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Honda im Nirgendwo: Wie Marquez und Co. den schwarzen Freitag erklären

honda im nirgendwo: wie marquez und co. den schwarzen freitag erklären

Marc Marquez rutschte am Vormittag in Kurve 5 übers Vorderrad weg

Für Honda und Marc Marquez dreht sich die Abwärtsspirale weiter. Beim Trainingsauftakt in Barcelona belegte der japanische Hersteller am Freitag die letzten vier Plätze im Klassement – noch hinter Yamaha. 1,5 bis 2,3 Sekunden betrug der Rückstand auf die Bestzeit von Aprilia-Pilot Aleix Espargaro.

Bester unter den Honda-Fahrern war Marquez mit einer Zeit von 1:40:886 Minuten. Damit war auch er auf Platz 19 weit weg von der Musik. Hinzu kam ein Sturz am Ende des ersten Freien Trainings am Vormittag, bei dem ihm in der Anfahrt auf Kurve 5 ganz unvermittelt das Vorderrad seiner RC213V einklappte.

Den Grund kann Marquez klar benennen. Denn am Freitag verglich er wie schon in Spielberg die Standard-Verkleidung von Honda mit der neueren Variante. “Hier und her zu switchen, beeinflusst den Fahrstil sehr stark”, erklärt der Spanier.

Darum stürzte Marc Marquez am Vormittag

“Beim Wechsel von der kleineren Standard-Verkleidung auf die größere ist mir dann der gleiche Fehler passiert wie in Österreich. Beim Richtungswechsel von Kurve 4 in Kurve 5 war ich zu langsam, denn man muss das Bike etwas mehr pushen. Ich kam etwas von der Linie ab, erwischte eine Bodenwelle und stürzte.”

“Aber ich bin der einzige Honda-Fahrer, der beide Versionen zur Verfügung hat. Und es ist wichtig, sie zu vergleichen”, betont Marquez. “Am Nachmittag konzentrierte ich mich dann allerdings auf die größere Variante. Das war einfacher für mich.”

Insgesamt sei es “ein schwieriger Tag” gewesen. “Offensichtlich, denn alle Hondas liegen ganz hinten. Aber abgesehen davon habe ich versucht, gut zu arbeiten und gut zu fahren.”

Honda verliert in den langgezogenen Kurven

“Ich für meinen Teil fühlte mich gar nicht so schlecht, aber die Performance oder vielmehr das Ergebnis ist nicht da. Und für morgen wird sich an der Situation nicht viel ändern. Aber wir müssen einfach weitermachen, denn die Saison ist noch lang.”

Auf die genauen Probleme in Barcelona angesprochen, analysiert der Spanier: “Mehr als der Grip ist das Layout für uns ein Problem. Es gibt viele lange Kurven, und in denen verlieren wir. In Sektor 2 verlieren wir innerhalb von nur drei Kurven sechs Zehntel.”

Ähnlich äußert sich Marquez’ Teamkollege Joan Mir. “Wir wussten, dass wir hier mit dem Grip zu kämpfen haben würden, vor allem in den langgezogenen Kurven”, sagt er. “Ich konnte kein Set-up finden, mit dem ich mich wohl genug fühlte, um für die eine schnelle Runde zu pushen. Ich konnte nicht 100 Prozent geben.”

Nakagami vom Ausmaß der Probleme geschockt

Genauso ging es Takaaki Nakagami, der auf seiner LCR-Honda am Freitag mehr Passagier als Pilot war: “Alle Honda-Fahrer sagen dasselbe: Es fehlt an Grip. Aber das Ausmaß der Probleme ist unglaublich. Ich konnte das Gas gar nicht richtig aufdrehen. Ich bekam sofort Spinning und das Bike wurde instabil.”

“Wir können keine Geschwindigkeit aufbauen und sind viel langsamer als im vergangenen Jahr, wenn man die Zeiten aus dem zweiten Training vergleicht”, hält er fest.

Im Falle von Nakagami sind es 0,630 Sekunden, wenn man beide Nachmittagssessions zugrunde legt. Zum Vergleich: Aprilia-Pilot Aleix Espargaro, der den Trainingsfreitag damals wie heute anführte, ist 0,716 Sekunden schneller als im Vorjahr.

Doch solche Vergleiche versucht zumindest Marquez von sich zu schieben. Er war in Barcelona 2022 verletzungsbedingt gar nicht dabei. Nach seinen Emotionen gefragt, sagt er: “Man versucht, die Gedanken im Zaum und die Mentalität hochzuhalten.”

“Man versucht, sich gar nicht auf die Ergebnisse oder Positionen zu konzentrieren, sondern nur bei sich zu sein. Das ist im Moment der einzige Weg, um nicht frustriert zu werden. Und wie gesagt, mein Gefühl auf dem Motorrad war gut.”

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