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Honda HR-V e:HEV Test: Platz da!

Ein Hybrid mit zwei E-Motoren und viel Platz – Test Honda HR-V e:HEV.

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Erster Eindruck im Test

Der Honda HR-V der dritten Generation zelebriert eine klare und ruhige Formensprache. Die Front des Hybrid ist um den Grill ähnlich verkleidet wie an einem vollelektrischen SUV. Das SUV baut etwas hochbeiniger als ein Kombi. Der Dachabgang mit durchgehendem LED-Leuchtband wirkt jedoch coupéhaft. Das schaut weit smarter aus als zuvor (Test Honda HR-V).

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Was sagt der Hersteller über den HR-V e:HEV?

Bereits mit der Kleinserie des ersten Honda Insight setzte der japanische Großserienhersteller Honda 1999 auf den Hybrid (Test Honda Insight I). Im Honda Civic führte man das IMA System („Integrated Motor Assist“) ein (Test Honda Civic IMA). 

Im IMA übernahm der Verbrennungsmotor die Hauptarbeit. Der Benziner griff nur bei der Beschleunigung auf die Unterstützung des Elektromotors zurück, um unter Last den Kraftstoffverbrauch zu senken. Reichlich Hybriderfahrung aus der Vergangenheit floss in die Entwicklung des Honda HR-V e:HEV mit ein.

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Was sagen die Mitfahrer im Test über den Honda HR-V Hybrid?

Raumwunder haben bei Honda Tradition. Siehe Civic (Test Honda Civic). Siehe Jazz (Test Honda Jazz).

Fortsetzung Raumwunder

Für nur 4,34 Meter Länge ist die Beinfreiheit im Honda HR-V Hybrid Oberklasse. Man fühlt sich im Fond wie in einer großen Limousine. Allein die Oberschenkelauflage auf der Sitzbank fällt für Erwachsene mit langen Beinen kurz aus.

Bei 1,58 Meter Höhe reicht die Kopffreiheit im Fondbereich bis etwa 1,90 Meter, weil das HR-V Dach erst spät buckelt. Am bequemsten sitzt man hinten zu zweit, auch wenn sich ein fünfter Gurt im Dachhimmel findet. Erwartbar bei knapp 1,80 Meter Breite.

Ansonsten: schmale Seitenscheiben, schmaler Ausblick. Die Kopfstützen sind mit ihrem länglichen Kopfpolster für jedermann bequem. Der Ausstieg aus dem Fond fällt wegen der nahen Radkastenoberseite und der sich absenkenden Dachseiten etwas enger aus. Das stört aber selbst große Erwachsene nicht wirklich. 

Der dominierende Eindruck bleibt die überraschend große Beinfreiheit im Fond. Zu Lasten des Kofferraums? Zuerst nicht, dann ja.

Die Heckklappe öffnet sich ab dem Ausstattungsgrad Advance im Honda HR-V e:HEV elektrisch. Bequemes Einladen ohne Kopfneigen gelingt bis etwa 1,80 Meter. Bei Zuladung und Kofferraumvolumen zollt der HR-V Hybrid jedoch seinem Antriebssystem und großen Fondplatzangebot Tribut.

Bei der maximalen Zuladung geht im Honda HR-V e:HEV mit maximal 418 kg Zuladung ungefähr so viel wie in einem 20 Zentimeter kürzeren Opel Mokka mit 430 bis 445 kg, aber deutlich weniger als in einem Seat Ateca mit konventionellem Verbrennungsmotor mit 582 bis 615 kg.

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Ende Raumwunder

Der Kofferraum schluckt 319 Liter. 971 Liter Kofferraumkapazität sind es bis zur Fensterunterkante bei flach gelegten Rückbanklehnen und 1.289 Liter bei Bepackung bis unters Dach. Das ist im Konkurrenzvergleich nicht üppig. 

