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Das Škoda Enyaq Coupé als Elektro-SUV mit Haltungsnoten

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Das Škoda Enyaq Coupé als Elektro-SUV mit Haltungsnoten

Die Automarke Škoda geht auf zwei Václav zurück: die Herren Laurin und Klement, die noch im vorletzten Jahrhundert eine Fahrzeugproduktion im böhmischen Mladá Boleslav hochzogen. Von Fahr- über Motorräder hangelte man sich bis zum ersten Automobil im Jahr 1905. Es genossen schon die Motorräder einen hervorragenden Ruf, die Teilnahme an Wettbewerben aller Art gehörte zur Firmenpolitik. Lang ist die Liste erfolgreicher Einsätze in ganz Europa.

Schützengraben

Nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich ins Strudeln geraten, übernahm der Industriekonzern Škoda die Autoproduktion, durchaus dem Wunsch der Inhaber entsprechend. Škoda seinerseits war bis dahin mehr für Rüstungsgüter bekannt, vor allem Kanonen. Weil wir zufällig grad drauf gestoßen sind: Škoda wird in Hemingways „Farewell to Arms“ erwähnt: „Sie haben große Škoda-Kanonen. Ich hab die Löcher gesehen“, vertraut einer der italienischen Soldaten unserem amerikanischen Helden im Schützengraben während heftigen Beschusses an.

Anyway, die Namen der Firmengründer sind bei Škoda heute noch in den Topvarianten verschiedener Modellreihen präsent, der Schriftzug Laurin & Klement findet sich bei unserem Enyaq Coupé an der Flanke. Die Aufzählung der dazugehörigen Ausstattung muss aus Platzgründen unterbleiben, es findet sich so gut wie alles darin, was dem Komfort bis hinein in den Luxus dient. Dazu würden wir den gläsernen, beleuchteten Kühlergrill zählen, der keinen erkennbaren Zweck hat außer dem schönen Schein. Zusammen mit den Leuchten vorn und hinten veranstaltet er Lichtspiele beim Herannahen an das Auto, sofern man Träger des Transponders ist. Das Leben ist gut an Bord: gut gedämmt, wohnlich, schön zu fahren.

Der Preis liegt bei 66.550 Euro, wobei unser Testexemplar doch noch ein paar Extras versammelte (und so die 70-Tausender-Hürde nahm) – erstaunlicherweise eine Wärmepumpe (1167 Euro), die man doch vorausgesetzt hätte.

Verschlankt

Als knapp 2,4 Tonnen schweres Elektro-SUV ist der 4,65 Meter lange Enyaq keine grazile Ballerina, aber er tut sein Bestes für einen gefälligen Auftritt. Das Fließheck, das ihm den noblen Zusatz Coupé verleiht, obwohl streng genommen irreführend, hilft bei der Verschlankung der Erscheinung. Wie auch die optionalen 21-Zöller (770 Euro): Auf so großen Rädern schrumpft der Rest vom Auto, jedenfalls optisch, so ähnlich wie bei den Streifen von Obelix’ Beinkleid. Flacher ausgeführt, kommt der Kofferraum auf 570 Liter Volumen.

Das „85x“ im Namen bedeutet die Batteriegröße (tatsächlich 77 kWh netto) und Allradantrieb, also eine E-Maschine vorn und hinten. Zusammen ergibt das 210 kW Spitzenleistung und einen kräftigen, jedoch geschmeidigen Antritt, der den Passagieren nicht dauernd den Kopf in die Nackenstützen peppelt. Wer mit 180 km/h reisen möchte, könnte das tun. Aus Gründen der Reichweite sieht man E-Autos aber nur selten als Drängler auf der Überholspur – Pluspunkt für sie.

Ist man hauptsächlich städtisch und im Umland unterwegs, so ist mit 460 Kilometern bei 100 Prozent Ladestand zu rechnen. Wobei man zur Schonung des Akkus ja genau das meiden sollte, das Laden bis zum Anschlag. Besser zur Berechnung eignet sich der Energieverbrauch, den wir bei 20 kWh/100 km halten konnten – ein guter Wert grad noch im Bereich der Werksangabe. DC-Laden geht vom Auto aus bis maximal 135 kW.

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