„Die Ladeinfrastruktur für batterie-elektrische Lkw ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Antriebstransformation im Güterverkehr“, sagt Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender MAN Truck & Bus. „MAN stellt auf der IAA Transportation CO2-freie Trucks mit einem umfangreichen Anwendungsportfolio vor. Damit unsere Kunden sie für ihr Geschäft nutzen können, brauchen sie Lademöglichkeiten, die öffentlich zugänglich sind und darüber hinaus auch an Depots, Be- oder Entladeorten oder Betriebshöfen zur Verfügung stehen“. MAN unternehme „vielfältige Anstrengungen“, um den nötigen Aufbau von Ladeparks und Ladestationen zügig voranzubringen.
Jüngstes Beispiel ist die Kooperation von MAN mit dem Energieversorger Eon bzw. dessen Tochterunternehmen Eon Drive Infrastructure. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge in Deutschland und Europa einen großen Schritt voranbringen. Im Rahmen ihrer Kooperation wollen der Energiekonzern und der Nutzfahrzeughersteller europaweit rund 170 Standorte mit circa 400 Ladepunkten für das öffentliche Laden von Elektro-Lkw aufbauen.
Wie ernst es die beiden Partner mit der Umsetzung meinen, zeigt die Tatsache, dass bereits wenige Monate nach der Ankündigung der erste Ladestandort in Betrieb genommen wurde. An der MAN Serviceniederlassung in Berlin-Wildau stehen nun zwei Ladepunkte für öffentliches Laden von E-Lkw zur Verfügung. In den nächsten Wochen folge die Inbetriebnahme von zwei weiteren Standorten in Karlsfeld, nahe dem MAN Unternehmenssitz in München, mit insgesamt vier Ladepunkten sowie in Fürstenwalde mit zwei Ladepunkten.
Laden mit bis zu 400 kW und perspektivisch im Megawatt-Bereich
An allen Ladepunkten werde man mit bis zu 400 kW laden können. Das Layout der Standorte werde speziell für das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen ausgelegt: Dazu gehört unter anderem eine Durchfahrtsmöglichkeit durch die Ladebucht, so dass die Elektro-Lkw nicht rangieren müssen. Bis Ende 2025 ist geplant, dass 80 Standorte mit öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur ausgestattet sind.
So könnte der Ladepark an der Allianz Arena einmal aussehen / Visualisierung: MAN
Die ersten Ladeparks für batterie-elektrische Nutzfahrzeuge hat Milence bereits eröffnet, viele weitere sind in Planung. Das Gemeinschaftsunternehmen des MAN Mutter-Unternehmens Traton Group im Verbund mit Daimler Truck und der Volvo Group will bis 2027 in Europa 1700 öffentliche Ladestationen mit hoher Kapazität bauen und betreiben.
Die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw ist enorm wichtig für einen flächendeckenden Einsatz. Beim Hochlauf der Elektromobilität im Lkw-Bereich werden aber auch Ladepunkte gebraucht, die bei den Kunden von MAN oder bei deren Kunden entstehen. Bei planbaren, regelmäßig wiederkehrenden Routen, oder bei Fahrzeugen, die nach der Schicht immer im gleichen Depot stehen, ist die Investition in eigene Ladesäulen sinnvoll, um langfristig Kosten zu sparen. MAN Transport Solutions plant mit den Kunden die Ausgestaltung der Ladeinfrastruktur und entwickelt eine für jeden Betrieb geeignete Strategie zur Energieversorgung. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Partnern Heliox (Siemens), SBRS (Shell) und ABB.
Quelle: MAN – Pressemitteilung vom 20.09.2024