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Donnerstag Magazin: Kia Niro EV enttäuscht auf ganzer Linie. Ford setzt auf eigenen E-Antrieb. SUV-Fahrer sind Terroristen? StoreDot XFC-Batterie bereits bei 15 globalen OEMs im Test

Kia Niro EV enttäuscht?

Die beiden erfolgreichsten Elektro-Crossover im mittleren Preissegment waren jahrelang der Kia e-Niro und der Hyundai Kona EV. Die beiden Stromer teilten sich eine Menge Technologie beim Antriebsstrang und der Batterie. Beide waren eigentlich als Verbrenner entwickelt worden und je nach europäischer Präferenz hatte mal der eine oder der andere die Nase vorne bei den Zulassungen. In den Niederlanden war lange Zeit der eNiro weit erfolgreicher als der Hyundai Kona.

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Kia Niro EV im Reichweitentest bei 3°C: ist der Neue besser als der Alte (rechts unten im Bild)?

Neuauflage

Beide kommen nun mit einer Neuauflage, wobei der Niro den Anfang machte. Er heißt nun in allen Märkten Niro EV und hat ein etwas moderneres Design. Das Interieur, vor allem Armaturenbrett mit Infotainment-System ist an den aktuellen Stromer vom Schlage eines EV6 angepasst. Es gibt nur noch eine Batterievariante mit 64,8 kWh nutzbarer Kapazität. Das kleinere und günstigere Modell mit 39,2 kWh-Batterie gibts nun nicht mehr, und auch der Einstiegspreis ist empfindlich angehoben worden. Ende 2021 war die große Variante des e-Niro noch für 42.790 Euro zu haben, das aktuelle Modell beginnt bei 47.590 Euro. Das Preis-/Leistungsverhältnis hat sich also vordergründig verschlechtert.

Kris Rifa hat den Neuen getestet

Der Norweger Kris Rifa hat sich des Reichweitentests des Niro-EV angenommen. Die Erwartungshaltung ist hoch, denn Kia hat mit dem EV6 immerhin ein vorzügliches Fahrzeug auf die Räder gestellt. Mit 400/800 Volt-Architektur und blitzschnellen Ladezeiten. Der Niro EV muss hier passen. Die Schnellladeleistung hat sich gerade mal um 3 kW auf 80 kW verbessert. Das ist für eine Neuerscheinung 2022/23 eigentlich zu wenig. Auch die Leistungswerte sind geblieben: 204 PS, 167 km/h Top Speed. Das Drehmoment beim aktuellen Modell wurde auf 395 Nm gehoben (bislang 255 Nm). Die Reichweite ist geschrumpft – nicht nur nach WLTP, sondern auch in der Realität. Rifas Autobahntest mit 120 km/h zeigte bei Temperaturen um die 3°C ein Ergebnis, das kaum befriedigen kann. Der Verbrauch pendelte sich bei satten 23,2 kWh ein.

e-engine meint: Betrachtet man den gestiegenen Anschaffungspreis und die „Modellpflege“ des Niro EV, kann man nur zu dem Ergebnis kommen, dass die Koreaner hier extrem gepatzt haben. Die Reichweite ist zum Vormodell sogar gesunken, was wohl auch daran liegt, dass die Aerodynamik des Crossover grottenschlecht geblieben ist. Für 47.590 bekommt man das kleine Tesla Model 3 und kann sich obendrein noch einen Premium-Elektroroller dazubestellen. Und in der Reichweite ist der „kleine“ Tesla trotz kleinerer Batterie in allen Belangen überlegen. Aber es ist kein „SUV“. Macht nichts. Selbst ein Model Y mit Heckantrieb und kleinerer Batterie ist mit 44.890 Euro inzwischen günstiger.

2023er Kia Niro EV im Autobahntest bei 120 km/h

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Bis 2024 will die Ford Model e-Division 7 neue Elektromodelle, davon drei neue Pkw vorstellen. Nur zwei Modelle werden allerdings mit der lizensierten MEB-Architektur von VW angetrieben werden. Das stellte am Montag Martin Sander, E-Mobilitätschef von Ford Europa in einem Interview mit „Financial Times“ klar.

VW & Ford: MEB-Lizensierung ja, aber nur am Anfang

Bekanntlich kooperiert Ford mit VW bei der MEB-Architektur. Zwei Modelle stehen für 2024 auf dem Plan. Aber es scheint, dass die Zusammenarbeit auf wackligen Füßen steht, den schon beim KI-Start-up Argo AI beschloss man (noch) gemeinsam, auszusteigen.

Mehr als 2 Modelle mit MEB werden es also nicht werden, so viel steht seit dem Montag fest, als Martin Sander, verantwortlich bei Ford Europa für die Elektrofahrzeuge, der „Financial Times“ mitteilte, dass ab Mitte des Jahrzehnts Stromer basierend auf einer eigenen Architektur vom Band laufen werden. Trotzdem gab Sander VW keine plumpe Absage, sondern erklärte, dass noch keine endgültige Entscheidung über eine weitere Zusammenarbeit getroffen worden sei.

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Der Citroën Ami war nur der erste Streich. Der „Oli“ ist nun die Version für die Erwachsenen … Ob der aber aerodynamisch günstiger als ein modernes SUV ist, darf bezweifelt werden.

Geht das Zeitalter der SUVs zuende? Werden SUV-Fahrer als Terroristen bezeichnet werden?

