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E-Taxi Tag in München – Förderprogramm soll E-Mobilität in Schwung bringen

In München sollen mehr E-Taxis fahren. Mit gerade einmal 50 reinen Stromer-Taxis ist die bayerische Landeshauptstadt weit von den selbst gesteckten entfernt. Das neue Förderprogramm soll bis Ende 2025 bis zu 400 E-Taxis auf die Straße bringen.

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In München sind rund 3100 Taxis im Einsatz, wovon laut Thomas Kroker, dem Vorstand der Taxigenossenschaft, nur etwa 50 rein elektrisch betrieben werden – das ist nicht mal ein Anteil von zwei Prozent der Gesamtflotte. Die Stadt München hat das Ziel, bis Ende 2025 bis zu 400 Elektrotaxis auf die Straße zu bringen und hat dafür ein neues Förderprogramm eingeführt. Mit jeweils zwei Millionen Euro Fördergeld pro Jahr, das die Stadt bis Ende 2025 zur Verfügung stellt, sollen Anreize für die Umstellung der Taxiflotte auf batterieelektrische Fahrzeuge geschaffen werden.

Neuvorstand Linz eröffnet den Taxi-Tag

Nach einer kurzen Einführung durch Christian Linz vom Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmer e.v. und einer noch kürzeren Rede des IHK Verantwortlichen für die E-Mobilität, Joseph Seibold, bekannte sich der neue zweite Bürgermeister Münchens Dominik Krause ausdrücklich zum Taxi. Die letzten Jahre seien für die Branche nicht leicht gewesen und auch Corona hätte viele Betriebe vor große Herausforderungen gestellt. Aber das Taxigewerbe sei nach wie vor eine Säule des ÖPNV, er selbst fahre mit Bus, Bahn, Fahrrad – oder eben Taxi. Das Taxi sei ein Verkehrsmittel der Zukunft, müsse aber ab 2035 klimaneutral und eben elektrisch werden.

Im Gegensatz zu Hamburg gehe man in München aber einen anderen Weg. Während Hamburg mit dem Projekt Zukunftstaxi ab 2025 nur noch lokal emissionsfreie Fahrzeuge als Taxi neu zulassen Das Ziel, mehr E-Taxis auf die Straße zu bringen, soll in München aber nicht mit Verboten erreicht werden sondern in Kooperation mit den Verbänden.

Förderprogramm wurde gut erläutert

Um die Taxibranche von den Vorteilen der emissionsfreien Fahrzeuge zu überzeugen, haben Vertreter der Branche am “E-Taxi-Tag” in der ADAC-Geschäftsstelle im Westend teilgenommen. Die Förderung zielt darauf ab, die Anschaffung von Elektrotaxis zu unterstützen, indem bis zu 10.000 Euro städtische Förderung gewährt wird. Die Förderung ist an Bedingungen geknüpft, darunter eine Mindesthaltedauer von drei Jahren und nachweisbare 30.000 Besetzt-Kilometer pro Jahr.

Heidi Riedl vom Referat für Klima- und Umweltschutz erläuterte das neue Förderprogram der Landeshauptstadt ausführlich. Die Stadt München reagiere auf die anhaltende Skepsis in der Branche und ändere das Förderprogramm, um einen höheren Anreiz für die Umstellung zu bieten. Im Gegensatz zur früheren Förderung, die sich auf die Fahrleistung bezog, konzentriert sich das neue Programm auf die Anschaffung von Elektrotaxis. Die ersten 100 Fahrzeugbesitzer können einen zusätzlichen “Klimageschwindigkeitsbonus” von zehn Prozent der Fördersumme erhalten. Außerdem werden nicht nur Fahrzeuge finanziell gefördert, sondern auch der Aufbau von Ladeinfrastruktur.

„Wichtig ist die richtige Reihenfolge: Zuerst muss der Antrag auf Förderung gestellt werden. Der Antragssteller muss dabei den Bescheid der Stadt abwarten und kann erst dann das E-Fahrzeug bestellen“, betonte Riedl eindringlich.

Diese Reihenfolge sei rechtlich notwendig und auch sie das RKU sei an diese Vorgabe gebunden, betonte Riedl nochmals, als ein enttäuschter Taxi-Unternehmer berichtete, er habe gerade erst ein E-Taxi bestellt und hätte gerne von der Förderung profitiert. Riedl lobte im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Förderpläne der Stadt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Taxi-Verbänden.

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Bereits Anträge auf der Warteliste

Trotz der bisherigen Skepsis zeigt sich eine hohe Nachfrage nach der Förderung, mit 36 Anträgen für 85 Fahrzeuge bereits vor Start des Programms. Gregor Beiner, Geschäftsführer des Münchner Taxi-Zentrums und E-Taxi-Pionier, betont die Vorteile von Elektrotaxis, darunter lokale Emissionsfreiheit und geringere Wartungskosten. Er ermutigt seine Kollegen, keine Angst vor der Umstellung zu haben.

Jolt und Telekom präsentieren Ladekonzepte

Die Ladeinfrastruktur für Elektrotaxis in München ist jedoch mit nur drei Ladepunkten an 277 Taxiständen noch verbesserungswürdig. Das Mobilitätsreferat plant, zusätzliche Ladepunkte auf Privatgrund und an neuralgischen Stellen in der Stadt zu schaffen.

Die Problematik der fehlenden Grundstücke im urbanen Raum sei laut Rauno Andreas Fuchs vom Ladeinfrastruktur-Anbieter Jolt. Die Schnellader des Münchner Start-ups seien mit Pufferbatterien ausgestattet und könnten so über das normale Stromnetz betrieben werden, was prinzipiell die Standortsuche leichter mache. Trotzdem sei es eine enorme Herausforderung, freie Flächen zu finden und eine Genehmigung für eine Schnellladestation zu bekommen.

Christopher Friedrich von der Telekom-Tochter ComfortCharge hat diese Probleme nicht. Schließlich habe, erläuterte Friedrich, die Telekom deutschlandweit sehr viele Liegenschaften, die man längerfristig zu Ladepunkten umbauen könne.

ADAC übernimmt die Beklebung

Alle geförderten E-Taxis der Stadt München bekommen eine Beklebung, die sie als Stromer-Taxis deutlich kennzeichnet. Diesen Part übernimmt der ADAC als Unterstützer des Förder-Projekts. Die Beklebung sei für jedes geförderte Taxi vorgeschrieben, der ADAC übernehme aber die Kosten vollständig, bekräftigte Kreipl vom ADAC.

Die Autoausstellung im Außengelände und der Prüfhalle des ADAC vervollständigte die Veranstaltung. Stromer von Tesla, Nissan, Mercedes (nur die Vans), Nio, Kia, natürlich Toyota und erstmals der Ocean des kalifornischen Autoherstellers Fisker konnten begutachtet und zum Teil auch testgefahren werden.

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