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"Ein Gefühl der Hilflosigkeit": Ferrari in Brasilien ohne Chance auf den Sieg!

Ferrari muss sich in Brasilien geschlagen geben

Ferrari fährt beim fünften Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Sao Paulo (vollständiger Rennbericht!) hinterher. Zwar landeten die beiden 499P Hypercars am Ende auf den Plätzen fünf und sechs, doch im Kampf um das Podium scheinen die Italiener nach der aktuellen BoP-Anpassung chancenlos.

“Am Ende eines Rennens, wie wir es hier in Brasilien erlebt haben, ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden, um die Frustration und das Gefühl der Hilflosigkeit des Teams auszudrücken”, ist Antonello Coletta, Leiter des Ferrari-Sportwagenprogramms, enttäuscht. Trotz “tadelloser Arbeit in der Vorbereitung und während des Rennens” war es Ferrari nach eigener Aussage unmöglich, ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Dabei nahm der Italiener selbst keinen Bezug zur Balance of Performance, vermutlich, um eine ähnliche Strafe wie bei Toyota zu vermeiden. Nach dem Sieg in Le Mans musste Ferrari für das Rennen in Sao Paulo allerdings 17 Kilogramm einladen und die maximale Leistung um sieben PS zurückdrehen.

Damit war der Ferrari am vergangenen Wochenende das leistungsschwächste Auto in der Startaufstellung und zusammen mit dem Toyota GR010 Hybrid, der das Rennen dominierte, mit 1060 Kilogramm zugleich das schwerste Fahrzeug.

“Abstand zum Podium viel zu groß”

“Wir wussten, dass wir nicht um den Sieg mitfahren konnten, und leider hat sich das, was in den Simulationen passiert ist, im Rennen bestätigt”, sagt Coletta. Der Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi; 5.) leistete sich wegen eines FCY-Vergehens eine Durchfahrtsstrafe, der zweite Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen, 6.) blieb fehlerfrei.

“Mit dem höchsten Gewicht und der geringsten Leistung ist es sehr schwierig, das richtige Fenster zu finden, um das Auto zu optimieren”, wagt es Ferrari-Technikdirektor Ferdinando Cannizzo lediglich, die aktuellen Schwierigkeiten kurz anzureißen. Die fehlende Leistung erschwerte es den Italienern, sowohl die Hypercar-Konkurrenz als auch die langsamen GT-Autos zu überholen.

“Das bedeutet, dass man manchmal, wenn man im Verkehr feststeckt, viel verlieren kann, besonders auf einer kurzen Strecke wie dieser mit vielen Autos pro Kilometer”, erinnert der Italiener. In der Schlussphase des Rennens musste sich der Ferrari #51 auch noch vom herannahenden Toyota #7 (Kobayashi/Lopez/de Vries) überholen lassen.

“Der Tag lässt sich mit dem Überholmanöver des #7 Toyota an der #51 beschreiben”, zieht Cannizzo ein deutliches Fazit. “Er kam innerhalb weniger Stints von drei Minuten Rückstand zurück. Das ist die Situation, daran muss jeder denken. Obwohl wir die Leistung des verfügbaren Pakets maximiert haben, war der Abstand zu unseren Konkurrenten heute viel zu groß, um auf das Podium zu fahren.”

“Hätten es nicht besser machen können”

“Wir bereuen nichts, denn wir wissen, dass wir alles gegeben haben, und angesichts der Leistung, die wir in den sechs Stunden auf der Strecke gesehen haben, hätten wir es nicht besser machen können”, sagt Antonio Fuoco.

Miguel Molina ergänzt: “Das Team hat einen großartigen Job gemacht, und wir haben alle Lösungen ausprobiert, sogar verschiedene Reifenmischungen während des Rennens, um unser Bestes zu geben. Allerdings konnten wir in Sachen Pace nicht um die Spitzenplätze mitfahren. Der positive Aspekt ist, dass wir einige wichtige Punkte für die Meisterschaft geholt haben.”

Tatsächlich experimentierte Ferrari mit den Reifen und setzte zu Beginn des Rennens auf eine Mischbereifung mit den Medium-Reifen auf der linken Fahrzeugseite sowie harten Reifen auf der rechten Seite. Toyota fuhr stattdessen das gesamte Rennen mit den Medium-Reifen, was sich zumindest bei den Japanern als bessere Strategie offenbarte.

“Versucht, unser Potenzial auszuschöpfen”

“Wir haben auf dieser Strecke unser Bestes gegeben und versucht, unser Potenzial auszuschöpfen”, erklärt Antonio Giovinazzi. Ferrari nutzte nach dem 24h-Rennen in Le Mans den ersten von fünf Evo-Jokern, um den 499P im Bereich der Bremsenkühlung und der Aerodynamik zu optimieren. Offenbar nutzten die Italiener aber noch nicht das volle Potenzial des Updates.

“Es gibt vielleicht ein paar Zehntel, die man herausholen kann, [aber] es ist nicht das, was uns gefehlt hat”, bestätigt Cannizzo. “Die große Herausforderung, die vor uns liegt, ist, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben und zu versuchen, dies zu verdauen. Wir hoffen, dass wir in den kommenden Rennen wieder konkurrenzfähig sein können.”

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