Auto-News

E-Autos im offiziellen Crash-Test: Ein Publikumsliebling schneidet schwach ab

e-autos im offiziellen crash-test: ein publikumsliebling schneidet schwach ab

Die Crashtests der Euro NCAP sind eine tolle Orientierungshilfe für Verbraucher.

Im aktuellen Testlauf der Euro NCAP treten acht neue E-Auto-Modelle gegeneinander an, der Großteil davon aus dem kompetitiven SUV-Segment. Sieben der getesteten Fahrzeuge erhalten im Ranking, in dem Neuwagen maximal fünf Sterne erreichen können, die höchste Sternebewertung. Darunter befindet sich auch das chinesische SUV-Coupé G6 von Xpeng. Dem Stellantis-Konzern attestieren die Crash-Tester allerdings erheblichen Verbesserungsbedarf, denn der insbesondere unter Familien geschätzte Mini-SUV Jeep Avenger weist offenbar Sicherheitsmängel auf.

Euro NCAP vergibt siebenmal die Topbewertung im Overall-Ranking

Auch in diesem Jahr treten verschiedene Elektroautos zum Test der Euro NCAP an. Die Tester führen eine Reihe von Crash- und Sicherheitstests in den Bereichen Insassenschutz, Kindersicherheit, Fußgängerschutz und aktive Sicherheit mit Neufahrzeugen durch und bewerten am Ende die Sicherheit. Dabei vergeben die Autoexperten am Ende maximal fünf Sterne.  Da es sich bei der unabhängigen Euro NCAP nicht um eine staatliche Regulierungsbehörde handelt, dienen die Ergebnisse den Autobauern und Konsumenten lediglich als Orientierungshilfe.

Im aktuellen Testlauf nehmen die Experten neue Elektroauto-Modelle unter die Lupe. Während im vergangenen Jahr noch einige Exoten dabei waren, sticht 2024 wohl nur der Siebensitzer MIFA 7 des chinesischen Herstellers Maxus heraus. Insgesamt stellen sich neben Maxus mit Zeekr, Nio und Xpeng noch drei weitere Autobauer aus dem Reich der Mitte den Tests. Außerdem dabei sind die drei SUV Audi Q6 e-tron, Ford Explorer und Jeep Avenger. Wie schon 2023 kommt der Großteil der getesteten Neuwagen auf ein grandioses Testergebnis mit jeweils fünf Sternen.

Den ersten Rang belegt das Kompakt-SUV Zeekr X aus dem Hause Geely. Die Power-Maschine kann in den Unterkategorien hervorragende Werte erzielen und so verleihen die Tester dem Modell fünf Sterne. Zeekr ist im Ranking gleich zweimal vertreten. Das überarbeitete Erstlingsmodell 001, das EFAHRER.com in der Vergangenheit auf Herz und Nieren prüfte, kommt im Crashtest auf den dritten Platz.

Die jüngsten Ergebnisse der Sicherheitsorganisation zeugen von ambitionierten Innovationsdenken, denn noch vor einem Jahrzehnt rasselten Neufahrzeuge chinesischer Marken oft mit blamablem Resultat durch die Sicherheitstests. Mittlerweile fahren sie problemlos die Topbewertungen ein.

Zeekr auf Platz 1, dicht gefolgt von Traditionsmarke Audi 

Dicht gefolgt hinter dem Zeekr X landet der Audi Q6 e-tron. Offenbar gilt bei den Ingolstädtern: Gut Ding will Weile haben. Denn der Verkaufsstart des E-SUV wurde mehrmals verschoben. Die Tester vergeben fünf Sterne und haben kaum etwas zu bemängeln. Lediglich im Bereich Fußgängerschutz und bei den Assistenzsystemen wäre geringer Optimierungsbedarf.

Weiter geht es auf Platz drei bis sechs mit Fahrzeugen chinesischer Marken, die durchweg die Topbewertung bekommen. Die große Unbekannte ist dabei der Maxus MIFA 7, der es hinter dem Zeekr 001 auf den vierten Rang schafft. Erst kürzlich hat das Unternehmen, das insbesondere im Bereich der Nutzfahrzeuge stark auffährt, mit dem vollelektrischen Pick-up T90 auf sich aufmerksam gemacht. Hinter den Maxus reiht sich Nios Mittelklasse-SUV EL6 ein. Das schicke SUV, das im EFAHRER-Test vor allem aufgrund der verhältnismäßig geringen Reichweite Abzug bekommt, kommt zwar mit 93 Prozent auf das beste Ergebnis beim Insassenschutz. Dafür konstatieren die Test-Crasher der Euro NCAP in den Kategorien Fußgängerschutz und aktive Sicherheit Verbesserungspotenzial.

Große Sicherheit sprechen die Automobilexperten auch dem preiswerte und stylische SUV-Crossover Xpeng G6 zu. Ähnlich wie der EL6 von Nio überzeugt Xpengs Neuling beim Insassenschutz und muss, so die Tester, bei den Fußgängern und Assistenzsystemen anpacken. Die höchste Bewertung mit fünf Sternen im Overall-Ranking holt sich auch der in Köln produzierte Ford Explorer ab, der nach Verzögerungen in diesem Sommer in Deutschland anrollen soll.

Schlusslicht im Euro NCAP Crash-Test: Der Jeep Avenger

Weit abgeschlagen von den restlichen sieben belegt das kompakte und preisgekrönte SUV Jeep Avenger im Ranking mit drei Sterne in der Gesamtwertung den letzten Platz. Im Jahr 2023 noch als Car of the Year ausgezeichnet, überrascht die kleine Familienkutsche mit mittelmäßigen Sicherheitsstandards. Auch im jüngsten EFAHRER-Test zeigt sich, dass der kleine Jeep einige Mankos hat, die den Fahrspaß trüben. Den Insassenschutz bewerten die Sicherheitsexperten der Euro NCAP mit 79 Prozent und beim Schutz von Kindern sind es gerade einmal 70 Prozent. Sie attestieren den Designern des Avenger, der im Stellantis-Konzern zu Hause ist, einen Mangel an Ambition. Einsparungen sind gut, dürfen aber laut den Experten nicht auf den Schultern der Sicherheit ausgetragen werden. Besonders besorgniserregend bewerten die Tester den Avenger im Bereich Fußgängerschutz. Warum, das sehen Sie im Video:

Besonders gruselig ist, wie der Avenger im Test mehrere Fußgänger- und Fahrradfahrer-Dummies über den Haufen fährt. An der Stelle wirken die 59 Prozent, die der Wagen in dieser Kategorie als Ergebnis erhält, fast großzügig. Mit 53 Prozent sind die Sicherheitssysteme sogar noch ein wenig schlechter bewertet. Der Stellantis-Konzern reagierte zügig auf die Ergebnisse der in Brüssel ansässigen Sicherheitsorganisation, wie das Automobilportal Autocar berichtet. Man werde die Anregungen der Euro NCAP ernst nehmen und im weiteren Produktionsprozess berücksichtigen.

TOP STORIES

Top List in the World