Wenn man dem CEO von Citroën, Vincent Cobeé, Glauben schenken darf, ja. In einem Kurzinteview mit dem britischen Internet-Autoportal „Auto Express“ betonte der Franzose, dass nach seiner Ansicht das „Zeitalter der SUVs vorbei sei“. Zwar räumte er ein, dass die Absatzzahlen derzeit dagegen sprächen, er aber fest davon überzeugt sei.

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Glaubt, dass das Ende des SUVs gekommen sei: Citroën CEO Vincent Cobée.

Die Begründung klingt einleuchtend. Zwar machen die Neuzulassungen der fahrenden Schrankwände in Europa inzwischen 50 Prozent aus, den Hauptgrund für den zu erwartenden Niedergang sähe er aber in der schlechten Aerodynamik der Fahrzeuge. Mit anderen Worten, er sagt im Zusammenhang mit der Elektromobilität eine Renaissance der windschlüpfrigen Limousine voraus. Denn, und da geben wir Cobée uneingeschränkt recht, der Reichweitenverlust durch schlechte Dynamik kann recht hoch werden. „Sie können 50 Kilometer zwischen guter und schlechter Aerodynamik verlieren, und zwischen einem SUV und einer Limousine sprechen wir sehr leicht von 60/70/80 Kilometern.“

In dem Zusammenhang erteilte er der aktuellen Lösung vieler Hersteller wie BMW, dies einfach durch massiv größere Batterien zu kompensieren, eine Absage. Denn das wiederum erhöhe das Gewicht – und in bestimmten Ländern wie beispielsweise Frankreich und Norwegen gibt es bereits eine extra Gewichtsbesteuerung. Diese werde das SUV-Segment letztlich immer unattraktiver machen.  Das ganze Interview finden Sie hier.

e-engine meint: So sehr wir der selben Meinung wie Vincent Cobée sind – Vernunft wird kaum eintreten, wenns um die Anschaffung der Stadtpanzer geht. Einziger Lichtblick ist tatsächlich die Besteuerung und damit der Zwang über den Geldbeutel. Cobée sieht aber auch andere Probleme auf SUV-Besitzer zukommen. Er rechnet damit, dass die SUV-Besitzer zukünftig immer mehr ins soziale Abseits gedrängt werden und verwendet dabei sogar so übertriebene Worte wie „Terrorist“. Citroën machte gerade mit dem Oli Concept von sich Reden. Ob dieses Fahrzeug aerodynamischer als ein SUV ist, wagen allerdings zu bezweifeln.

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Israelisches Start-up StoreDot: erste Produktionschargen der XFC-Batterie, die in nur 5 Minuten geladen werden kann, wurden bereits an 15 globale OEMs zu Evaluierungszwecken ausgeliefert. Dr. Doron Myersdorf, StoreDot CEO, sieht das als wichtigen Meilenstein für die Zukunft.

StoreDot: bereits bei 15 globalen Automobilmarken im Test

Führende OEMs aus Europa, Asien und den USA testen jetzt StoreDots XFC-Batteriezellen unter realen Bedingungen. Eine Vielzahl potenzieller Fertigungspartner steht für Tests in diesem Jahr bereit.

Die XFC-Batterietechnologie von StoreDot wird derzeit von Automobilherstellern unter realen Bedingungen getestet. Zu diesen OEMs gehören führende Unternehmen mit Hauptsitz in Europa, Asien und den USA. Unter den Kooperationspartnern und Investoren des Unternehmens sind laut Informationen der Volta Foundation so renommierte Hersteller wie Mercedes-Benz, Geely, Volvo und Polestar, aber auch Unternehmen wie Samsung, VinFast, bp und TDK.

Erste Testergebnisse scheinen zu bestätigen, dass die StoreDot-Batteriezellen, die in nur fünf Minuten eine Ladung von 100 Meilen (160 km) ermöglichen, auf dem besten Weg sind, bis 2024 für die Massenproduktion von Personenkraftwagen bereit zu sein. StoreDots 300 Wh/kg EV-Formfaktor-Batteriezellen erreichen mehr als 1.000 aufeinanderfolgende extrem schnelle Zyklen und garantieren den Autoherstellern, dass die Batterie durch extrem schnelles Laden nicht geschädigt wird.

Dr. Doron Myersdorf, StoreDot CEO „Diese Ankündigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für StoreDot. Wir freuen uns, dass so viele der weltweit führenden Automobilhersteller sowohl unsere XFC-Zellen als auch ihre Integration in die nächste Generation von Elektrofahrzeug-Architekturen testen, und wir erhalten positive Rückmeldungen über die Praxistauglichkeit unserer Technologien. Dies ist eine äußerst ermutigende Bestätigung von Unternehmen, die nun darum wetteifern, die ersten zu sein, die unsere führenden 100in5-Batteriezellen in ihren Serienfahrzeugen einsetzen. Wir sind nun sicher, dass die erste in Serie gefertigte StoreDot-Zelle im Jahr 2024 auf dem Markt erhältlich sein wird“.

Letztes Jahr hat StoreDot seine strategische Technologie-Roadmap „100inX“ vorgestellt. Diese sah 100in5, 100in3 und 100in2 Meilen pro Minute Ladezeit vor – drei Generationen von StoreDot-Technologien mit siliziumdominierter XFC-, Semi-Solid-State- und Post-Lithium-Architektur. In der Roadmap wird bekräftigt, dass diese im Laufe des kommenden Jahrzehnts erreicht werden sollen: 100in5 bis 2024, 100in3 bis 2028 und 100in2 bis 2032.

Fotos: Kris Rifa (Youtube Stills), Kia, StoreDot, Citroën, Ford

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