Bild: Ford
„Der Kunde kann die Lösung wählen, die am besten zu seinem Profil und seinem Budget passt. Jeder wird diese Rechnung für sich ausmachen“, so Farley. „Ford ist in den USA Nummer zwei bei den Elektrofahrzeugen und Nummer drei bei den Hybridfahrzeugen. Und wir haben das bestverkaufte Auto, den F-150, als Verbrenner, als Hybrid und auch als Elektrofahrzeug, den F-150 Lightning. In Kalifornien verkaufen wir 85 Prozent des F-150 als Lightning, in Texas ist es umgekehrt. In der übrigen Welt sehen wir ähnliche Effekte.“
Die Zukunft in der Modellpalette sieht der Ford-Boss in der Nutzfahrzeugsparte und in ikonischen Modellen. „Nutzfahrzeuge wie die Transit-Produktfamilie sind unsere globale Stärke. Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Thailand, auf allen diesen Märkten verdienen wir zudem Geld mit dem Ranger, nicht zuletzt durch die Skaleneffekte der Allianz mit Volkswagen.“ Besonders bei Nutzfahrzeugen sei eine flexible Antriebstechnik „unerlässlich“.
In Deutschland ehemals beliebten Modellen wie Focus und Fiesta stellte Farley kein gutes Zeugnis aus. „Ford hat immer in der Mitte des Marktes agiert, aber das hat nicht hundertprozentig funktioniert“, erklärte er. „Mondeo, Focus und Fiesta wurden zwar von vielen Kunden geliebt, aus wirtschaftlicher Sicht haben sie sich jedoch nicht so gerechnet wie unsere Nutzfahrzeugmodelle.“ Ford müsse sich fokussieren. „Ich liebe Fiesta und Mondeo, habe sie mein Leben lang gemocht – aber waren wir als Ford in diesem Segment richtig gut? Oder eher in RS, Puma, Mustang? Da sind wir gut.“
Ford bietet an E-Pkw hierzulande aktuell das SUV Mustang Mach-E an. Seit wenigen Tagen wird zudem die Serienversion des neuen, rein elektrischen Explorer in Köln gebaut. Ein Crossover soll folgen, der ebenfalls im Rahmen einer größeren Kooperation auf VWs Elektroauto-Baukasten MEB basiert. Ein drittes Modell speziell für Europa ist eine kommende Batterie-Version des neuen Puma, die komplett auf Ford-Technik basiert.
Zukünftig will die US-Marke sich bei E-Mobilität verstärkt auf kleine, erschwingliche Vollstromer konzentrieren. Man arbeite an einer neuen Plattform für kostengünstige Elektroautos, hat Farley Anfang Februar mitgeteilt. Das Anfang 2021 geäußerte Ziel, in Europa bis 2030 komplett auf Elektroautos umzustellen, überdenkt der Konzern derweil – auch wegen großen Verlusten seine E-Sparte.