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E-Autos mit praktischem Feature: So werden Sie zum Retter in der Not

e-autos mit praktischem feature: so werden sie zum retter in der not

Die Auto-zu-Auto-Ladetechnik von Lucid spendet liegengebliebenen EVs Starthilfe.

Es ist der Albtraum eines jeden E-Autofahrers: ein leerer Akku und weit und breit keine Ladesäule in Sicht. Wem das passiert, dem bleibt als Lösung aus der Misere oft nur die Pannendienst-Hotline. Im besten Fall betankt der das liegen gebliebene Auto per Schnellladeanschluss mit Strom – oder aber der Abschleppdienst muss kommen.

Beim Autohersteller Lucid will man von den Gelben Engeln offenbar nichts wissen. Stattdessen setzen die Entwickler auf das Prinzip der Selbsthilfe. Das neuartige RangeXchange-System erlaubt das zügige Laden von Auto-zu-Auto.

Lucid entwickelt Notfall-Starthilfe-Kit für Stromer

Seit November 2023 bietet Luxusautohersteller Lucid den Besitzern des Lucid Air ein zusätzliches Feature an, welches das ohnehin schon beste E-Auto der Welt womöglich noch besser macht. Um Hilfe in der Not zu leisten, braucht der Lucid Air neben dem entsprechenden Over-the-air-Update den RangeXchange-Adapter. Diesen verkauft die Marke für umgerechnet knapp 700 Euro. Bei einem Auto, das in der Basisversion schon nicht unter 85.000 Euro zu haben ist, erscheint das doch wie ein Klacks.

Denn wer über den Adapter verfügt, der füttert ein anderes, liegen gebliebenes E-Auto mit einer Leistung von 9,6 kW mit Strom. Je nachdem, um welches Fahrzeug es sich dabei handelt, kommen so innerhalb einer Stunde zusätzliche Reichweiten von 40 bis 64 Kilometer zustande. Tom Moloughney, Autor für das Branchenportal InsideEVs und Betreiber des YouTube-Kanals State of Charge, lädt im Praxistest seinen Chevrolet Equinox EV mit dem RangeXchange-Adapter am Lucid Air Grand Touring auf und sichert sich binnen zwei Stunden 96 Kilometer zusätzliche Reichweite.

Statt der Pannenhotline: Diese neuartigen Möglichkeiten haben E-Autofahrer, wenn sie unerwartet stranden

Zugegebenermaßen ist die Technik von Lucid extrem praktisch. Doch bei insgesamt 99 zugelassenen Fahrzeugen in Deutschland im vergangenen Jahr ist die Chance, genau einen davon im Pannenfall zu erwischen, doch ziemlich gering. Glücklicherweise ist der Hersteller nicht der Einzige mit innovativen Ideen für die EV-Notfallhilfe.

Eine ähnliche Funktion nutzt auch der leistungsstarke Ford F-150-Lightning. Dank der verbauten Steckdosen im Kofferraum und auf der Ladefläche konnte ein Besitzer des beliebten Pick-ups einem liegen gebliebenen Tesla-Fahrer im vergangenen Jahr aus der Patsche helfen.

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio präsentiert auf dem Power Up-Event 2024 ein Gleichstrom-Ladekabel, das Starthilfe leisten kann, wie Auto Motor Sport kürzlich berichtet. Die Notfall-Technik ist dabei in einem 29 Kilogramm schweren Koffer untergebracht, die mit einer stolzen Ladeleistung von 40 kW Strom in das gestrandete andere Fahrzeug pumpt. Innerhalb von 15 Minuten sind damit zusätzliche Reichweiten von rund 50 Kilometer möglich.

Noch mehr Gewicht auf die Waage bringt der mobile Reservekanister für Elektroautos der kroatischen Werkstatt „EV Clinic“. Mit 50 Kilogramm Eigengewicht lässt sich der Kanister nur unter größter Anstrengung alleine bewegen. Auch bei der Ladeleistung geht noch deutlich mehr: Die entspricht der einer normalen Schuko-Steckdose, sodass im ungünstigsten Fall bei einer Ladedauer von 100 Minuten lediglich 20 Extra-Kilometer Reichweite in den Liegenbleiber gelangen.

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