Neues Vertriebsmodell: BMW verkauft seine Autos künftig direkt an die Kunden.
Einschneidende Änderung: Beim BMW-Händler gibt’s künftig keine Rabatte mehr
München – Für Kunden des Münchner Premiumherstellers BMW brechen bald harte Zeiten an. Ab Januar will der Konzern Autos der Marke Mini in Eigenregie verkaufen. Ab 2026 gilt die Regelung auch für die Kernmarke BMW. Dann treten Händler nur noch als Vermittler und Kundenberater auf – und können daher selbst keine Rabatte mehr geben.
Das kündigte BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota gegenüber der Automobilwoche an. „Wir werden 2024 mit der Marke Mini in Europa starten und 2026 ein Agenturmodell für alle BMW-Modelle einführen“, sagte Nota am Donnerstag. Mit dem sogenannten Agenturmodell will BMW künftig deutschlandweit einheitliche Preise für seine Neufahrzeuge durchsetzen.
BMW: Massiver Einschnitt für Händler
Die offiziellen Preislisten der Autobauer galten in der Branche lange Zeit nur noch als Richtwert. Je nach Marke waren vor der Corona-Pandemie Rabatte von zwölf bis gut 25 Prozent auf den Listenpreis üblich. Doch mit der Pandemie wurden Halbleiter und andere Bauteile knapp. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie mussten die Hersteller die Produktion daher drosseln oder ganz einstellen.
Um die massiven Umsatz-Einbußen abzufangen, konzentrierten sich die Hersteller deshalb vor allem auf den Bau voll ausgestatteter, margenstarker Fahrzeuge und strichen die Rabatte radikal zusammen. Das bescherte vielen Herstellern einen drastischen Gewinnanstieg – auch bei BMW. Alleine im abgelaufenen dritten Quartal stieg der Konzern-Überschuss um gut 23 Prozent auf 3,175 Milliarden Euro. (dpa/utz)