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Nils Bialuch präsentiert in Welver historische Motorräder

Harley von 1920 ältestes Modell

Nils Bialuch präsentiert in Welver historische Motorräder

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Nils Bialuch und seine Frau Stephanie waren mit Filius Emilian zu Gast beim Hammer Oldtimermarkt. Am 16. September sind sie Gastgeber beim Oldtimertreff des Tantik e.V. an der alten Post an der Bahnhofstraße in Welver.

Über 100 Jahre hat sie auf dem Buckel, die Harley Davidson „F“. Fachleute staunten, als sie im Foyer der Hammer Zentralhallen das Motorrad erblickten. Nils Bialuch aus Welver präsentierte den Board-Track-Racer aus den USA neben weiteren Schatzkisten aus seiner Garage. Die BMW R63 stammt aus dem Jahr 1928 „Das ist mein Makrönchen“, schwärmt der 50-Jährige, der außerdem eine 1937-er BMW R5 ausgestellt hatte im Rahmen des Oldtimermarkts in der Nachbarstadt.

Welver – Der Oldie unter seinen Zweirädern aber ist die Harley, ein Gefährt ganz besonderer Art. Denn damit ist Nils Bialuch am kommenden Wochenende auf der Radrennbahn in Bielefeld-Heepen unterwegs, wo Board-Track-Racer unter sich sind und mit ihren historischen Gefährten ihre Runden drehen. „Wir sind international, je nachdem kommen 20 bis 50 Leute“, erklärt der Welveraner, der in der Börde seit 2008 zu Hause ist.

Schon als 18-Jähriger begann er, seine Leidenschaft für Motorräder auszuleben. Vorher erlaubten es die Eltern nicht – zu gefährlich erschien ihnen das Steuern eines motorisierten Zweirades. Schon damals im heimischen Bochum-Langendreer war es gleich eine Harley, die Einstiegsphase mit Puch-Mofas, Zündapps oder Kreidlers übersprang der Motorrad-Enthusiast gleich mal, quasi gezwungenermaßen. Nach und nach kamen weitere Bikes dazu, vor allem aus der bajuwarischen Motorrad-Schmiede.

Dabei verschaffte sich Bialuch das Know-how per „Learning bei doing“ neben seinem Hauptjob, verlagerte seine Tätigkeit schließlich voll und ganz auf das Restaurieren historischer Motorräder. Vor vier Jahren fand er endlich einen Standort, an dem er die gesammelten Raritäten aus der über ein Jahrhundert währenden Geschichte der motorisierten Mobilität auf zwei Rädern präsentieren kann. „Hier können wir die Herkunft der Mobilität erklären“, freut sich Bialuch, beim Oldtimertreff am 16. September an der alten Post an der Bahnhofstraße seine Exponate zeigen zu können.

Eben auch jenen Board-Track-Racer aus dem Jahr 1920, den er vor vier Jahren erworben hatte. „Das Motorrad habe ich in Frankreich entdeckt“, freute er sich über den seltenen Fund. Die Rarität gehört zu den letzten Exemplaren, die Harley Davidson damals gebaut hatte. Denn die Board-Track-Races waren nach etlichen Unfällen mit Todesfolge verboten worden. „Die fuhren in einem Oval, das in den Kurven 33 Grad Neigung hatten“, erklärt der Experte aus Welver. Nicht selten verloren die Fahrer die Kontrolle, rasten in die Zuschauerreihen.

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Der originale Motor leistet 20 PS.

Rennen dieser Art waren Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich erfunden worden, schnell fanden sich Nachahmer in den USA, wo sie richtig populär wurden. Die Liebhaber entfernten von den Original-Haleys und auch von Konkurrenzprodukten wie Indian alles an Gewicht, was irgendwie entbehrlich schien – von Lampen über Schalldämpfer bis hin zu Bremsen. Die Fahrer mussten besonders leicht sein. „Am besten nicht größer als einsfünfzig und nur fünfzig Kilo schwer“, weiß Bialuch.

So wurde in jeder mittelgroßen Stadt ein Motodrom gebaut, meist aus Holz, wo die Racer unterwegs waren mit eben einem solchen Gefährt, wie es Nils Bialuch steuert. 20 PS leistet der ein Liter große Zwei-Zylinder-Viertakter, der ganze 160 Kilo wiegt. Damit sind fast 160 Sachen drin.

Ganz so schnell geht es gewiss nicht voran, wenn am kommenden Wochenende die Fans in Heepen zusammenkommen. „Da gehen wir nicht ans Limit, Safety first lautet die Devise“, betont der Welveraner. „Da gewinnt jeder, dessen Maschine durchhält.“ Vielmehr geht es um Gleichmäßigkeitsfahrten; und stilecht muss es sein, wird doch in historischer Motorrad-Kleidung gefahren.

Davon wird Nils Bialuch all jenen Gästen berichten können, die am 16. September zu ihm kommen. Ab 9 Uhr lädt er zum Tag der offenen Tür ein, wo er all die Devotionalien rund ums historische Motorrad präsentiert. Es wird gefachsimpelt, es wird ein An- und Verkauf geben von Motorrädern und Teilen bis 1970. Interessenten, die von weit her kommen, werden die Gelegenheit haben, schon an der Bördehalle zu parken; denn an der Bahnhofstraße sind Parkplätze rar gesät.

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