Autobranchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Nicolas Blandin/dpa-tmn/dpa/Archivbild
Die Diskussionen um den Autogipfel von Minister Robert Habeck nehmen Fahrt auf. Nach einem dünnen Vorschlag zur Dienstwagenförderung, der kaum Impulse für den Kauf von Elektroautos bringen dürfte, kommen jetzt von der SPD-Fraktion Kaufprämien für Elektroautos von 6000 Euro in Spiel sowie Kaufprämien für gebrauchte Elektroautos von 3000 Euro.
Plötzlich ist die Politik in Deutschland von Elektroauto überzeugt. Nachdem klar war, dass mit dem Stopp der Umweltprämie für Plug-In-Hybride im Jahre 2023 und dem Stopp der Umweltprämie für vollelektrische Neuwagen durch Minister Habeck im Jahr 2024 der Markt zusammenbricht. Der Aktionismus der Ampel, in der die SPD den Kanzler stellt, hat der Elektromobilität in Deutschland übel mitgespielt.
Wie glaubwürdig sind die SPD-Vorschläge?
Da die Ausgabenseite – also Kaufprämien – Tabu sind, versucht man im Wirtschaftsministerium durch Senkung der Steuereinnahmen bzw. Steuergeschenke, um die Budget-Tabus „herumzukommen“. Ob das gelingt ist fraglich und wenn es gelingt sind die Impulse sehr überschaubar.
Es fehlt an Strategie
Das große Risiko der jetzt losgetretenen Autogipfel Diskussion ist eine weitere Verunsicherung der Verbraucher. Natürlich warten Käufer jetzt erst mal ab, ob eine Prämie kommt. Für den Markt für Elektroautos bedeutet das nichts Gutes. Zusätzlich zu dem „überschaubaren“ Interesse an Elektroautos nach der Einstellung der Umweltprämien kommt jetzt der „erst mal abwarten“-Effekt. Die Nachfrage nach Elektroautos wird durch die Vorschläge, die wenig realistisch sind, zusätzlich gebremst. Die SPD-Vorschläge und der Autogipfel sind eher schädlich für die Nachfrage. Zuviel Aktionismus ohne Fundament schadet.
Von Ferdinand Dudenhöffer