- Kia Niro EV enttäuscht?
- 2023er Kia Niro EV im Autobahntest bei 120 km/h
- VW & Ford: MEB-Lizensierung ja, aber nur am Anfang
- Geht das Zeitalter der SUVs zuende? Werden SUV-Fahrer als Terroristen bezeichnet werden?
- StoreDot: bereits bei 15 globalen Automobilmarken im Test
Kia Niro EV enttäuscht?
Die beiden erfolgreichsten Elektro-Crossover im mittleren Preissegment waren jahrelang der Kia e-Niro und der Hyundai Kona EV. Die beiden Stromer teilten sich eine Menge Technologie beim Antriebsstrang und der Batterie. Beide waren eigentlich als Verbrenner entwickelt worden und je nach europäischer Präferenz hatte mal der eine oder der andere die Nase vorne bei den Zulassungen. In den Niederlanden war lange Zeit der eNiro weit erfolgreicher als der Hyundai Kona.
Neuauflage
Beide kommen nun mit einer Neuauflage, wobei der Niro den Anfang machte. Er heißt nun in allen Märkten Niro EV und hat ein etwas moderneres Design. Das Interieur, vor allem Armaturenbrett mit Infotainment-System ist an den aktuellen Stromer vom Schlage eines EV6 angepasst. Es gibt nur noch eine Batterievariante mit 64,8 kWh nutzbarer Kapazität. Das kleinere und günstigere Modell mit 39,2 kWh-Batterie gibts nun nicht mehr, und auch der Einstiegspreis ist empfindlich angehoben worden. Ende 2021 war die große Variante des e-Niro noch für 42.790 Euro zu haben, das aktuelle Modell beginnt bei 47.590 Euro. Das Preis-/Leistungsverhältnis hat sich also vordergründig verschlechtert.
Kris Rifa hat den Neuen getestet
e-engine meint: Betrachtet man den gestiegenen Anschaffungspreis und die „Modellpflege“ des Niro EV, kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass die Koreaner hier extrem gepatzt haben. Die Reichweite ist zum Vormodell sogar gesunken, was wohl auch daran liegt, dass die Aerodynamik des Crossover grottenschlecht geblieben ist. Für 47.590 bekommt man das kleine Tesla Model 3 und kann sich obendrein noch einen Premium-Elektroroller dazubestellen. Und in der Reichweite ist der „kleine“ Tesla trotz kleinerer Batterie in allen Belangen überlegen. Aber es ist kein „SUV“. Macht nichts. Selbst ein Model Y mit Heckantrieb und kleinerer Batterie ist mit 44.890 Euro inzwischen günstiger.
2023er Kia Niro EV im Autobahntest bei 120 km/h
VW & Ford: MEB-Lizensierung ja, aber nur am Anfang
Bekanntlich kooperiert Ford mit VW bei der MEB-Architektur. Zwei Modelle stehen für 2024 auf dem Plan. Aber es scheint, dass die Zusammenarbeit auf wackligen Füßen steht, den schon beim KI-Start-up Argo AI beschloss man (noch) gemeinsam, auszusteigen.
Geht das Zeitalter der SUVs zuende? Werden SUV-Fahrer als Terroristen bezeichnet werden?
Wenn man dem CEO von Citroën, Vincent Cobeé, Glauben schenken darf, ja. In einem Kurzinteview mit dem britischen Internet-Autoportal „Auto Express“ betonte der Franzose, dass nach seiner Ansicht das „Zeitalter der SUVs vorbei sei“. Zwar räumte er ein, dass die Absatzzahlen derzeit dagegen sprächen, er aber fest davon überzeugt sei.
