Die Bundesregierung setzt für mehr Klimafreundlichkeit im Verkehrssektor auf Elektroautos. Ob es für diese noch ein Henne-Ei-Problem gibt, ist umstritten.
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Industrie gefordert
“Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass ein rascher Hochlauf der E-Mobilität erforderlich ist, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen”, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Dienstag nach dem Treffen in einer schriftlichen Mitteilung.
Die Bundesregierung verwies auf den bereits im Herbst vorgestellten “Masterplan” zum Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos. “Beim Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur ist nun in erster Linie die Energie- und Automobilwirtschaft gefordert”, so Hebestreit. Auch die Lkw-Ladeinfrastruktur soll vorankommen.
Nachfrage größer als Angebot
“Wir sind in allen wesentlichen Zielgrößen, die sich die Bundesregierung selber gesetzt hat, deutlich im Verzug”, hatte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann zuvor im Deutschlandfunk kritisiert. Bürgerinnen und Bürger seien noch vorsichtig bei der Anschaffung von Elektroautos. Dies liegt aus seiner Sicht vor allem an der nicht ausreichenden Ladeinfrastruktur, die ein großes Hemmnis darstelle. Ladeinfrastruktur müsse auch da entstehen, wo sie wirklich benötigt werde, wie auf dem Land, und nicht nur dort, wo es sich lohne. Der IG-Metall-Vorsitzende sprach von Zögerlichkeit der Automobilindustrie und bei Plänen, die sich die Politik selbst gesetzt habe.
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Aus Sicht des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind Lademöglichkeiten jedoch nicht das Problem. Eine eigene Umfrage zeige, dass Nutzer die Entwicklung des Ladeangebots positiv beurteilten. “Die Auslastung der Ladesäulen liegt bei rund 15 Prozent, da ist ordentlich Luft nach oben”, erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. “Das Henne-Ei-Problem im Markt existiert nicht mehr.”
(mho)