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Reichweitenangst beim E-Auto: Psychologe erklärt vorübergehendes Phänomen

reichweitenangst beim e-auto: psychologe erklärt vorübergehendes phänomen

Reichweitenangst beim E-Auto: Psychologe erklärt vorübergehendes Phänomen

Viele Menschen haben großen Respekt davor, von einem Verbrenner auf ein Elektrofahrzeug umzusteigen. Grund dafür ist oft die Sorge um die Reichweite des Autos. Der Ingenieurpsychologe Thomas Franke räumt nun mit diesen Vorurteilen auf.

Die Reichweiten von E-Autos nehmen stetig zu und auch die Ladezeiten verkürzen sich immer weiter. Gleichzeitig wird die Ladeinfrastruktur kontinuierlich verbessert. Dennoch zögern viele Fahrer, von Verbrennern auf ein E-Auto umzusteigen. Häufig wird die vermeintlich eingeschränkte Reichweite als Argument angeführt. Verkehrspsychologe Thomas Franke erklärt im Interview mit mdr.de, weshalb der sogenannte Reichweitenstress bald der Vergangenheit angehören könnte.

Reichweitenangst trotz kurzer Alltagsstrecken

Trotz der Tatsache, dass Autofahrer im Schnitt nur 40 Kilometer täglich zurücklegen, spielt die Reichweitenangst bei vielen beim Autokauf eine entscheidende Rolle. “Unser Verhältnis zum Auto ist oft nicht rational”, erklärt Franke dieses Verhalten im Gespräch mit mdr.de . Die meisten Menschen denken bei der Anschaffung eines Fahrzeugs weniger an den täglichen Gebrauch, sondern eher an Ausnahmesituationen wie lange Urlaubsfahrten. “Man wünscht sich ein Allround-Fahrzeug, das alles kann – inklusive der gefühlten Möglichkeit, endlos zu fahren, ohne darüber nachdenken zu müssen”, so der Verkehrspsychologe. Obwohl moderne E-Autos heute Reichweiten von über 400 Kilometern bieten, sind diese Sorgen nicht leicht auszuräumen. “Viele halten an dem fest, was sie kennen, und meiden unsicheres Terrain – besonders, wenn es um hohe Anschaffungskosten geht”, führt Franke weiter aus.

Trotz der Zurückhaltung mancher Autofahrer gegenüber E-Autos hat der Reichweitenstress bei den Fahrern von Stromern deutlich nachgelassen. Laut Franke liegt das vor allem an der verbesserten Ladeinfrastruktur. Immer mehr Fahrer stellen fest, dass es im Alltag problemlos möglich ist, rechtzeitig eine Ladesäule zu erreichen. Zwar erfordert dies neue Gewohnheiten, doch der Verkehrspsychologe erklärt: “Das ist inzwischen sehr einfach. Das E-Auto plant oft die gesamte Route inklusive Ladestopps. Man muss das Laden nur bereits bei der Planung berücksichtigen.”

Gesünder durchs E-Auto-Fahren

Franke betrachtet die erzwungenen Pausen beim Laden eines E-Autos als einen positiven Aspekt. Während der Ladezeit könne man sich entspannen, beispielsweise in der Sonne einen Espresso trinken oder Erledigungen wie Einkäufe machen. “Für mich persönlich ist es kaum vorstellbar, wieder zurückzugehen. Ich möchte keine 600 Kilometer am Stück fahren”, sagt Franke und betont: “E-Autos fördern gesunde Pausen. Wenn das dazu führt, dass wir unsere Zeit anders betrachten, wäre das ein toller Nebeneffekt.” Außerdem seien die Pausen meist kürzer als erwartet, da moderne E-Autos oft in nur 20 Minuten bis zu 80 Prozent geladen werden können.

Reichweitenstress nimmt mit der Erfahrung ab

Laut Franke sind vor allem E-Auto-Neulinge vom Reichweitenstress betroffen. Doch schon nach wenigen Monaten legt sich dieser Stress, da die Fahrer auch auf längeren Strecken Routinen entwickeln, die ihnen ein sicheres und entspanntes Reisen ermöglichen. Daher ist Franke überzeugt, dass der Reichweitenstress bald der Vergangenheit angehören wird.

Fahrer von E-Autos teilen ihre positiven Erfahrungen oft mit “Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern und Arbeitskollegen”. “Irgendwann haben die Skeptiker genug gute Geschichten gehört und wagen den Schritt. Es ist immer so: Die anfängliche Skepsis schwindet allmählich”, erklärt der Verkehrspsychologe. Außerdem entwickeln sich E-Autos stetig weiter. “Mit der Zeit werden also immer mehr Menschen überzeugt”, meint Franke im Interview mit mdr.de.

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