Auch wenn er so aussieht, hat dieser Kofferfisch nichts mit einem Hummer zu tun. Toyotas Mega Cruiser steht dem H1 trotzdem nur in einem Detail nach – dem Erfolg.
Es ist fast ein wenig skurril, dass ausgerechnet Toyota, die Marke mit dem unzerstörbaren Feingefühl für die Wünsche der unterschiedlichen Märkte, sich ausgerechnet beim Heimmarkt einmal so verkühlen kann. Noch dazu mit einem Modell, dass man eh nie wirklich für den Privatkunden konzipiert hatte, und dass sich dennoch 132 Zivilisten für den Mega Cruiser entschieden, lag vermutlich nur daran, die miesen Verkäufe doch noch ein wenig anzukurbeln. Aber auch die scheiterten letztendlich an einer Sache: dass man sich zu sehr am Vorbild orientierte. Der Mega Cruiser war nämlich tatsächlich als japanisches Pendant zum Hummer H1 gedacht. Das hat noch am allerwenigsten mit der Optik zu tun, die in ihrer absoluten pragmatischen Definition von Nutzbarkeit kaum Spielmöglichkeiten zu lässt. Denn das Lastenheft sah vor, dass man ein geländegängiges Vehikel für vier Personen braucht, das auch noch mit diversen Aufbauten umgerüstet werden kann. Dass eigentlich immer und überall einsetzbar sein soll. Und so entstand der größte 4×4, den Toyota jemals fertigte speziell für die heimische Armee. Und auf diesen Kunden ging man dann auch umfassend ein.
Es gab Varianten als Truppentransporter, mit Stoffdach für Transportzwecke und sogar eine mit Raketenabschussrampe – man weiß ja nie. Sogar bewusst für den privaten Einsatz konzipierte man Mega Cruiser, wobei man sich hiervon jetzt nie so wirklich viel versprach. Sehr wohl aber von den zahlreichen Feuerwehren zum Beispiel in den unterschiedlichen Präfekturen – schließlich bot der 4.1 Liter große Turbodiesel das, was man bei Katastrophen am ehesten braucht: ein hohes Grad an Verlässlichkeit.
Aber so schaffte es der 2,8 Tonnen-Bomber zumindest dann doch noch über Grauimporteure ins westliche Ausland. Vermutlich war man im Land der aufgehenden Sonne schlicht froh darüber, wenn zumindest irgendwer die restlichen Stück aufkauft.