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BMW X4 M Competition – Testbericht

Der frisch geliftete BMW X4 ist auch wieder in einer sportlichen M-Version erhältlich. Wir haben den Spaßmacher zum Test begrüßt.

bmw x4 m competition – testbericht

BMW X4 M Competition (c) Stefan Gruber

Mit dem X4 hat BMW seit 2014 auch ein SUV-Coupé in der mittleren SUV-Klasse im Programm. Auch wenn ein Coupé für viele Menschen noch immer ein zweitüriges Auto mit eleganter Linienführung ist, so haben die SUV-Coupés mit vier Türen in der Gunst der Käufer die klassischen Coupés schon lange überholt.

BMW verbindet mit dem X4 den praktischen Nutzwert eines SUVs mit dem dynamischen Auftritt eines Coupés. Ganz besonders wenn man sich für die starke M-Version entscheidet, die wir jetzt zum Test begrüßt haben.

Preislich startet der X4 M bei 119.930,- Euro, wobei in diesem Preis auch schon beachtliche 48% Steuern enthalten sind. Neben der sportlichen Optik sind aber auch fast alle in der Preisklasse üblichen Features mit an Bord.

So etwa eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein Digitalcockpit mit zwei 12,3“-Displays, eine elektrische Heckklappe und noch vieles mehr. Vermisst haben wir hier lediglich einen adaptiven Tempomat, der heute schon bei deutlich kleineren Fahrzeugen großteils zum Serienumfang gehört.

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Auch wenn man unserem Testfahrzeug noch eine Fülle an Extras gegönnt hat, so fehlte dieses Feature auch noch beim Endpreis von 148.482,- Euro, in dem auch schon 46.733,- Euro an Steuern enthalten sind.

Dafür waren andere interessante Features wie das wunderbare BMW Laserlicht, ein Panorama-Glasdach oder das M Competition Paket mit 21“-Leichtmetallfelgen, M Sportsitzen und der Leistungssteigerung auf 510 PS an Bord.

Nicht zu vergessen auch die auffällige M Sao Paulo Gelb-Lackierung. Wer gerne inkognito unterwegs ist, sollte zwar auf das Kanariengelb verzichten, uns hat es aber sehr gut gefallen, da es den sportlichen Charakter des Fahrzeugs weiter unterstreicht.

Auffällige Farbe steht dem X4 M gut

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Zudem findet man mit dieser Lackierung wohl auch am größten Einkaufszentrum-Parkplatz seinen X4 noch ohne Probleme. Selbst an dunklen Tagen strahlt das Gelb noch von Weitem.

Das Interieur zeigt sich ebenfalls von einer sehr sportlichen Seite. Die M Sportsitze begeistern mit perfektem Halt und einem großen Einstellbereich. Zudem passt der Mix aus Leder, Klavierlack, Chrom-Zierelementen und Dekor im Carbon-Look perfekt zum dynamischen Charakter des Fahrzeugs.

Trotz vieler Funktionen findet man sich schnell zurecht, das Infotainmentsystem lässt sich zudem einfach via Touch-Funktion, iDrive-Controller oder Sprachsteuerung bedienen. BMW setzt zum Glück auch weiterhin auf viele Schnellwahltesten und eine getrennte Klimaregelung, was die Handhabung im täglichen Leben sehr erleichtert.

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Zur großen Überraschung zeigt sich der X4 M trotz seiner sportlicheren Linienführung beim Platzangebot fast so vorteilhaft wie der X3. Im Fond ist lediglich die Kopffreiheit etwas eingeschränkter, und das Kofferraumvolumen ist mit 525 Litern Fassungsvermögen um 25 Liter kleiner.

Wer mehr Platz benötigt, kann die Rücksitze umklappen und so bis zu 1.430 Liter verstauen. Praktisch sind die elektrische Heckklappe und das seitliche Fach mit Netz, hinter dem Dinge, die man gerne schnell zur Hand hat, verstaut werden können.

Entscheidet man sich für das Topmodell einer Baureihe, sind aber vermutlich ganz andere Faktoren für den Kauf entscheidend, nämlich die Leistung und der Fahrspaß.

Leistung ohne Ende

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Und hier wird man natürlich von BMW keinesfalls enttäuscht. Unter der Haube verbirgt sich ein 3,0 Liter-6-Zylinder-Turbobenziner mit 510 PS (375 kW).

Das Aggregat liefert zwischen 2.750 und 5.550 U/Min ein maximales Drehmoment von 600 Nm. Die Schaltung erfolgt über das 8-Gang M Steptronic-Getriebe.

