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Mazda CX-60: Erster Plug-In-Hybrid oder doch lieber V6 Diesel?

Das große SUV CX-60 ist das Flaggschiff von Mazda. Wir haben zwei Antriebsvarianten im Test gehabt. Den e-SKYACTIV PHEV, den ersten Plug-In-Hybriden der Firmengeschichte mit 327 PS als Allradler und den 200 PS starken Sechszylinder Reihen-Diesel. Beide mit dem Hersteller-eigenen e-SKYACTIC Motor.

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Auf den ersten Blick: Beide Varianten sind große, familientaugliche Automobile: 4,75 Meter lang, hoher Einstieg, viel Bodenfreiheit, gute Rundumsicht, langer Radstand und viel Platz für Mitreisende und deren Gepäck. Die Optik ist kraftvoll, dynamisch, unaufgeregt elegant. .Den Antrieb besorgt ein zweieinhalb Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 191 PS, der von einem 175 PS starken Elektromotor unterstützt wird. Der große Mazda ist kein Gefährt zum Kurven räubern. Er ist ein Reise-taugliches Automobil, das für lange Strecken konzipiert wurde und mit einer angenehmen, nicht zu straffen Fahrwerksabstimmung auf die Reise geschickt wird.

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Die unten zwischen beiden Achsen platzierte  Hochvoltbatterie ermöglicht einen tiefen Schwerpunkt.  Das erspart dem Plug-In-Hybriden einen Raumverlust. Er irritiert mit der stattlichen Systemleistung von 327 PS auch nicht durch überraschende Lastwechsel. 500 Newtonmeter Drehmoment sorgen bei einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal dafür, dass unter der Haube keine Langeweile aufkommt.  Die Anfahrt ist elektrisch sanft und geschmeidig, aber kraftvoll.

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Übertragen wird die Kraft durch ein neues, selbst entwickeltes Acht-Gang-Automatik-Getriebe. Der CX-60 fährt bis zu 60 Kilometer rein elektrisch. Mazda hat seinem Top-Modell  (wir fuhren die höchste Ausstattungsvariante Takumi mit hellem Nappaleder und Ahornholz) einen zweiphasigen Lader mitgegeben, mit dem an der Wallbox oder der öffentlichen Ladesäule maximal 7,2 kW möglich sind. Das macht ca. zwei Stunden Ladezeit aus.

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Die Batterie kann natürlich während der Fahr durch Rekuperation wieder aufgeladen werden. Über ein Untermenü kann man „normal“ oder „stark“ wählen. Der Akku kann aber auch während der Fahrt zusätzlich vom Verbrennungsmotor geladen werden.  Während die 150-Watt-Steckdose im Fond auch während der Fahrt zum Laden von Laptop oder Akkus genutzt werden kann, funktioniert die 1.500-Watt-Steckdose auf der linken Seite des Kofferraums lediglich im Stand.

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Unser Fazit: Mazda will mit dem CX-60 in die Eliteliga der USV und gegen die deutsche Konkurrenz von Audi, Mercedes, BMW oder auch Volvo vorstoßen. Dabei hat sich der Hersteller in allen Bereichen mächtig ins Zeug gelegt und punktet vor allem mit einer klug durchdachten Preis-Strategie unterhalb der Mitbewerber.

Während die meisten Hersteller ausschließlich auf die Elektrifizierung ihrer Flotte setzen, fährt Mazda mal wieder gegen den Strom. Unsere Eindrücke vom CX-60 RWD (Rear Wheel Drive = Hinterradantrieb) mit Dieseltriebwerk.

Ein Reihensechszylinder samt Mild-Hybridmodul im Top-Modell des Herstellers. Ein Selbstzünder mit einem Hubraum von 3.3 Litern. Geht nur bei Mazda. Und weil das so ist, verkündet Hiroshima die ungewöhnliche Botschaft auch noch auf dem vorderen Kotflügel: „Inline 6“ steht dort. Mazda hat im Fall des CX-60 die Effizienz des Triebwerks über brutale Kraft mit viel Drehmoment über ein breites Drehzahlband gestellt.  Diese Prämisse verbindet PHEV (siehe links) und Diesel miteinander.

Weshalb das neue Triebwerk im Vergleich zum 2,2 Liter großen Diesel aus dem CX-5 grundlegend neu konzipiert wurde. Das neue Brennverfahren nennt sich DCPCI. (Distribution Controlled Partially Premixed Compression Ignition). Die wichtigsten Auswirkungen: Das Gemisch wird magerer, produziert weniger Emissionen, verbrennt schneller und zum richtigen Zeitpunkt. Das Alles soll den Motor auch fit für die Abgasnorm Euro 7 machen. Hinzu kommt ein in das Getriebe integrierte 48-Volt-Hybridmodul mit 17 PS und einer Batterie mit einer Kapazität von 0,33 kWh. Der Antriebsstrang generiert neben der Leistung von 200 PS 450 Nm maximales Drehmoment auf die Hinterachse.

Unsere Fahreindrücke? Man darf keinen bulligen Diesel erwarten, sondern wissen, was auf einen zukommt. Bis 2500 U/min schwimmt man locker im Verkehr mit. Alles was darüber ist, macht sich hörbar bemerkbar, ohne zum „bad boy“ mit überschüssiger Kraft zu werden. Die Vorgaben im Lastenheft der neuen Technik werden am Pedal umgesetzt: Die Langstrecke ist die Heimat des neuen Reihensechszylinders. Nicht der Sprint. Mazda gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h an. Unser Verbrauch lag bei 4,8 Liter pro 100 Kilometer. Um das Energie-Bewusstsein zu beruhigen, wird bei Bedarf vom System Energie in die Akkus gepumpt und der Motor abgeschaltet.

In der Top-Ausstattung Takumi kostet der Diesel-CX-60 53.250 Euro. Die Basisausstattung Prime Line gibt es ab 46.150 Euro

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