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Beliebte Hybrid-Autos

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Elektroautos von Hyundai warten in Bremerhaven auf den Weitertransport.

Während die Nachfrage für reine Elektro-Pkw sinkt, steigt sie für Wagen mit Kombi-Antrieb.

Das hat auch Expert:innen überrascht: Mit dem Jahreswechsel hat ein Pkw-Antrieb, der schon längst abgeschrieben war, eine Renaissance erlebt: Der Plug-in-Hybrid. Dabei sind die Fahrzeuge übergewichtig, extrem teuer und verbrauchen deutlich mehr Sprit als die Hersteller angeben. Expert:innen fordern, dass der Staat eingreift.

Die Fahrzeuge mit dem Kombiantrieb aus Verbrenner- und Elektromotor sind nicht nur hierzulande beliebt. Der europäische Autoverband ACEA hat gerade die aktuellen Zahlen für die EU vorgelegt, denen zufolge die Neuzulassungen in den ersten drei Monaten um 7,5 Prozent nach oben gegangen sind. Unangefochtener Spitzenreiter ist Deutschland mit 45 000 Fahrzeugen, die neu auf die Straße kamen – was 20 Prozent mehr als vor einem Jahr ist.

Bei den reinrassigen E-Autos ging es hingegen steil nach unten. Im März waren es hierzulande fast 30 Prozent weniger als im Vorjahr, weil die Bundesregierung die Kaufprämien Ende vorigen Jahres gestrichen hatte.

Für Plug-ins gibt es staatliche Zuschüsse schon länger nicht mehr. Die Autos seien gerade als Dienstwagen nach wie vor attraktiv, so Constantin Gall, Autoexperte bei der Prüf- und Beratungsgesellschaft EY. Die Pkw mit den zwei Herzen werden steuerlich gefördert. Die Fahrer:innen müssen nur 0,5 Prozent des Listenpreises statt einem Prozent bei reinen Verbrennern als geldwerten Vorteil beim Finanzamt angeben.

„Der Pkw mit Mischantrieb hatte zunächst den Charakter eines Übergangsphänomens vom Verbrenner zum Elektroauto. Seit die staatliche Förderung der E-Autos eingestellt wurde, ist aber erkennbar, dass die Plug-in-Hybride zunächst bleiben“, betonte Frank Schwope, Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Hannover, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Plug-in-Autos sind ein höchst lukratives Geschäft für Autobauer. Mit den Fahrzeugen wird wegen hoher Preise deutlich mehr verdient als mit reinen Verbrennern“, sagte Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte der Umweltorganisation Bund, dem RND. Die Kunden seien zugleich bereit, die höheren Preise zu akzeptieren, da ihnen einleuchte, dass Fahrzeuge mit zwei Antrieben teurer sein müssten als konventionelle.

Plug-ins bringen Volkswagen, BMW und Co einen weiteren Vorteil: Sie würden ein Stück weit helfen, „die Abgasnormen zu erfüllen, die im nächsten Jahr drastisch verschärft werden“, so Schwope. Zumindest auf dem Papier verbrennen die Fahrzeuge schon beinahe homöopathisch geringe Mengen Sprit.

Der ADAC konzediert: „Die Herstellerwerte werden meist nicht erreicht.“ Vor allem, wenn es Winter und der Akku kalt sei, wenn auf der Landstraße das eine oder andere Überholmanöver nötig werde oder wenn auf der Autobahn 130 Stundenkilometer gefahren werde. Schwope spricht denn auch von „Mogelpackungen“. Für ihn ist klar, dass der Plug-in-Boom nicht der Lehre der Verkehrswende entspricht.

Auch mit Blick auf den gleichzeitigen Einbruch bei den E-Autos sieht Hilgenberg eine „krasse Fehlentwicklung“. Hier müssten Wirtschafts- und Finanzministerium eingreifen: „Eine sofort wirksame und effiziente Maßnahme könnte eine höhere Dienstwagenbesteuerung sein.“ Auch Bonus-Malus-Regeln beim Kauf oder Änderungen bei der Kfz-Steuer würden Wirkungen erzielen. Gemeint ist damit, dass für PS-starke Boliden mit Verbrennungsmotor Zusatzabgaben eingeführt werden. Mit den Einnahmen könne der Staat die Elektromobilität fördern.

Schwope hält neue E-Auto-Subventionen für überflüssig. Die Konzerne hätten in den vergangenen Jahren sehr gut verdient „Man kann den Unternehmen durchaus zumuten, preiswertere und margenschwächere Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Um dies zu forcieren,

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