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Mittwoch Magazin: Elektromobilität Ausblick 2024 – das sind die günstigsten Stromer-Reichweiten pro km. Erste Preisreduktionen: VW, Renault, Dacia, Toyotoa & Co.

mittwoch magazin: elektromobilität ausblick 2024 – das sind die günstigsten stromer-reichweiten pro km. erste preisreduktionen: vw, renault, dacia, toyotoa & co.

Viel (WLTP-)Reichweite fürs Geld. Die Top 4 nach Berechnungen des CAM. BYD, Tesla und die beiden Stellantis-Marken Fiat und Jeep.

Elektromobilität: Ausblick auf das Jahr 2024

Die Zahlen zum Jahresendgeschäft 2023 haben es bereits vorweggenommen. Der Markthochlauf der Elektromobilität gerät ins Stocken. Zu diesem Ergebnis kommt auch das Center of Automotive Management.Die zukünftige Entwicklung des deutschen Elektrofahrzeugmarktes ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Angesichts konjunktureller Risiken, der vorzeitigen Beendigung der Kaufprämie für Elektroautos und weiterhin mangelnder preisgünstiger Modelle rechnet das CAM für das laufende Jahr 2024 mit rückläufigen BEV-Neuzulassungen in einer Spanne zwischen 430.000 bis 480.000 Pkw.

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Top 20 BEV-Registrierungen und -Anteile pro Automarke in Deutschland 2023

Ranking der Automobilmarken

Mit Blick auf die Automobilmarken lassen sich unterschiedliche Entwicklungen erkennen. VW verkauft im Gesamtjahr 2023 rund 71.000 BEVs und steigert damit seinen Absatz leicht überdurchschnittlich um 11,7%. Da Tesla im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzrückgang um 9,0% auf nunmehr 64.000 Einheiten verbucht, verliert der Elektropionier erstmals seine Spitzenposition auf dem deutschen Fahrzeugmarkt. Die heimischen Premiummarken BMW, Mercedes-Benz und Audi rücken mit 40.000, 37.000 bzw. 31.000 neu zugelassenen BEVs auf die Ränge 3 bis 5 vor. Im direkten Vergleich verzeichnet BMW mit einem Absatzplus von 72,2% das größte Wachstum, gefolgt von Mercedes-Benz mit 45,7%, während Audi mit 8% nur unterdurchschnittlich zulegt. Die BEV-Verkaufsanteile der deutschen Marken bewegen sich dabei unter dem Durchschnitt des Marktes. Während bei BMW immerhin 17% der neu zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland vollelektrisch sind, so sind es bei VW 14%, bei Mercedes-Benz 13% und bei Audi sogar nur 12% (zum Vergleich: Marktdurchschnitt = 18,4%).

Unter den 20 Automobilmarken mit den meisten BEV-Neuzulassungen befinden sich mittlerweile vier Marken, die entweder ausschließlich oder nahezu vollständig vollelektrische Pkw verkaufen. Hierzu zählen Tesla (100%), Smart (100%), Polestar (100%) und MG Roewe (87%), die es als erste chinesische Marke sogar in die Top 10 der BEV-Neuzulassungsstatistik schafft. Ebenso stark überdurchschnittliche BEV-Verkaufsanteile besitzen Fiat (30%), Hyundai (27%), Renault (23%) und Peugeot (22%). Außerhalb der Top 20 befinden sich weiterhin etablierte Volumenmarken wie Ford (3,3%), Toyota (4,5%), Mazda (7,0%) und Nissan (9,3%), deren BEV-Portfolio im Wettbewerbsvergleich noch stark verbesserungswürdig erscheint.

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Wer liefert die günstigsten Elektroautos pro Reichweitenkilometer (WLTP)? BYD scheint hier noch vor Tesla zu landen.