Die Begründung klingt einleuchtend. Zwar machen die Neuzulassungen der fahrenden Schrankwände in Europa inzwischen 50 Prozent aus, den Hauptgrund für den zu erwartenden Niedergang sähe er aber in der schlechten Aerodynamik der Fahrzeuge. Mit anderen Worten, er sagt im Zusammenhang mit der Elektromobilität eine Renaissance der windschlüpfrigen Limousine voraus. Denn, und da geben wir Cobée uneingeschränkt recht, der Reichweitenverlust durch schlechte Dynamik kann recht hoch werden. „Sie können 50 Kilometer zwischen guter und schlechter Aerodynamik verlieren, und zwischen einem SUV und einer Limousine sprechen wir sehr leicht von 60/70/80 Kilometern.“
e-engine meint: So sehr wir der selben Meinung wie Vincent Cobée sind – Vernunft wird kaum eintreten, wenns um die Anschaffung der Stadtpanzer geht. Einziger Lichtblick ist tatsächlich die Besteuerung und damit der Zwang über den Geldbeutel. Cobée sieht aber auch andere Probleme auf SUV-Besitzer zukommen. Er rechnet damit, dass die SUV-Besitzer zukünftig immer mehr ins soziale Abseits gedrängt werden und verwendet dabei sogar so übertriebene Worte wie „Terrorist“. Citroën machte gerade mit dem Oli Concept von sich Reden. Ob dieses Fahrzeug aerodynamischer als ein SUV ist, wagen allerdings zu bezweifeln.
StoreDot: bereits bei 15 globalen Automobilmarken im Test
Führende OEMs aus Europa, Asien und den USA testen jetzt StoreDots XFC-Batteriezellen unter realen Bedingungen. Eine Vielzahl potenzieller Fertigungspartner steht für Tests in diesem Jahr bereit.
Die XFC-Batterietechnologie von StoreDot wird derzeit von Automobilherstellern unter realen Bedingungen getestet. Zu diesen OEMs gehören führende Unternehmen mit Hauptsitz in Europa, Asien und den USA. Unter den Kooperationspartnern und Investoren des Unternehmens sind laut Informationen der Volta Foundation so renommierte Hersteller wie Mercedes-Benz, Geely, Volvo und Polestar, aber auch Unternehmen wie Samsung, VinFast, bp und TDK.
Erste Testergebnisse scheinen zu bestätigen, dass die StoreDot-Batteriezellen, die in nur fünf Minuten eine Ladung von 100 Meilen (160 km) ermöglichen, auf dem besten Weg sind, bis 2024 für die Massenproduktion von Personenkraftwagen bereit zu sein. StoreDots 300 Wh/kg EV-Formfaktor-Batteriezellen erreichen mehr als 1.000 aufeinanderfolgende extrem schnelle Zyklen und garantieren den Autoherstellern, dass die Batterie durch extrem schnelles Laden nicht geschädigt wird.
Dr. Doron Myersdorf, StoreDot CEO „Diese Ankündigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für StoreDot. Wir freuen uns, dass so viele der weltweit führenden Automobilhersteller sowohl unsere XFC-Zellen als auch ihre Integration in die nächste Generation von Elektrofahrzeug-Architekturen testen, und wir erhalten positive Rückmeldungen über die Praxistauglichkeit unserer Technologien. Dies ist eine äußerst ermutigende Bestätigung von Unternehmen, die nun darum wetteifern, die ersten zu sein, die unsere führenden 100in5-Batteriezellen in ihren Serienfahrzeugen einsetzen. Wir sind nun sicher, dass die erste in Serie gefertigte StoreDot-Zelle im Jahr 2024 auf dem Markt erhältlich sein wird“.
Letztes Jahr hat StoreDot seine strategische Technologie-Roadmap „100inX“ vorgestellt. Diese sah 100in5, 100in3 und 100in2 Meilen pro Minute Ladezeit vor – drei Generationen von StoreDot-Technologien mit siliziumdominierter XFC-, Semi-Solid-State- und Post-Lithium-Architektur. In der Roadmap wird bekräftigt, dass diese im Laufe des kommenden Jahrzehnts erreicht werden sollen: 100in5 bis 2024, 100in3 bis 2028 und 100in2 bis 2032.
Fotos: Kris Rifa (Youtube Stills), Kia, StoreDot, Citroën, Ford