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Neue Kunst-Installation mit SUVs an Plätzen in München: Wie ‚Monsterautos‘ zu Kompost werden

Berliner Künstlerin

Neue Kunst-Installation mit SUVs an Plätzen in München: Wie ‚Monsterautos‘ zu Kompost werden

neue kunst-installation mit suvs an plätzen in münchen: wie ‚monsterautos‘ zu kompost werden

Folke Köbberling fertigt die SUV-Nachbildungen aus Naturmaterialien an.

Riesige SUVs werden schlapp und fallen irgendwann in sich zusammen – eine Berliner Künstlerin eröffnet eine Ausstellung in München, bei der SUVs zu Kompostautos werden:

Bogenhausen – Ein BMW, ein Audi und ein Pick-up: alle drei groß, mächtig und der Traum unzähliger Autofans. Ein Traum, den die bildende Künstlerin Folke Köbberling nun binnen eines Jahres zu Schaum werden lässt. Am Donnerstag, 26. September, wird ihre Installation, die an drei Plätzen in der Stadt zu sehen ist, feierlich eröffnet.

Zersetzungs-Kunst

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 26. September, ab 18 Uhr an der Schleißheimer Straße 6, Ecke Dachauer Straße. Am Freitag, 27. September, findet an der Zwischennutzung „Verhandel-Bar“, Sandstraße 47a, eine an die Kunstaktion anknüpfende Diskussion zum Thema „Wem gehört der Parkraum? statt. Beginn ist um 18 Uhr.

„Meine Idee ist es, zu zeigen, was in München omnipräsent ist“, berichtet Köbberling gegenüber Hallo. „Die riesigen Autos.“ Zwar gebe es diese freilich auch in ihrer Wahlheimat Berlin. Doch die Dichte an Sport Utility Vehicles (SUV) sei in Bayerns Landeshauptstadt höher als anderswo in der Republik, meint sie. „Außerdem ist es die am stärksten versiegelte Stadt in Deutschland.“

SUVs werden zu Kompost-Autos für Kunstausstellung: Durch Materialien werden Autos „schlapp“

Um beides zu veranschaulichen, stehen ab Ende des Monats drei große, von Köbberling gefertigte Kunstautos wie Skulpturen an exponierten Stellen im Stadtraum. Eines am Bogenhauser Europaplatz, eines in der Altstadt am Eck Herzog-Wilhelm-/Kreuzstraße und ein drittes im Bereich der Schleißheimer Straße 6, Maxvorstadt. „Es sind Skulpturen für die täglichen Pendler“, berichtet die Berlinerin. Ein Jahr lang sollen sie dort bleiben. Autofahrer werden immer wieder an den Installationen vorbeirollen. Auch Passanten können die Ungetüme begutachten, bewundern, sich sogar davor fotografieren und die Ergebnisse online stellen. Damit rechnet Köbberling fest.

Der eigentliche Clou aber entwickelt sich erst im Lauf der Zeit. Die Struktur der Autos verändert sich. „Sie werden schlapp.“ Denn statt aus Stahl, Gusseisen und Aluminium bestehen diese SUV aus Weizen, Wolle und Holz. Den, wie Köbberling es formuliert, ältesten Materialien der Menschheit. Und diese zersetzen sich im Lauf der Zeit von selbst. Nach 13 Monaten Stehzeit sollen die Reste der einst so stolzen vermeintlichen Straßenkreuzer dann endgültig verschwinden.

Sobald das geschehen ist, werden sie im Rahmen einer feierlichen Prozession zu einer entsiegelten Fläche in der Stadt gebracht und dort abgelegt. Mit dieser Handlung will die Künstlerin die quasi-religiöse Verehrung des Autos persi­flieren. Während der Prozession ist die Straße für echte Kfz natürlich gesperrt.

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