Citroën GS (1971)
Im Umfeld des Pariser Mais 1968 geboren, nahm der Citroën GS die revolutionäre Stimmung der Stunde förmlich in sich auf.
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Das Außendesign schuf Robert Opron und nahm damit die Linienführung des späteren Citroën CX vorweg.
Der CS avancierte zu einem Auto des Aufruhrs und wurde 1970 auf dem Pariser Salon erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Citroën verbaute Komfort, der seiner Zeit voraus war: Per Zug am Hebel hebt das hydropneumatische Fahrwerk die Karosserie an, legt eine Reifenpanne den CS lahm, …
Hatte der Citroën einmal Startschwierigkeiten, …
… so konnte der 1,0-Liter-Boxermotor auch per Kurbel gezündet werden.
Die Straßenlage des Citroën GS war der vieler zeitgenössischer Konkurrenten ebenso voraus wie das Design.
Stoisch planiert die Hydropneumatik fiese Bodenwellen.
Gegen diese Federungstechnik sah die damalige Mittelklasse ziemlich alt aus – zudem besaßen schon die ersten GS serienmäßig vier Scheibenbremsen.
Mit dem CS schloss Citroën die klaffende Lücke zwischen den mit Zweizylinder-Boxer-Motoren ausgestatteten Ami 6 und Ami 8 sowie den luxuriösen DS-Modellen.
Die Interieurfarben sind Geschmacksache, die Sitze so bequem wie Fernsehsessel.
Eher TGV-Führerstand als Armaturenbrett. Typisch Citroën der Siebziger: Das Lenkrad “wächst” förmlich aus der Lenksäule.
Auch in Details brach Citroën-Innenraum-Stylist Michel Armand mit Bewährtem: Im GS zeigt eine beleuchtete Ziffernkugel die Geschwindigkeit an.
Der graue Handbremsgriff aus Kunststoff weilt ungewöhnlich positioniert im Armaturenbrett.
Auch auf der Rückbank konnte man es sich gutgehen lassen.
Die Bedienung wirkt avantgardistisch, aber nicht unbedingt ausgereift. Zum Öffnen der Türen muss ein Drehknopf betätigt werden.
Kleine Klappe, großer Kofferraum – reisen ist im Innenraum bequemer.
Stets gut gewärmt: Das Reserverad ruht unter der Motorhaube.
Seine Modernität bescherte dem Citroën GS 1971 immerhin den Titel “Auto des Jahres”.
Insgesamt verkauften sich die GS- und GSA-Modelle in 16 Jahren rund 2,5 Millionen Mal.
Die Legende nahm allerdings ein unrühmliches Ende: Lückenhafter Korrosionsschutz und andere Verarbeitungsmängel rafften die meisten Citroën GS über die Jahre zügig dahin.