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Harthaer Autozulieferer sieht sich für Zukunft gerüstet

Die Pierburg Pump Technologie in Hartha produziert Pumpen für Autos. Doch werden die auch in Elektrofahrzeugen eingesetzt?

harthaer autozulieferer sieht sich für zukunft gerüstet

Die Harthaer Firma Pierburg stellt bereits jetzt Zubehör für Elektrofahrzeuge her. © SZ/DIetmar Thomas

Hartha. In der Europäischen Union sollen ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Personenkraftwagen zugelassen werden.

Auf diese Entwicklungen, die zu einem strukturell deutlichen Rückgang des Anteils klassischer Verbrennungsmotoren führen werden, müssen sich die Autohersteller, aber auch die Zulieferindustrie einstellen.

Elektrifizierung als Wachstumstreiber

Die Rheinmetall AG, zu der auch die Pierburg Pump Technologie GmbH in Hartha gehört, sieht den Bereich der Elektrifizierung innerhalb und außerhalb des Mobilitätssektors als Wachstumstreiber, dessen Anteile am Konzernumsatz zunehmen sollen.

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Diese Transformation der Industrie und die damit verbundenen strategischen Entscheidungen wirken sich auch auf das Tochterunternehmen Pierburg in Hartha aus, das zur Division Sensors and Actuators (übersetzt Sensoren und Stellantriebe) gehört.

„Die Division steht für herausragende Kompetenz bei Thermo- und Fluidmanagement-Anwendungen im Mobility- und Industriebereich“, sagte Oliver Hoffmann, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Rheinmetall.

Schadstoffreduzierung, E-Motoren sowie Wasser-, Öl- und Vakuumpumpen bilden die Kerntätigkeitsfelder des Harthaer Unternehmens.

Standort bereits für die Zukunft gerüstet

„Dieser Sprung in den zukunftsträchtigen und für die Umwelt so wichtigen Markt der Elektromobilität ist am Standort bereits vor mehreren Jahren gelungen. In Hartha werden seit längerem Produkte für Brennstoffzellenanwendungen entwickelt und hergestellt“, so Hoffmann.

Zu nennen seien das Wasserstoff-Rezirkulationsgebläse, elektrische Kühlmittelpumpen und eine neue Hochvolt-Kühlmittelpumpe. Die Stückzahl belaufe sich auf etwa 100.000 Stück pro Jahr. Dies entspricht etwa ein bis zwei Prozent der gesamten Produktionspalette am Standort.

    „Diese Produkte werden künftig ganz wesentlich dazu beitragen, die Serienfertigung alternativer Antriebe wie Elektromotoren und Brennstoffzellen innerhalb des Rheinmetall-Konzerns voranzubringen und den Abschied von benzin- und dieselgetriebenen Fahrzeugen zu beschleunigen – sei es durch Hybrid- oder reine Elektrofahrzeuge“, sagte Hoffmann.

    Doch Rheinmetall sehe auch Chancen im Hinblick auf konventionelle Antriebe. Der Verbrennungsmotor unterliege zwar auch international zunehmend strengeren Bestimmungen hinsichtlich des Ausstoßes von Emissionen, insbesondere des klimawirksamen Kohlenstoffdioxids.

    Jahresumsatz auf 193 Millionen beziffert

    „Dies bedarf gleichzeitig immer anspruchsvollerer technischer Lösungen und damit zusätzlicher beziehungsweise aufwendigerer Komponenten“, so Hoffmann. Zum 31. Dezember 2022 waren 390 Mitarbeiter am Standort Hartha beschäftigt. „Der Jahresumsatz 2022 belief sich auf 193 Millionen Euro“, so Hoffmann.

      Mit dem politischen Ende der DDR 1989 und der Eingliederung in das westdeutsche Wirtschaftssystem ging der frühere VEB Elektromotoren in die Zwangsvollstreckung. Bald ging es in Hartha wieder aufwärts.

      Die Pierburg GmbH erwarb vor 31 Jahren das Werk Hartha und baute eine eigene Elektronikkompetenz auf. Im Mai 2022 wurden 100 Jahre Elektromotorenbau am Standort Hartha gefeiert. Damals waren es noch 460 Mitarbeiter.

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