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Freitag Magazin: Unfair? – Formel 1 vs Elektro-Supercars. Das megaunanständige eSUV – Cadillac Escalade IQ

carwow: Formel 1-Racer vs Rimac Nevera und McMurtry Spéirling

Es gibt nichts schnelleres als einen Formel-1-Boliden? Die hochgezüchteten Achtzylinder markieren den Endpunkt der Fahrzeug- und Motorenentwicklung? Nicht ganz. Seit einiger Zeit sind ein paar Elektrorenner auf dem Markt, die einiges zurechtrücken – zumindest beim in den USA und auf Youtube beliebten Drag Racing.

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Nach den technischen Spezifikationen steht der Sieger beim carwow-Drag Race fest. Aber die Realität tickt manchmal anders …

McMurtry Spéirling

Der —> McMurtry Spéirling ist ein ganz besonderes Elektroauto. Er beschleunigt unter optimalen Bedingungen (die Betonung liegt auf „optimalen Bedingungen“) unter 1,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das ist eigentlich physikalisch kaum möglich, schon gar nicht für ein Auto mit Heckantrieb. McMurtry bedient sich eines Tricks: elektrisch angetriebene Ventilatoren mit über 23.000 Umdrehungen saugen den Einsitzer auf der Straße fest und sorgen so für einen Abtrieb von über 2 Tonnen von Anfang an. Da das Auto selbst weniger als 2 Tonnen wiegt, könnte der Renner sogar an der Decke fahren – theoretisch.

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McMurtry Spéirling: der kompromisslos entwickelte Elektrorenner pulverisierte sämtliche Goodwood-Rekorde. Beim carwow Drag Race kam es aber anders …

Rimac Nevera

Dass der —> Rimac Nevera auch kein Kind von Traurigkeit ist, hat er gerade bei einem Drag Race gegen den Bugatti Chiron und das Tesla Model S Plaid bewiesen. Derzeit dürfte es beim Spurt von 0 auf 100 km/h keinen schnelleren Hypercar geben. Der Rimac schaffte offiziell den Spurt unter optimalen Bedingungen in 1,81 Sekunden.

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Knackte den Weltrekord für Top-Speed bei elektrischen Serienfahrzeugen: der Rimac Nevera. Derzeit gibts auch ansonsten kaum Konkurrenz

Formel-1-Renner

Ein Formel-1 Rennwagen ist beim Spurt von 0 auf 100 schon mal komplett „gehandicapt“. Da das Auto nur rund 750 kg wiegt, ist die Traktion des RWD-angetriebenen Boliden am Anfang äußerst übel. Zwar verfügt ein solches Auto über eine Aerodynamik, die ebenfalls einen vehementen Abtrieb erzeugt, dafür brauchts aber Geschwindigkeit. Was der Grund dafür ist, weshalb ein Formel-1-Rennwagen rund 2,6 Sekunden auf 100 km/h benötigt. Anders ist es beim Stopp: Kein Auto kann Geschwindigkeit schneller vernichten, wie ein Formel-1-Renner.

Das Drag Race

Mit anderen Worten: eigentlich müsste der McMurtry Spéirling beim carwow-Drag Race in einer ganz anderen Liga spielen. Weit gefehlt, denn die Bedingungen sind für keinen der Teilnehmer optimal. Der Fahrbahnbelag ist nicht außergewöhnlich und auch der McMurtry benötigt warme Reifen mit gutem Gripp um seine Kraft auf die Straße zu bringen. Zudem ist die Top-Speed des Spéirling auf 241 km/h (150 mph) begerenzt. Das macht ein Viertelmeilen Drag Race faktisch äußerst spannend.

e-engine meint: Es ist Freitag. Urlaubszeit. Dass unsere Leser in der Regel wenig Spaß mit „Drag Races“ haben, aus welchem Grund auch immer, geschenkt. Das ist für diejenigen, die „Freude am Fahren“ und „Wettbewerb“ immer noch spannend finden. Der Rest sei auf einen anderen Tag vertröstet. Dann, wenn wir wieder ökologische Höhenflüge der Elektromobilität feiern …

carwow | Formel 1 Renner vs Rimac Nevera vs McMurtry Spéirling

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Traurige Superlative: CADILLAC ESCALADE IQ mit 5,7 Metern Länge und 200 kWh-Batterie.

