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Etrusco CV 600 DF 4x4 xFlip: Fahrbericht

Geht nicht? Gibt's nicht! Das haben sie sich wohl bei Etrusco gedacht, als sie diesen Camper entworfen haben. Dieser Kastenwagen hat eine Überraschung parat!

Mit kompakten Kastenwagen ist das so eine Sache. Sie sollen wie ein Überraschungsei gleich mehrere Bedürfnisse auf einmal befriedigen: klein genug sein, um tägliche Fahrten übernehmen zu können, aber innen genügend Platz anbieten, damit man mit ihnen auch länger verreisen kann.Knackpunkt ist in der Regel das Bett. Wird es längs eingebaut, bietet es viel Platz, auch für groß gewachsene Menschen. Das klappt eigentlich nur in Kastenwagen über sechs Meter Länge, die sich aber in der Stadt recht ungelenk bewegen.etrusco cv 600 df 4x4 xflip: fahrbericht

Ebener Boden zwischen Fahrerhaus und Wohnraum, offene Ablagen vorn.

Bild: Sven KriegerKürzere Fahrzeuge haben es da leichter, sie offerieren meist Querbetten – und da ist es aufgrund der vorgegebenen Basisfahrzeugbreiten nicht weit her mit dem Komfort. Der klassische Zielkonflikt. Ich passe mit meinen 1,80 Metern da ja gerade noch rein, aber wer länger ist, muss sich nachts zusammenkauern – auch nicht schön.etrusco cv 600 df 4x4 xflip: fahrbericht

Im Etrusco CV 600 DF 4×4 xFlip bleibt kein Raum bleibt ungenutzt.

Bild: Sven KriegerIst der gute alte Fiat Ducato in dem Punkt noch ganz ordentlich dabei, wird es spätestens bei den modernen Ausgaben von Crafter, Sprinter oder Transit hinten ganz schön knapp. Daher gehören bei ihnen oft “Segelohren” in Form von Verbreiterungen der Fensterausschnitte hinten zum guten Ton. Die sehen nicht schön aus und bringen in Wahrheit auch nur ein paar Zentimeter. Daher hat man sich bei Etrusco etwas anderes ausgedacht.

Etrusco CV 600 DF 4×4: Kastenwagen für groß gewachsene Camper

Das ist er: Ein Sechs-Meter-Kastenwagen, der auch groß gewachsene Camper glücklich machen kann. Und das mit einer simplen, technisch sauber ausgeführten Lösung. Denn das Modell mit der Bezeichnung xFlip bietet statt der zwei beschriebenen Aussteller rechts und links nur eine flexible Konstruktion auf der Fahrerseite. Während der Fahrt schmiegt sich die Verkleidung eng an die Karosserie, fällt also optisch erst mal gar nicht auf.etrusco cv 600 df 4x4 xflip: fahrbericht

Lattenroste stützen beim Liegen immerhin die Körpermitte.

Bild: Sven KriegerNachts zieht man dann innen einen Hebel, und die Konstruktion faltet sich auf wie ein Mini-Slide-out. 37 Zentimeter mehr Länge bringt das, sagt Etrusco. Wir haben nachgemessen – es stimmt. Okay, auch das ist ein Kompromiss. Ob der Ausschnitt für zwei lange Camper reicht oder nur für einen, muss jeder für sich entscheiden. Und das Polster, auf dem die Füße ruhen, ist recht dünn. Aber ein 2,20-Meter-Bett, das gibt es nicht oft.

Etrusco-Kastenwagen: Der Clou ist die Bettverlängerung

Das hat er: Neben dem Clou mit der Bettverlängerung beherbergt der CV 600 DF 4×4 xFlip zudem einen pfiffigen, behaglichen Innenausbau. Helle Töne dominieren, Weiß, Creme, Grau, zu denen das etwas dunklere Bad einen schönen Kontrast bietet. Weiterer Pluspunkt: der von vorn bis hinten ebene Boden. Dafür gibt es am Eingang eine kleine Stufe (hübsch mit indirekter Beleuchtung) mehr.etrusco cv 600 df 4x4 xflip: fahrbericht

Der Anbau wird von außen aus- oder eingeklappt und verriegelt.

Bild: Sven KriegerDas finde ich total smart. Sehr ordentlich auch die Versorgungselemente: Die Heizung arbeitet in der Sitzbank vorn, Wassertanks (rechts) und Elektrik sowie Gasvorrat (links) sind in Truhen unterm Bett verstaut. Klar kneift es auch, Sitzgruppe und Küche sind knapp bemessen. Am schönen Bad merkt man die Raumknappheit kaum.etrusco cv 600 df 4x4 xflip: fahrbericht

Die Lackierung “Grey Mater” kostet 1259 Euro extra, die Anhängerkupplung 999 Euro.

Bild: Sven Krieger

4×4-Camper Etrusco: Ford Transit als Reisemobil-Basis

So fährt er: Ganz und gar unspektakulär – und das ist ein Lob. Der Ford Transit entpuppt sich einmal mehr als prima Reisemobil-Basis. Ich persönlich mag die Automatik-Version lieber als den Handschalter, aber auch der funktioniert sehr gut. Allrad oder nicht ist ebenfalls eine Philosophiefrage. Für die meisten Strecken reicht Frontantrieb völlig aus, Allrad kostet (12.000 Euro) und verbraucht mehr (ca. 1,5 Liter), bringt einen aber in manchen Momenten einfach weiter.

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