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Benzin-Verbot: Deutsche Autoindustrie bettelt um hartes Verbrenner-Aus

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Der VDA fordert ab 2045 ein Verbot für fossilen Kraftstoff.

Im November 2023 trat die neue europäische Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) in Kraft. Die Europäische Union (EU) legte darin Ziele für den Wechsel auf erneuerbare Energieträger fest. Bei der Umsetzung haben die einzelnen Mitgliedsstaaten allerdings eine Menge Spielraum. Eine Regelung auf nationaler Ebene muss bis Mai 2025 vorliegen. In einem Positionspapier fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA) nun ein strenges Regelwerk. Dazu gehöre auch, ein Verkaufsverbot von fossilen Treibstoffen.

VDA fordert Quote für erneuerbare Kraftstoffe

Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 15 Millionen E-Autos auf den Straßen zu haben. Berechnungen zufolge würden dann jedoch weiterhin mindestens 40 Millionen Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein. Die CO₂-Einsparungen der E-Autos sind laut VDA jedoch nicht ausreichend, wenn weiterhin so viele Fahrzeuge mit traditionellem Antrieb auf den Straßen sind. Erneuerbare Kraftstoffe müssten daher stärker unterstützt werden. Der VDA fordert daher eine RFNBO-Unterquote (Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe) von fünf Prozent bis 2030.

Zudem muss bereits 2030 eine THG-Minderung von 35 Prozent bei Mehrfachanrechnungen erzielt werden, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Dabei sei es wichtig, dass diese Quote nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität umgesetzt wird. Berechnungen zeigen, dass dafür eine Produktionsmenge von 7,1 Milliarden Liter erneuerbarer Kraftstoffe benötigt wird.

Ab 2045 soll der Verkauf fossiler Kraftstoffe Geschichte sein

Der VDA kritisiert in dem Positionspapier, das mit dem Anteil erneuerbarer Kraftstoffe mit den aktuellen Planungs- und Genehmigungsverfahren allerdings auch nach 2030 gering sein wird. Der Verband fordert daher einen radikalen Rückgang von fossilen Treibstoffen. Konkret heißt es in dem Papier, das „ab 2045 keine fossilen Kraftstoffe mehr an deutschen Tankstellen verkauft werden dürfen“. Stattdessen soll der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe schrittweise steigen. 2035 soll der Anteil bei 60 Prozent liegen, 2040 bei 90 Prozent und 2045 dann schließlich bei 100 Prozent.

Die deutsche Automobilindustrie nimmt selbst eine Menge Geld in die Hand, um die Klimaneutralität 2045 zu erreichen. Bis 2028 erfolgen weltweit Investitionen in Höhe von 280 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung. Der VDA betont dabei, dass für „die Defossilisierung des Straßenverkehrs grundsätzlich [ein] technologieoffener Ansatz“ wichtig sei.

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