Beliebtes Reisemittel: Die Branche konnte die hohe Nachfrage nicht befriedigen.
Der Caravaning-Trend hält seit Jahren an – doch die stockenden Lieferketten machen der Branche weiterhin zu schaffen. Es mangelt vor allem an Fahrgestellen für die Aufbauten für die Reisemobile, wie Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes, mitteilte. Die Rahmenbedingungen seien im vergangenen Jahr daher äußerst schwierig gewesen. Der Verband geht aber davon aus, dass sich die Situation im Lauf dieses Jahres verbessern wird. „Die Unternehmen können ihre zahlreichen Aufträge dann wieder besser abarbeiten und die Wartezeiten für bestellte Fahrzeuge werden kürzer.“ Der Umsatz stieg 2022 leicht um 0,5 Prozent auf 14,03 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt rund 91 000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen – ein Rückgang von insgesamt 14,3 Prozent. Bei den Reisemobilen brachen die Zulassungszahlen um 18,3 Prozent auf 66 507 Einheiten ein. Im Caravansegment betrug das Minus lediglich 1 Prozent auf 24 478 Neuzulassungen. Die Branche konnte die Nachfrage nicht befriedigen.
Auch der Markt mit gebrauchten Freizeitfahrzeugen lief schwierig, weil infolge der schleppenden Produktion weniger Fahrzeuge auf den Markt zum Wiederverkauf kamen. Die Reisemobilproduktion ging um 9 Prozent auf 74 962 Einheiten zurück. Hingegen legte die Caravanfertigung um 12,5 Prozent auf 54 325 Einheiten zu. Auch die Geschäftsführerin des in Stuttgart sitzenden Deutschen Caravaning Handels-Verbands, Ariane Finzel, rechnet damit, dass sich die Lieferprobleme etwas entspannen, wie sie zu Beginn der Stuttgarter Reisemesse CMT erklärte. Zuletzt hätten Händler, die auf Wohnmobile spezialisiert waren, Umsatzeinbußen von 20 bis 30 Prozent hinnehmen müssen. Bei Wohnwagen, wo der Mangel an Fahrgestellen nicht zu Buche schlug, seien die Umsatzzahlen der Händler hingegen eher konstant geblieben.