Im 4,36 Meter messenden Seat Ateca mit aufrechterem Dachaufbau können 485 bis 1.604 Liter verstaut werden (Test Seat Ateca). Und im 4,15 Meter langen Opel Mokka passen 350 bis 1.105 Liter auf die Ladefläche (Test Opel Mokka). 

Das aufwendige Antriebssystem und der großzügig dimensionierte Fond gehen damit im Honda HR-V Hybrid objektiv zu Lasten des Kofferraumvolumens. Raumwunder haben am Ende ein Ende. Damit kann man trotzdem, weil es zwar relativ wenig ist, aber effektiv ausreichen kann, gut auskommen. 

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Auch wegen der guten Ausstattung. Der Honda HR-V e:HEV geht bereits in der Einstiegslinie Elegance mit Navigationssystem, Rückfahrkamera und Parksensoren vorne und hinten an den Start. 

Im nächsten Ausstattungslevel Advance kommen die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, das beheizbare Lederlenkrad, zwei USB-Anschlüsse im Fond, die elektrische Heckklappe und das Soundsystem mit sechs statt vier Lautsprechern hinzu. 

Den HR-V e:HEV Advance Style erkennt man an der modischen Zweifarblackierung, der Dachreling und im Interieur an denen mit Stoff und grauem Leder bezogenen Sitzen sowie der kabellosen Smartphone-Ladestation.

Was sagt der Autotester im Test über den Honda HR-V e:HEV?

Die gute Verarbeitung sieht man dem HR-V Interieur an. Die in Schwarz gehaltenen Kunststoffe im Cockpit fassen sich gut an. Die Klavierlackoberflächen um den Automatikhebel, am Lenkrad und auf der Fensterheberinsel sehen fesch aus. 

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Das Cockpit zeigt digital an. Scharf und kontrastreich, klipp und klar. Das Dreispeichenlenkrad liegt gut in der Hand. Das Bedienkonzept geht auf und biegt nicht – wie in manchem Volkswagen Produkt – mal eben in die falsche Richtung ab. 

Über schicke Drehregler wird das Klima direkt gemacht. Mit einem Dreh am Regler ist die Radiolautstärke eingeregelt. Der ACC-Tempomat – komfortabel auf Langstrecke – und die Lenkradheizung – angenehm im Winter – sind flott aktiviert. Der Sprachassistent versteht einen manchmal, manchmal nicht. 

An Ablagen herrscht kein Mangel. Gut nutzbare Ablagemöglichkeiten finden sich HR-V Hybrid vor dem Automatikwahlhebel. Die zwei Becherhalter nehmen es jeweils mit einer 1-Liter-Wasserflasche auf. Im Mittelkonsolenfach zwischen Fahrer und Beifahrer kommt Kleinzeug unter und der Ellbogen parkt in Fahrt dort bequem obenauf.

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Gelungenes Downsizing

Die EV-Anzeige links unten im Display leuchtet bei Langsamfahrt in der Stadt häufig, auf der Landstraße manchmal, beim Cruisen und vom Gas gehen auf der Autobahn gelegentlich. An der häufigen Mitarbeit des Elektroantriebs bemerkt man die Entwicklung, die Honda beim Hybrid seit dem Insight durchlaufen hat (Test Honda Insight).

Das e:HEV-Antriebssystem besteht aus zwei kompakten Elektromotoren, die mit einem 1,5-Liter-Benzinmotor liiert sind. Der Strom wird in einer Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert.

Für den Einsatz im Honda HR-V wurde die Leistung des e:HEV-Hybridantrieb von 109 PS im Jazz Hybrid (Test Honda Jazz e:HEV) auf 131 PS angehoben und das System etwas kompakter. Trotz höherer Energiedichte und 25 Prozent mehr Batteriezellen. Gelungenes Downsizing.