Anschaffungspreis und Reichweite der Elektromodelle

Damit der Hochlauf der Elektromobilität kurz- und mittelfristig weiter an Fahrt aufnimmt, sind neben ausgereiften technischen Fähigkeiten (d.h. Reichweite, Ladeleistung, Verbrauch) der Fahrzeuge insbesondere wettbewerbsfähige Anschaffungspreise erforderlich. In einer Analyse von mehr als 100 Elektromodellen, die im vergangenen Jahr 2023 in Deutschland neu zugelassen wurden, weisen der BYD Dolphin und das Tesla Model 3 gegenwärtig das attraktivste Verhältnis zwischen den Anschaffungskosten und der verfügbaren WLTP-Reichweite auf. Der BYD Dolphin ist bereits zu Preisen ab 35.990 € (brutto) erhältlich und bietet in der Einstiegsvariante 427 km Reichweite (WLTP), was einem Preis- Reichweiten-Verhältnis von ca. 84 €/km entspricht. Ähnlich attraktiv positioniert sich das Tesla Model 3: Mit einem Bruttolistenpreis von 45.668 € und einer WLTP-Reichweite von 513 km ergibt sich ein Faktor von 89 €/km. Damit liegen beide Modelle deutlich unterhalb des mittleren Preis-Reichweiten- Verhältnisses, das über alle 105 untersuchten Fahrzeuge in Deutschland rund 115€/km beträgt.

Fahrzeuge in den Top 10 liegen unterhalb des Durschschnitts

Auch der neue Fiat 600 (89 €/km) und das Schwestermodell Jeep Avenger (91 €/km) aus dem Stellantis- Konzern weisen als Volumenmodelle eine günstige Relation zwischen dem Bruttolistenpreis und der verfügbaren WLTP-Reichweite auf. Die Top 5 komplettiert überraschend der VW ID.7, der insbesondere unter Berücksichtigung seiner Fahrzeugklasse (Obere Mittelklasse) stark positioniert ist. Bei einem Anschaffungspreis von mindestens 56.995 € wird den Kunden bereits eine WLTP-Reichweite von 621 km geboten. Premium-Modelle sucht man in der Top 10 Liste sachlogisch vergebens, da sich der Fahrzeugpreis bekanntlich nicht ausschließlich aus den technischen Daten ergibt, sondern auch andere Faktoren wie Material- und Verarbeitungsqualität oder Markenreputation berücksichtigt. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass alle der 15 meistverkauften BEV-Modelle unterhalb des Durchschnitts liegen.

Prof. Dr. Stefan Bratzel (CAM):„Die Elektromobilität in Deutschland befindet sich nach dem Wegfall der Kaufprämie in einer schwierigen Übergangsphase mit rückläufigen Elektroneuzulassungen im Jahr 2024. Die hohen Anschaffungspreise von Elektroautos von im Mittel rund 52.000€ und der Mangel an günstigen Modellen im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen sind für breite Käufergruppen ein Kaufhindernis. Es ist davon auszugehen, dass viele Automobilhersteller im Jahr 2024 durch entsprechende Rabattierungen die Anschaffungspreise reduzieren und damit geringere Margen in Kauf nehmen werden. Vorteile haben Automobilhersteller wie Tesla oder chinesische Hersteller, die dank ihrer hohen vertikalen Integration und Erfahrung bereits eine bessere Kostenposition besitzen. Erst im Jahr 2025 kann auf- grund einer höheren Anzahl kostengünstiger Modelle wieder mit einer stärkeren Dynamik der Elektromobilität in Deutschland gerechnet werden.„

2024 geht gut los: Erste Preisreduktionen bei Elektrofahrzeugen

Wie oben erwähnt, rechnen Brancheninsider mit Reaktionen der OEMs. Und die ersten Preiskorrekturen sind bereits ersichtlich. Vor allem bei VW. Offenbar hat man eingesehen, dass die Preise der ID-Serie offenbar wenig konkurrenzfähig sind. Zwar steht der ID.4 immer noch für mindestens 46.635 Euro im Konfigurator, aber auto motor und sport meldete gestern einen reduzierten Preis von 32.600 Euro.

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Günstigerer Einstieg? Renault hat am Preis des Mégane E-Tech gedreht.

