Die THG-Quote zielt darauf ab, den Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehr zu erhöhen. Aktuell steht jedoch der Verdacht im Raum, dass es bei den THG-Quoten zu Manipulationen gekommen ist. Der ADAC fordert daher strenge Maßnahmen, um diese Praktiken zu unterbinden.
Falsche Quoten schaden
Der ADAC nimmt als Verbraucherschützer diese Recherchen sehr ernst. Durch falsch deklarierte Kraftstoffe oder fehlerhafte Anrechnungen unterbleiben faktisch Minderungen von Treibhausgasen, obwohl diese zur Erfüllung der THG-Quote angerechnet werden. Dies konterkariert die umweltpolitische Wirkung der THG-Quote.
Zudem können fälschlich angerechnete Reduzierungen von THG günstiger beschafft werden als berechtigte THG-Quoten, was sich nachteilig auf deren Marktpreis auswirkt. Damit erzielen Elektrofahrzeughalter geringere Erlöse beim THG-Bonus und das Förderinstrument für Elektromobilität wird geschwächt.
Belastbare Kontrollmechanismen fehlen
Die Bereinigung von möglichen Missständen erfolgt seitens der staatlichen Akteure in der EU und in Deutschland nach Ansicht des Mobilitätsclubs teilweise nicht oder nur langsam.
Die Zuständigkeiten zwischen EU-Kommission und Mitgliedstaat sind unklar geregelt, es fehlen belastbare Kontrollmechanismen für Zertifizierungssysteme und Zertifizierer und die Klärung von Hinweisen auf fehlerhafte Zertifizierung dauert zu lange.
ADAC fordert Verbesserungen
Der ADAC setzt sich für den Klimaschutz im Verkehr ein und fordert daher verlässlichere Zertifizierungssysteme, konsequente Sanktionierung und die sofortige Entfernung unrechtmäßig zertifizierter THG-Quoten.
„Nur durch entschlossenes Handeln können wir sicherstellen, dass die Zertifizierung von alternativen Kraftstoffen nicht dauerhaft Schaden nimmt und Emissionsminderungen tatsächlich wirksam werden,“ sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. „Wir appellieren an die verantwortlichen Behörden, rasch zu handeln und die Rolle von erneuerbaren Energien im Verkehrssektor zu stärken.“