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Elektroauto: Ende der Förderung gewerblicher E-Autos verursacht Zulassungsdelle

Nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung für gewerbliche Elektroautos ist die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos im September deutlich zurückgegangen

elektroauto: ende der förderung gewerblicher e-autos verursacht zulassungsdelle

Direktionslimousine mit Elektroantrieb: BMW I7

(Bild: Florian Pillau)

Verbände und Beratungsagenturen hatten im Vorfeld mit bis zu einem Drittel Rückgang gerechnet, am Ende waren es immerhin fast 29 Prozent weniger als im September des Vorjahres: 31.714 Elektroautos kamen nach den aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) im vergangenen Monat neu auf die Straße. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen lag bei rund 14 Prozent – fast sechs Punkte weniger als im Vorjahr. Im vergangenen August war dagegen bereits rund jedes dritte neu zugelassene Auto ein Elektroauto (BEV).

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Vorzieheffekt lässt Lage dramatischer aussehen, als sie ist

Als Hauptgrund für den kräftigen Einbruch gilt ein Vorzieheffekt: Viele Gewerbetreibende haben Elektroautos einfach früher gekauft und angemeldet, um noch von staatlichen Subventionen profitieren zu können. Das führt zu der großen Lücke im September. Die Verkäufe dürften sich danach wieder normalisieren, wenn auch auf niedrigerem Niveau.

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Der schwache Absatz bei Elektrofahrzeugen bildet sich sogar bei der Gesamtentwicklung der Neuzulassungen ab. Über alle Segmente hinweg wurden im September dem KBA zufolge 224.502 Pkw neu zugelassen. Das waren fast genauso viele wie im September des Vorjahres. In den vergangenen Monaten war die Zahl der Neuzulassungen noch deutlich gestiegen.

Dem Verband geht der Verkauf nicht schnell genug

Dem Präsidenten des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller bereitet das Sorgen: “Der Markt lebt weiterhin vor allem vom Abbau des hohen Auftragsbestands”, sagt Reinhard Zirpel.

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Die Unternehmensberatung PwC schätzt, dass dennoch schon 2027 die Mehrheit der Neuwagen elektrisch fährt: So lägen trotz steigender Strompreise die Gesamtkosten eines BEV über die ganze Laufzeit gerechnet um ein Viertel niedriger als die eines Verbrenners. Zudem werde das Modellangebot am deutschen Markt rasch wachsen und auch günstigere Autos umfassen, weil die Produktionskosten mit den größeren Stückzahlen sinken und chinesische Hersteller mit niedrigeren Preisen ihren Marktanteil ausbauen wollen. Last, but not least werde das Ladenetz besser, inzwischen würden 540 öffentliche Ladepunkte pro Woche aufgebaut. Sollte sich der Ausbau ab 2025 verdoppeln, könnten laut PwC 2030 bereits 12,1 Millionen Elektroautos in Deutschland fahren.

(fpi)

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