Auch bei Renault wurde der Rotstift angesetzt. Der Renault Mégane E-Tech startete bislang bei 42.000 Euro. Der neue Preis im Konfigurator liegt nun bei 35.600 Euro.

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Startet bei 41.400 Euro (Evolution 170 Comfort Range), geht aber hoch bis 52.100 Euro (Iconic 220 Long Range, 87 kWh-Batterie): Renault Scenic

Weniger überraschend ist der Preis des brandneuen Scenic. Der startet für die kleinste Version mit 60 kWh-Batterie nun bei 41.400 Euro. Auch hier dürfte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, zumal die US-Konkurrenz der Musk-Company hier den Benchmark setzt.

Teslas Model 3 und Y

Apropos: Auch bei Tesla scheint sich etwas getan zu haben. So steht das Model 3 mit Hinterradantrieb mit 42.990 Euro auf der Website. Da keine Boni mehr gewährt werden, scheint das der nun gültige Preis für das Model Highland zu sein. Das Model Y mit Hinterradantrieb beginnt bei 44.890 Euro. Bei den Teslas ist zu beachten, dass diese in der Basisausstattung bereits recht umfangreiche Extras enthalten.

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Dacia Spring: bei teilnehmenden Händlern als Lagerwagen nun bis zu 10.000 Euro günstiger. Voraussetzung: Zulassung vor 31. März 2024

Dacia legt ebenfalls nochmal nach

Bei Dacia geht man einen anderen Weg: der Spring erhält (bei teilnehmenden Händlern) einen 10.000-Euro-Elektrobonus. Hier ist allerdings die Zulassung bis 31. März die Bedingung. Fakt ist aber auch, dass somit der Spring bereits ab 12.250 (45 Essential) bzw. 14.550 Euro (65 Extreme) zu haben sein könnte. Das Kleingedruckte spricht von Lagerwagen, solange der Vorrat reicht.

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In Norwegen 2023 äußerst beliebt gewesen: der Toyota bZ4X. Nun bekommt der Stromer für 2024 ein Update spendiert.

Toyota

Bei den Japanern geht man den anderen Weg. Zwar sind noch keine neuen Preise für den bZ4X veröffentlicht worden, aber die Ausstattung wurde gerade verbessert. So gibt es Technische Anpassungen, die beispielsweise am Heizsystem der Batterie vorgenommen, um die Ladezeiten in kalten Klimazonen mit einem Gleichstrom-Schnelllade-Netzteil zu verkürzen. Der Heizkreislauf wurde um einen neuen Wasser-Wasser-Wärmetauscher und ein Heizungsregelventil ergänzt, um die Batterietemperatur zu erhöhen. Toyota geht davon aus, dass diese Änderungen die DC-Schnellladezeiten um 10-80% reduzieren, insbesondere bei kalten Temperaturen und unter dem Gefrierpunkt.

Das bZ4X der Oberklasse wird mit einem neuen digitalen Schlüssel erhältlich sein. Dieser ist sowohl mit Apple- als auch mit Android-Systemen kompatibel und ermöglicht es dem Benutzer, das Fahrzeug zu öffnen und zu starten, indem er einfach sein Smartphone bei sich trägt. Der Schlüssel kann von bis zu fünf Personen gleichzeitig benutzt werden, was den Zugang für Familienmitglieder, Geschäftskollegen oder Fahrzeugwartungs- und Rettungstechniker erleichtert. Die Neuerungen werden im Laufe des Jahres 2024 in den europäischen Märkten eingeführt werden.

e-engine meint: es wird sich was tun in 2024. Die Preise für Elektroautos werden sinken. Allerdings nimmt das noch lange nicht den Druck aus dem Kessel für den Ottonormalverbraucher. Der sucht immer noch vergebens nach günstigen Elektroalternativen, wenn man von zeitlich begrenzten Angeboten wie denen von Dacia absieht.

Fotos: BYD, Tesla, Fiat, Jeep, CAM, Renault, Dacia, Toyota, istock

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