General Motors: Cadillac ESCALADE IQ

Youtuber Kyle Conner verpackte es in beißende Ironie: „Wir brauchten wirklich ein Full-Size Elektro-SUV auf unserem Markt und hier ist der erste.“ Na schön. Der ESCALADE IQ ist in der Tat ein riesiges Auto und kommt aus der gleichen Autoschmiede wie der selige Elektro-Hummer. Das lässt schon erahnen, dass die Amerikaner sich kaum mit Petitessen aufhalten.

Und in der Tat. Der ESCALADE ist mit 5,70 Metern Länge eines der größten eSUVs auf dem Planeten. Drüber kommen nur noch Monstertrucks oder der Hummer EV, dessen —> Ökobilanz und CO2-Ausstoss astronomisch ist. Was die Aussage von Conner etwas relativiert. Hat er das wirklich ironisch gemeint? Whatever. Der Radstand liegt bei schlappen 3,46 Metern, was auf üppigste Platzverhältnisse hindeutet. Nur ein Elektrobus Marke MAN oder Solaris kann da mehr bieten. Die Amerikaner selber sprechen von einer Ikone. Für Europäer, besonders Deutsche, nur schwer nachvollziebar. Was sind die Eckwerte?

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Tolle Ingenieursleistung, die der Umwelt und Elektromobilität einen Bärendienst erweist.

Technische Spezifikationen: Übertrieben ist untertrieben

Die Batterie hat 200 kWh Nettokapazität, die EPA-Reichweite liegt bei 742 Kilometern. Die Ladeleistung beträgt bis zu 365 kW, was nach einem einsamen Spitzenwert klingt. Die 5,7 Meter wollen auch bewegt werden, dafür stellen die Elektromotoren eine Systemleistung von 750 PS zur Verfügung. Der Spurt von 0 auf 60 mph (96 km/h) soll so in unter 5 Sekunden erledigt werden.

7-Sitzer für Leute, denen die Umwelt völlig egal ist

Natürlich ist der ESCALADE ein Siebensitzer, beherrscht bidirektionales Laden (V2L/V2H), kommt mit einer Wärmepumpe, Luftfederung, Allradlenkung inklusive dem GM-eigenen Diagonal Driving. Dass so ein Auto mit riesigen Rädern kommt, die so viel Aluminium und Gummi verbrauchen, wie mehrere normale Autos, dürfte auch klar sein.

Zugkräftiges SUV

Mit über 3,6 Tonnen Anhängelast dürfte der Klotz auch hier kaum von Wettbewerbern schlagbar sein. Ob die das überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Der Kofferraum ist üppig, der Frunk so groß, dass man auf den Kofferraum vermutlich sogar verzichten könnte. Das alles ab 130.000 US-Dollar. Optional gibts noch so wichtige Gimmicks wie automatisch schliessende Türen.

e-engine meint: Gut. Wir sehen das unter europäischen Gesichtspunkten. Trotzdem rettet nicht einmal die Tatsache, dass es sich um ein Elektroauto handelt Cadillac vor dem Vorwurf, dass man der Umwelt mit diesem Auto einen Bärendienst erwiesen hat. Dieses Auto brüllt aus jeder Pore „Leck mich am Arsch mit deinem Ökowahn!“. Als Autobauer des Jahres 2023 sollte man solchen Irrwitz eigentlich vermeiden. Da hilft auch kein Greenwashing mehr. Und ja: dieser Bericht ist ein Kommentar.

Fotos: carwow (Youtube Stills), General Motors, Cadillac, McMurtry, Rimac

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