Es ist dabei wirklich beeindruckend, wie schnell die Schaltvorgänge erledigt werden. Auch wenn man via Schaltwippen am Lenkrad die Möglichkeit hat, die Gänge selbst zu sortieren, so kann dies kaum perfekter funktionieren, als es die Automatik ohnedies schafft.

bmw x4 m competition – testbericht

Egal zu welchem Zeitpunkt, man hat immer blitzschnell den idealen Gang parat. Was sich am Papier mal alles schön liest, ist in der Praxis dann aber nochmals deutlich beeindruckender.

Schon der Sound nach dem Start verdeutlicht einem, dass der Wagen nur darauf wartet, dass die ganze Leistung entfesselt wird.

Der Fahrer kann dabei aus verschiedenen Konfigurationen wählen, wobei schon im komfortabelsten und effizientesten Modus mehr als genug Leistung zur Verfügung steht.

Bis zum absoluten Sportwagen-Feeling sind es nur ein paar Knopfdrücke. Im M-Modus wird das schwere SUV-Coupé nämlich zum agilen Sportler, der die Leistung so locker auf die Straße bringt, dass man nur durch die hohe Sitzposition daran erinnert wird, dass man nicht in einem Sportwagen sitzt.

Spitzen-Fahrleistungen

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Dank dem Allradantrieb wird die Kraft zudem jederzeit in vollem Umfang bestmöglich auf die Straße gebracht. Schon jeder kleine Tipp aufs Gaspedal wird in Leistung pur umgewandelt. Tritt man beherzt das Gaspedal bis zum Bodenblech, sprintet man in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Zum Vergleich: Man erreicht damit um fast zwei Sekunden schneller die 100 km/h, als Ende der 1980er-Jahre mit einem Ferrari Testarossa, der für die gleiche Aufgabe 5,7 Sekunden benötigt hat.

Durch die enorme Schubkraft werden die Passagiere wie bei einem Flugzeugstart in die Sitze gepresst, und man wartet eigentlich auch nur, bis der Wagen abhebt – was er dank der perfekten Straßenlage aber nicht tut.

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Ebenso beeindruckend wird die Leistung auch beim Zwischensprint zur Verfügung gestellt, manch Schnarchnase, die mit 60 km/h auf der Landstraße unterwegs, ist überholt man schneller als der Überholte „Uschi“ sagen kann.

Die exakte Lenkung und das überaus gutmütige Fahrverhalten steigern zudem den Fahrspaß weiter deutlich. Dem Vorwärtsdrang wird bei 250 km/h elektronisch ein Ende bereit, außer man verfügt über das M Drivers Package, dann ist erst bei 285 km/h Schluss mit lustig.

Wer die Leistung nur gemäßigt konsumiert, der wird auch an die vom Werk versprochenen 10,7 bis 10,9 Liter Verbrauch herankommen. Wir sind bei unserem Test auf einen Verbrauch von 11,5 Litern pro 100 Kilometer gekommen.

Wer von den vorzüglichen Beschleunigungswerten nicht genug bekommen kann, sollte aber nochmals ein oder zwei Liter mehr einkalkulieren. In Bezug auf den Listenpreis ist dies aber auch schon egal. Durch die im Fahrzeugpreis enthaltenen und im Betrieb fälligen Umweltsteuern, die man mit diesem Auto zahlt, muss man zudem auch bei der Umweltbilanz kein schlechtes Gewissen haben. Würde das Geld zweckgebunden eingesetzt werden, würde man den Schadstoffausstoß mehr als kompensieren. Auf jeden Fall bekommt man mit dem X4 M Competition ein geniales Fahrzeug, welches Fahrspaß ohne Ende bietet.

Was uns gefällt:

Das Design, die Kraftentfaltung, die Straßenlage, die Fahrleistungen, der Sound, die Schaltung, das Platzangebot, die Lackierung

Was uns nicht gefällt:

Dass die exorbitant hohen Steuern in Österreich den Preis sehr weit nach oben treiben, dass kein adaptiver Tempomat an Bord ist

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 2-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 3

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1-

Kofferraum: 1

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 3

Technische Daten BMW X4 M Competition

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 119.930,00
Testwagenpreis mit Extras: 148.482,00
davon Steuern 46.733,00
Technische Daten
Zylinder 6
Hubraum in ccm 2.993
Leistung PS/KW 510/375
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 600/2.750 – 5.550
Getriebe 8 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 3,8
Höchstgeschwindigkeit in km/h 250/285
Durchschnittsverbrauch in Liter 10,7 – 10,9
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 243 – 247
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 475,8
Breite in cm 192,7
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 162,0
Radstand in cm 286,4
Kofferraumvolumen in Liter 525 – 1.430
Tankinhalt in Liter 65
Leergewicht in kg 2.085
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.500
Max. Zuladung in kg 415

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