher Tempi beherrscht der Nissan Juke dagegen nicht ganz so talentiert. Der Basispreis von über 31.000 Euro ist für ein kleines City-SUV der 4, 2 Meter-Klasse absolut happig. Dies kompensiert er zumnindest teilweise mit einer guter Serien-Ausstattung. Alles in allem präsentiert sich der Juke als Crossover-Kleinwagen-­SUV mit toller Optikm, sparsamen Antrieb und gut abgestimmtem Fahrwerk. Gravierende Schwächen besitzt er keine und zeigt sich äußerst alltagstauglich.

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