Wegen eklatanter Sicherheitsmängel muss die Toyota-Tochter Daihatsu die Auslieferung aller Fahrzeuge einstellen. Die Liste der Verfehlungen ist lang – der Reputationsschaden kaum absehbar.
Die Toyota-Tochter Daihatsu hat nach eigenen Angaben massive Sicherheitsmängel bei ihren Fahrzeugen festgestellt. Eine Untersuchung habe Probleme bei 64 Modellen ergeben, darunter fast zwei Dutzend, die unter der Marke Toyota verkauft wurden, teilte Japans Branchenprimus mit.
Toyota erklärte, es sei eine »grundlegende Reform« erforderlich, um Daihatsu »wiederzubeleben«. Die Auslieferung aller Fahrzeuge werde vorerst gestoppt. Eine Überprüfung aller Zertifizierungsvorgänge sei geplant. »Es wird nicht nur eine Überprüfung des Managements und der Geschäftsabläufe erforderlich sein, sondern auch eine Überprüfung der Organisation und Struktur«, hieß es.
Ein unabhängiges Gremium hatte Ermittlungen gegen Daihatsu eingeleitet, nachdem im April bekannt geworden war, dass es bei 88.000 Kleinwagen manipulierte Seitenaufprallsicherheitstests gegeben hatte. Die meisten Fahrzeuge wurden als Toyotas verkauft. Die jüngsten Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Ausmaß des Skandals weit größer ist als angenommen.
Daihatsu ist Toyotas Kleinwagensparte und produziert eine Reihe der sogenannten »Kei«-Kleinwagen und -Lastwagen, die in Japan beliebt sind. Das Untersuchungsgremium stellte fest, dass die jüngsten Probleme auch einige auf dem Inlandsmarkt verkauften Modelle von Mazda und Subaru sowie Toyota- und Daihatsu-Modelle im Ausland betrafen.
Toyota-Angaben zufolge produzierte Daihatsu in den ersten zehn Monaten des Jahres 1,1 Millionen Fahrzeuge, fast 40 Prozent davon an ausländischen Standorten. In diesem Zeitraum wurden weltweit rund 660.000 Fahrzeuge verkauft, was sieben Prozent des Toyota-Absatzes ausmachte.