Das schwedische Unternehmen PowerCell liefert Brennstoffzellen-Systeme an das in Stuttgart ansässige H2-Flugzeug-Startup H2FLY. Der Auftrag umfasst BZ-Systeme mit einer Leistung von 1,8 Megawatt und soll einen Wert von 40 Millionen Schwedischen Kronen (rund 3,5 Millionen Euro) haben.
H2FLY hatte erst vor einigen Wochen die nächste Generation seines BZ-Systems „H175“ für Flugzeuge mit einer Kapazität von 20 bis 80 Sitzplätzen angekündigt. Mit der modular aufgebauten und im Megawatt-Bereich arbeitenden Antriebseinheit sollen deutlich größere Flughöhen als bisher möglich sein. Die Stuttgarter verantworten im H175-Entwicklungsprogramm nach eigenen Angaben die Entwicklung, Integration und Erprobung der gesamten Hardware und Software des neuen Brennstoffzellensystems.
Richard Berkling, CEO von PowerCell, bezeichnet die nun neu in Auftrag gegebene Bestellung als „eine weitere Bestätigung dafür, dass wir bei der Umstellung auf eine emissionsfreie, nachhaltige Luftfahrt führend sind“. Man sei der klare Marktführer für wasserstoffelektrische Lösungen in der Luftfahrtindustrie, die „technisch anspruchsvoll sind und extrem hohe Sicherheitsanforderungen haben“.
Die H2FLY GmbH wurde 2015 von fünf Ingenieuren des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart und der Universität Ulm gegründet und arbeitet daran, den ersten zertifizierbaren, vollständig Wasserstoff-elektrischen Flugzeugantrieb auf den Markt zu bringen. Sitz des Unternehmens ist Stuttgart. Das Hauptaugenmerk der Firma liegt zurzeit auf der Integration von Flüssigwasserstofftanks in das Testflugzeug HY4.
Im Dezember gab H2FLY bekannt, vor diesem Hintergrund auch die Leitung des seit 2019 laufenden Projekts HEAVEN übernommen zu haben. Die Initiative will einen auf Brennstoffzellen und Kryotechnologie basierenden Antriebsstrang bauen. H2FLY hat im Rahmen des Projekts bereits das Brennstoffzellensystem, die Integrationsplattform HY4 sowie die Flugzeug-Systemarchitektur samt Steuerung der Brennstoffzellen- und LH2-Tanksysteme verantwortet. Im Dezember übernahmen die Stuttgarter auch die Leitung des Gesamtprojekts. Das Projekt läuft noch bis September 2023. Zudem etabliert H2FLY gemeinsam mit dem Flughafen Stuttgart ein Zentrum für die H2-Luftfahrt.
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