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Mazda CX-9

Fahrbericht: Mazda CX-90 PHEV Aufsteiger

Mazda will sich abseits von MX-5 und Wankelmotoren für die Zukunft zumindest teilweise neu erfinden. Dabei sind die Japaner bekannt, dass sie allzu gerne ihren ganz eigenen Weg beschreiten. Beim Thema Elektroantrieb hält man sich deutlich bedeckter als die meisten Wettbewerber, hat dem Diesel jüngst neues Leben eingehaucht und sogar den Kreiskolbenmotor aus der Schublade geholt, um diesen als Range Extender für Elektromodelle zu nutzen. Zunächst allein in den USA ist mit dem 5,12 Meter langen CX-90 das neue Aushängeschild der Marke zu bekommen. Den Edel-SUV gibt es wahlweise mit einem 3,3-Liter-Turbo- Sechszylinder oder einem effizienten Plug-in-Hybriden. In Sachen Design gibt es weder innen noch außen eine Überraschung, denn der neue CX-90 ist so ansehnlich wie man es von Mazda kennt und zeigt die klare Verwandtschaft zu den kleineren Brüdern aus Europa, von denen aktuell der CX-60 verfügbar ist und im kommenden Jahr mit dem siebensitzigen CX-80 einen kleinen Bruder vom amerikanischen CX-90 bekommt.

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Mazda CX-90 PHEV 2024

Der US-Kunde hat die Wahl, wie sportlich er mit seinem großen Mazda unterwegs sein möchte. Der 3,3 Liter große Reihensechszylinder mit Aufladung leistet als Standardversion 206 kW / 280 PS und als Turbo S deutlich dynamischere 250 kW / 340 PS. Wer auf den Verbrauch schaut und trotzdem flotte Fahrleistungen genießen möchte, der dürfte sich eher für die Version mit Plug-in-Hybridantrieb entscheiden. Hier wird ein 2,5 Liter großer Vierzylinder-Saugmotor mit seinem 136 kW / 185 PS von einem 123 kW / 173 PS starken Elektromotor unterstützt, der den knapp 2,5 Tonnen schweren Crossover auch allein antreiben kann, wenn er aus dem 17,8-kWh-Akkupaket im Unterboden gespeist wird. Unter dem Strich verfügt der Mazda CX-90 PHEV so über eine Gesamtleistung von 237 kW / 323 PS und die gleichen 500 Nm Drehmoment, auf die auch der Sechszylinder des Turbo S zurückgreifen kann. Den großen Unterschied machen der dröhnende Klang des Vierzylinder-Saugmotors unter Lastanforderungen, die auch die gute Achtgang-Automatik nicht überspielen kann auf der einen und der deutlich geringere Verbrauch auf der anderen Seite, denn nach dem US-Zyklus für Plug-in-Hybriden, deutlich realitätsnäher als die EU-Variante, ist der Mazda CX-90 PHEV mit knapp über vier Litern Superkraftstoff auf 100 Kilometern unterwegs.

Sein Fahrwerk ist dabei betont komfortabel, aber alles andere als wankelmütig und auch die Rückmeldung der Lenkung passt für einen derart großen SUV mit Kernmarkt USA, wenngleich sich Mazda-Modelle in Asien oder Europa knackiger und direkter bewegen lassen. Um das Fortkommen nach eigenem Gusto zu beeinflussen, kann der Fahrer zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen. Welches Programm auch erwählt wird, die Unterschiede sind überschaubar und bei der Fahrfreude kann der vierzylindrige Hybride nicht annährend beim Sechszylinder mithalten. Dabei ist der subjektive Unterschied deutlich größer, obwohl die Motorleistungen auf Augenhöhe liegen. Doch auch wenn Klang und Schub des Reihensechsers den Fahrer strahlen lassen, hat der CX-90 mit Stecker einen spürbaren Vorteil. Er verbraucht nicht nur deutlich weniger, sondern kann auch rein elektrisch nennenswerte Strecken zurücklegen. Dabei liegt er nicht auf dem Niveau der neuesten Modelle aus dem Volkswagen Konzern oder von BMW, bei denen mit einem vollen Akkupaket im Unterbauch 100 Kilometer oder sogar mehr möglich sind. Beim großen Mazda sind es durch die 176-Kilogramm-Batterie immerhin rund 40 Kilometer bis es an den nächsten Ladestecker geht. Der Fahrer kann zwischen den verschiedenen Fahrmodi wählen, die den Allradler rein elektrisch oder teilelektrisch bewegen und auf Wunsch das Batteriepaket auch aufladen, was sonst der Steckdose oder dem Abbremsen vorbehalten bleibt. Das geräuschlose Fahren bleibt auch bei dem Japaner einer der größten Vorteile, doch etwas mehr Reichweite sollte es im Modelljahr 2024 schon sein.

Ob nun elektrisch oder mit Verbrenner – man ist mit dem großen Mazda ordentlich motorisiert und die meisten Kunden dieser Fahrzeugklasse werden ohnehin lässig cruisen und den Reisekomfort im Innern genießen. Dabei lässt einem Mazda beinahe alle nur erdenklichen Möglichkeiten, denn es gibt den stattlichen CX-90 wahlweise mit sechs, sieben oder acht Sitzen. Die beste und komfortabelste Wahl ist wenig überraschend der Sechssitzer mit zwei bequemen Sesseln in der zweiten Reihe. Diese lassen sich zwar nicht elektrisch bedienen, aber manuell vielfältig verstellen und klimatisieren. Zudem fallen die Augen im Innern nicht nur auf zahllose praktische Ablagen, sondern es finden auch neben viel Licht durch das Panoramadach auch USB-Anschlüsse, wohin man nur schaut. Auch im Innenraum geht Mazda mit seinem Topmodell anders als die Konkurrenz unterwegs, denn nach wie vor werden viele Funktionen durch eine nennenswerte Anzahl von Tastern an Lenkrad und Mittelkonsole bedient. Dabei dürfte der betont niedrige Bildschirm gerne etwas größer sein, wenn er Navigationskarten oder Bediendetails widerspiegelt. Die Preise sind fair, denn das 280 PS starke Basismodell gibt es in den USA bereits an 39.935 Dollar und der komplett ausgestattete Mazda CX-90 PHEV Premium Plus kostet gerade einmal 57.450 Euro. Da können wir uns zumindest auf die kleinere Europa-Version des CX-80 schon einmal freuen.

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