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Drei Antriebsmodi

Drei unterschiedliche Antriebsmodi stehen zur Wahl. Im Elektroantrieb („EV Drive“) treibt der Elektromotor den Honda HR-V direkt an. Im Hybridantrieb („Hybrid Drive“) treibt der Benzinmotor den zweiten Elektromotor an, der als Generator fungiert und Energie für den elektrischen Antriebsmotor produziert. Im Motorantrieb („Engine Drive“) ist der Benzinmotor über eine Überbrückungskupplung direkt mit den Rädern verbunden.

Drei Fahrprogramme

Die drei Fahrprogramme entscheiden ebenso über das Fahrverhalten. Wählt man am Programmschalter auf der Mittelkonsole den Sparmodus „Econ“, spricht der HR-V Hybrid verhaltener auf Gasbefehle an und die Klimaanlage arbeitet energiesparender. 

Im „Sport“-Modus spricht der Antrieb direkter an und beschleunigt die 1.452 kg Gewicht des HR-V Hybrid in 10,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Im Finale erreicht der Honda HR-V e:HEV eine Geschwindigkeit von 170 km/h. Das genügt, um schnell und entspannt Kilometer zu machen.

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Das Gaspedal bremst

Typisch CVT-Automatik ist das laute Aufheulen des Motors bei Vollgas. Das Motorgeräusch bei normaler Fahrt und beim Dahingleiten ist weit zivilisierter. 

In der B-Stellung der Automatik lässt es sich mit dem Gaspedal bremsen. B spart Kraftstoff und durch Rekuperation in der Stadt und auf der Landstraße zumeist bei vorausschauender Fahrweise den Druck aufs Bremspedal. Weil das Fahrzeug beim vom Gas gehen so stark abbremst, dass nur im letzten Moment aufs Pedal gestiegen werden muss. Das System verzögert jedoch nicht, wie etwa im Fiat 500 Elektro (Test Fiat 500 Elektro Cabriolet), bis in den Stillstand.

Die Lenkung rotiert leichtgängig und gefällig. 11,3 Meter Wendekreis bedeuten für den Lenker gerade mal 2,4 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag. 

Das Fahrwerk ist straff, aber bekömmlich. Die 18-Zoll-Felgen verkratzen an hohen Bordsteinen nicht so flott wie ein Niederquerschnitt. Wegen mehr Gummi auf der Felge. Reifenformat: 225/50 R18. Bei Langsamfahrt lassen die Pneus aber auch mal ne Fuge zu Worte kommen. Die Reisetauglichkeit stört´s nicht. Mit dem handlichen und fahrerisch unkomplizierten HR-V Hybrid geht man gerne auf die lange Tour.

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Hybrid und Verbrauch

Mit einem Miniverbrauch? Auch auf langer Tour geht das Konzept im Honda HR-V e:HEV auf. Den Kraftstoffverbrauch gibt Honda im WLTP-Mittel mit 5,4 Liter/100 km an. Im Test zeigte die Verbrauchsanzeige in der Stadt 5,9 Liter an. Der gemessene Verbrauch über Stadt-, Landstraßen und Autobahn landete bei 6,8 Liter. 

Ging es im Test lange Zeit mit mäßigem Tempo von nicht mehr als 130 km/h über die Autobahn, agierte der Honda Hybrid so sparsam wie ein Diesel. Der Bordcomputer zeigte 4,8 Liter an, was vom Realverbrauch sogar noch um ein Zehntel unterboten wurde. 550 km Autobahn am Stück bewältigte der Honda HR-V e:HEV mit lediglich 4,7 Liter Super – äußerst sparsam. 750 km Reichweite waren mit dem 40-Liter-Tank möglich. 

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Warum gerade den?

In solchen Momenten spürt man die große Hybrid-Erfahrung von Honda. Minuspunkte wie den relativ kleinen Kofferraum und die geringe Zuladung kann man im Honda HR-V e:HEV, der bei 32.600 Euro startet, gut akzeptieren. Weil die Pluspunkte, vom Platzangebot im Fond bis zum niedrigen Verbrauch, ganz klar dominieren.

WEITERE INFORMATIONEN ZUM FAHRZEUG

https://www.honda.de

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