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Dongfeng Box: Kommt jetzt endlich das billige Elektroauto aus China?

Mit Dongfeng macht sich ein weiterer chinesischer Hersteller auf den Weg nach Europa. Im Gepäck hat er den elektrischen Kleinwagen Box. Er soll Ende 2024 auch nach Deutschland kommen, vermutlich zu einem niedrigen Preis. Ganz so günstig wie in China wird es aber nicht abgehen.

dongfeng box: kommt jetzt endlich das billige elektroauto aus china?

Dongfeng Box: Beim Design lassen die neuen Smart-Modelle grüßen. Hersteller

Der supergünstige chinesische Elektro-Kleinwagen ist bislang nur ein Mythos – zumindest auf dem deutschen Markt. Entgegen aller Vorurteile sind es stattdessen die Europäer selbst, die sich um die Nachfrage nach einigermaßen erschwinglichen Mini-Stromern kümmern – oder sich zumindest dazu anschicken. Der Dacia Spring beispielsweise kann ab 16.900 Euro bestellt werden, der Citroën ë-C3 ab 23.300 Euro, 2025 folgt das unterhalb von 20.000 Euro eingepreiste Basismodell. Bei Fiat fährt Ende 2024 der Grande Panda wohl für weniger als 25.000 Euro vor. Erst 2026 ist allerdings der Nachfolger des elektrischen Renault Twingo zu erwarten, der dann keine 20.000 Euro kosten soll. Ähnliche Konditionen stehen für den VW ID.1 in Aussicht, bei dem Kunden aber noch bis 2027 Geduld aufbringen müssen.

Schon bald zeichnet sich nun aber tatsächlich ein chinesischer Konkurrent ab. Denn Dongfeng drängt nach Europa und nach Deutschland, nicht nur mit seiner Premiummarke Voyah, sondern auch mit der Submarke Nammi, unter deren Label der Kleinwagen Box firmiert. 4,03 Meter misst der Fünftürer in der Länge und fällt damit etwas kürzer aus als ein VW Polo, das rundliche Design erinnert an den Smart #1 (unseren Test lesen Sie hier), der beim chinesischen Konkurrenten Geely entsteht.

Ladepause im Liegen

Fünf Personen nimmt der Box mit, in einem modernen Innenraum, dessen Cockpit sich weitgehend tastenbefreit zeigt und neben einer digitalen Infozentrale einen großen Touchscreen fürs Infotainment vorhält. Wohnlich-hochwertig wirkt der mit gestepptem Kunstleder bezogene Armaturenträger. Komfortables Detail: Weil sich die Vordersitze komplett umlegen lassen, kann die Ladepause in Liegeposition verbracht werden. Und in den Kofferraum passen 326 bis 945 Liter.

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Der Antrieb erfolgt über einen 70 kW/95 PS starken Frontmotor, eine 42,3 kWh große Batterie mit LFP-Zellchemie (Lithium-Eisenphosphat) soll rund 310 Kilometer Reichweite ermöglichen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 140 km/h abgeregelt. Es gibt auch noch eine kleinere Lösung mit 31,5 kWh Akkukapazität, bei der allerdings unklar ist, ob sie den Weg nach Europa findet.

In Norwegen ab 16.200 Euro

Auch über Preise lässt sich bislang nur spekulieren. Anders als in Deutschland kann der Dongfeng Box in der Schweiz bereits vorbestellt werden, ab umgerechnet etwa 23.100 Euro. Der norwegische Importeur wiederum soll mit deutlich niedrigeren Einstiegskonditionen von – ebenfalls umgerechnet – 16.200 Euro planen, möglicherweise betrifft das aber die Basisversion mit kleinem Akku.

In China dagegen ist der Box schon ab 10.000 Euro zu haben. Diese sehr günstigen Konditionen lassen sich in Europa nicht halten, wo es sich unter anderem kostentreibend auswirkt, dass das Fahrzeug an andere Sicherheits- und Emissionsvorschriften angepasst werden muss. Abzuwarten bleibt auch, wie sich eventuelle Einfuhrzölle der EU auf China-Autos noch auswirken werden.

Ostwind bringt Modelloffensive

Dem Vernehmen nach zieht Dongfeng allerdings den Bau einer Fabrik in Italien in Betracht, die dort produzierten Fahrzeuge wären Europäer und als solche von Strafzöllen ausgenommen. Dongfeng bedeutet übrigens “Ostwind”, vielleicht programmatisch für die Modelloffensive, die nun in Richtung Westen und nach Europa “wehen” soll. Oder schon weht, zumindest indirekt, denn pikanterweise ist der chinesische Staatskonzern Kooperationspartner von Renault – und so wird der Budget-Stromer Spring aus dem Haus der Tochter Dacia bei Dongfeng in Wuhan hergestellt.

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