Marc Marquez wurde von der Entscheidung von Alex Rins überrascht
Bis zu seinem unglücklichen Sturz und seinem Beinbruch in Mugello hat Alex Rins fünf komplette Rennwochenenden für LCR-Honda bestritten. In Austin sorgte der Spanier für den bisher einzigen Saisonsieg eines Fahrers, der nicht auf einer Ducati sitzt. Trotzdem hat sich Rins in der Sommerpause (und noch vor Saisonhalbzeit) dazu entschlossen, Honda zu verlassen und 2024 zu Yamaha zu wechseln.
Alex Rins, Joan Mir
“Es ist natürlich kein gutes Gefühl”, meint Takaaki Nakagami, “wenn sich mein Teamkollege schon nach wenigen Rennen dazu entscheidet, Honda zu verlassen. Ich habe nur die News gelesen und wusste vorher nichts.”
“Ich weiß nicht, warum er das tut. Er hat sich dazu entschieden, Honda zu verlassen. Vielleicht ist blau seine Lieblingsfarbe”, schmunzelt der Japaner. “Er hat gutes Potenzial, leider hat er sich verletzt. Bisher hat er einen super Job gemacht.”
Alex Marquez
“Dazu hat er gesagt, dass die Honda ein gutes Motorrad ist. Deshalb hätte ich diesen Wechsel nicht erwartet.” Trotzdem fügt Marc Marquez bei ‘MotoGP.com’ hinzu: “Aber ich freue mich für ihn. Es ist ein guter Wechsel, denn er geht von einem Satellitenteam in ein Werksteam.”
Joan Mir: “Alex wird gut zur Yamaha passen”
Nicht von der Neuigkeit überrascht wurde dessen Teamkollege Joan Mir, der Rins aus vier gemeinsamen Jahren bei Suzuki bestens kennt. “Mich hat es nicht überrascht”, betont Mir bei ‘MotoGP.com’. “Ich denke, er wird gut zu dem Motorrad passen.”
Mit Rins hat der erste der vier Honda-Fahrer die Marke verlassen. Mir hat so wie Marc Marquez noch einen Vertrag bis Ende 2024. Wird Mir diesen erfüllen? “Ich möchte 2024 hier weitermachen. Wir werden sehen, ob wir das Ruder herumwerfen können.”
Auch nicht überrascht von der Rins-Entscheidung war Alex Marquez. Nach drei Jahren bei Honda und zuletzt zwei im LCR-Team hat Alex Marquez entnervt und demotiviert das Handtuch geworfen und ist ins Ducati-Lager zu Gresini gewechselt.
Alex Marquez: “Ich verstehe es”
“Ich bin traurig für LCR. Aber ich verstehe es”, meint Alex Marquez. “Ein Werksteam ist immer attraktiver. Wenn man sich die Situation beider Motorräder (Honda und Yamaha; Anm. d. Red.) ansieht, dann ist sie sehr ähnlich. In einem Werksteam kann man aber viel mehr probieren.”
Rins klagte seit Saisonbeginn darüber, dass ihn Honda zu wenig in die Entwicklung einbezogen hat und nicht seine Erfahrung nutzte. Er hätte sich gewünscht, dass er mehr Teile testen kann. Aber Honda bezieht LCR nicht so eng ein wie zum Beispiel Ducati Pramac.
Diese Situation kennt Alex Marquez aus dem Vorjahr, als er die komplette Saison über praktisch keine Entwicklungsteile bekommen hat, weil der Fokus auf seinem älteren Bruder lag. “Es hat mich deshalb nicht überrascht, als Alex schon bei den Wintertests darüber geklagt hat”, meint Alex Marquez.