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Herrlich gurgelnder GMC-Camper mit V8 - Fleetwood Pace Arrow (Baujahr 1979)

Früher war alles anders. Wohnmobile sahen noch aus wie Schuhkartons, Polster waren noch wild und Sprit war richtig billig. Ein Zeuge dieser Zeit ist Theos Fleetwood Pace Arrow.

herrlich gurgelnder gmc-camper mit v8 - fleetwood pace arrow (baujahr 1979)

Herrlich gurgelnder GMC-Camper mit V8 – Fleetwood Pace Arrow (Baujahr 1979)

Es heißt, echte Männer würden nie erwachsen, es ändere sich allenfalls der Preis der Spielzeuge. In Theos Fall stimmt das auf jeden Fall. Denn spätestens, wenn er grinsend den V8 startet, dann wird klar, dass hier jemand wahrlich Benzin im Blut hat. Und jung geblieben ist!

Gehen wir trotzdem ein wenig zurück in der Zeit, ein paar Jahrzehnte, und schauen in die USA, jenes Land der großen Straßen und der großen Parkplätze. Hier war und ist das natürliche Habitat des 79er Fleetwood Pace Arrow, der mit seinen 8,50 Metern kein Fall für die Normgarage ist.

Zwei Jahre Arbeit und ein Big Block

An die Unterbringung dachte Theo freilich nicht, als er vor mehr als einem Jahrzehnt seine Liebe zu dieser speziellen Form der Fernwehfreude entdeckte. “Ich liebe dieses spezielle Design des Pace Arrow, wie er um 1980 gebaut wurde”, meint er. “Diese GFK-Haut in Kombination mit dem Big Block, das waren meine wichtigsten Kaufgründe”, blickt er zurück, denn ein Ölbrenner käme dem stolzen Besitzer nicht in die Hütte.

“Außerdem war der Wagen innen komplett original. Da hab ich nicht lange überlegt.” Bereut hat er den Erwerb keine Sekunde, obgleich er trotzdem zwei Jahre in die Restaurierung stecken musste, bis der kantige Integrierte seinen ganz eigenen Vorstellungen entsprach; ein Gutachten bescheinigt diesem einen Zustand der Note “2+”, Respekt!

Und so ist ihm der Fleetwood ein treuer Begleiter, “mal übers lange Wochenende nach Holland, mal auf ein Oldietreffen oder einfach so auf einen Trip über ganz normale Stellplätze”. Einen Spitznamen hat das Reisemobil im Gegensatz zu Andreas “Theo” Gebel nicht.

Nostalgie im Fleetwood Pace Arrow

Wir haben uns auf einen kleinen Spaziergang durch die “Casa V8” begeben, beginnend beim drehbaren Vordergestühl, vorbei an der Couch, die sich zum Bett ausziehen lässt, bis in den Küchenbereich. Der Fleetwood besitzt schon einen standesgemäßen Dreiflammenkocher, auch ein Backofen ist am Start, daneben eine doppelte Edelstahlspüle und links ein Kühlschrank, wie ich ihn mir als Studi gewünscht hätte.

Gegenüber steht die gemütliche Sitzgruppe, im Heck schließt sich der Sanitärbereich an, während im Untergeschoss die Technik des Reisemobils wohnt. Hier wäre natürlich vor allem der 7,4 Liter messende V8 zu nennen; der Original-Benziner hat Drehmoment satt, auch wenn die offiziell angegebenen 241 PS aus Sicht heutiger SUVs fast schon bescheiden wirken mögen.

Der V8-Sound stellt alles in den Schatten

Verwaltet wird die Kraft des bärigen Aggregats von einer Dreigang-Automatik; theoretisch ist der Antriebsstrang für Tempo 126 gut, in der Hinsicht durch die 7,5 Tonnen Gesamtgewicht aber ohnehin limitiert. “Und wozu sollte ich so rasen”, wirft Theo in den Raum, “80 Sachen sind viel entspannter und das perfekte Reisetempo für den Wagen.” Für Eile ist die Fuhre viel zu cool und lässig!

Was natürlich auch immer als Frage in den Raum geworfen wird, das ist die Sache mit dem Verbrauch. Im Normalfall gönnt sich der Fleetwood Arrow 30 bis 35 Liter, der 80 Gallonen fassende Tank (das sind rund 302 Liter) erlaubt also knapp 1.000 Kilometer Reichweite. “Den zweiten Benzintank hab ich vor ein paar Jahren stillgelegt, eingebaut ist er aber noch”, meint Theo lakonisch.

Zum Ausgleich hat er vier Unterflur-LPG-Tanks montiert; deren 250 Liter vergrößern den Aktionsradius noch einmal gewaltig. Allerdings dient das Autogas nur der Fortbewegung – mit gut 35 Litern muss im Gasbetrieb gerechnet werden.

Herd, Backofen oder Heizung werden aus den beiden Propanflaschen mit je elf Kilo befeuert. Die wohnen in jenem Fach, das einst das Stromaggregat für die mobile Elektrizität enthielt. Für Wärme im Palast sorgt eine nachgerüstete 6-kW-Anlage von Truma, ein Warmwasserboiler ist ebenfalls vorhanden.

Dieses Campingfahrzeug geizt nicht

Man merkt, wie sehr dieser Camper im Maximum schwelgt. Sparsame Lösungen oder Leichtbau waren vor 40 Jahren absolut kein Thema, und auch die Möblierung gefällt sich in zederbrauner Opulenz. Bis zu fünf Schlafplätze sind machbar, Theo bevorzugt hierbei das originale Hubbett über den Vordersitzen, “das ist richtig bequem, man staunt immer wieder”.

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