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Knaus Tabbert mit Rekordumsatz

knaus tabbert mit rekordumsatz

Kleinere Wohnmobile sind sehr gefragt: Produktion bei Knaus Tabbert in Jandelsbrunn

Es gibt einige wenige Gewinner der Pandemie, die Wohnmobilbranche gehört dazu. So meldet die Knaus Tabbert AG für 2022 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Genau waren es 1,049 Milliarden, wie der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Speck in einer Online-Pressekonferenz sagte. Das sei ein Rekordumsatz, so Speck weiter, den Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bezifferte er auf gut 70 Millionen Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge liege mit 6,7 Prozent aber leicht unter dem Vorjahreswert von 7,0 Prozent. Der Umsatz legte im Vergleich zu 2021 um gut ein Fünftel zu. Noch 2020 habe der Umsatz bei 750 Millionen Euro gelegen. Speck kündigte an, auf der Hauptversammlung im Mai eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro je Aktie vorzuschlagen. Das entspreche einer Ausschüttungsquote von 54 Prozent des Konzernjahresüberschusses.

Die Zahl der abgesetzten Wohnmobile und Wohnwagen der verschiedenen Knaus-Tabbert-Marken belief sich auf knapp 30.000. Im Jahr zuvor waren es knapp 26.000 gewesen. Das Wachstum kam aus praktisch allen Segmenten. Speck sprach dennoch von einem sehr anspruchsvollen Jahr, in dem es gelungen sei, trotz des Mangel an Chips und auch an Fahrgestellen diese Rekorde aufzustellen. Er verschwieg aber nicht, dass im ungarischen Werk die Hälfte der Belegschaft lange Zeit quasi beschäftigungslos gewesen sei. Die Zahl der Mitarbeiter im Hauptwerk in Jandelsbrunn sowie in Mottgers, Schlüsselfeld (Marke Morelo) und Nagyoroszi sei aber nicht reduziert worden und belaufe sich zurzeit auf knapp 4000.

Fiat Ducato verliert Vormachtstellung

Gelungen sei dies alles durch eine Verlagerung der Produktion wieder hin zu mehr Wohnwagen, aber auch durch neue Chassis-Lieferanten für Wohnmobile. Der von Lieferschwierigkeiten gebeutelte Fiat Ducato habe viel von seiner Vormachtstellung verloren, jetzt setze Knaus Tabbert vermehrt auf Lieferanten wie Mercedes-Benz, Volkswagen, MAN und Ford. Ganz neu sei zum Beispiel ein kompaktes Wohnmobil auf Basis des VW T 6.1 (VW Bus). Das habe es so in dieser Form noch nicht gegeben.

Für die nahe Zukunft hat sich Speck ein „starkes Wachstum“ vorgenommen, was man mit einer abermaligen Absatzsteigerung von rund 20 Prozent gleichsetzen könne. Die Voraussetzungen dafür werden gerade geschaffen, in Jandelsbrunn wird eine neue Montagehalle für 60 Millionen Euro gebaut. Das sei die bislang größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Dann sei man in der Lage, im Konzern 35.000 Fahrzeuge jährlich herzustellen.

Eine gewisse Planungssicherheit gebe zudem dadurch, dass es zurzeit einen Auftragsbestand von fast 31.000 Fahrzeugen gebe, davon seien 58 Prozent motorisierte Fahrzeuge, die eine höhere absolute Profitabilität bieten. Gegenüber dem Handel sind Preissteigerungen in Höhe von 6 bis 8 Prozent geplant. Die 31.000 Einheiten stehen für einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, und Speck war mutig genug zu sagen, dass man irgendwann auch die zwei Milliarden Euro Umsatz ins Visier nehmen möchte.

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