Neue Fabrik in Spring Hill soll besonders kostengünstige Batteriechemie einsetzen
General Motors und der koreanische Batteriehersteller LG Energy Solution wollen angeblich eine zweite US-Batteriefabrik für die Ultium-Batterien des GM-Konzerns bauen. Sie soll offenbar das derzeit entstehende Zellen-Produktionswerk in Lordstown/Ohio ergänzen.
Rendering der Zellfertigung von Ultium Cells LLC in Lordstown (Ohio)
Die Pläne will GM angeblich schon am morgigen Freitag (16. April) bekannt geben. Die Fabrik soll ähnlich groß werden wie das Werk in Lordstown, das 2,3 Milliarden Dollar gekostet hat.
Bildergalerie: Neue Lithium-Metall-Zellen von GM/SES
Die niedrigeren Kosten könnten auf Lithium-Eisenphosphat-Zellen schließen lassen. Doch General Motors hat im März auch bekannt gegeben, dass man zusammen mit SolidEnergy Systems (SES) an einer Lithium-Metall-Batterie arbeitet. Diese soll nicht nur eine hohe Energiedichte haben und viel Leistung abgeben, sondern auch kostengünstig sein – vermutlich auch, weil dafür keine teuren Metalle wie Cobalt, Nickel oder Mangan nötig sind. Bei einer Lithium-Metall-Batterie kommt metallisches Lithium als Kathode zum Einsatz, keine Lithium-Metall-Oxide wie LiCoO2oder LiNixMnyCozO2.
GM will bis 2023 in Woburn (Massachusetts), eine Pilotproduktion der SES-Batterie bauen. Die Batterie wird also frühestens in zwei Jahren zur Verfügung stehen. Für den Produktionsbeginn im neuen Zell-Werk in Spring Hills gaben die Quellen von Reuters keinen Termin an. Doch der Lyriq soll anfangs Zellen aus einem anderen LG-Werk erhalten, und zwar nicht aus Lordstown.
General Motors hat bereits offiziell gemeldet, dass man den Bau einer weiteren Batteriezellenfabrik in den USA erwäge. Sie könnte wie das Werk in Lordstown von dem Joint Venture namens Ultium Cells LLC betrieben werden, die GM mit der Batteriesparte von LG Chem, LG Energy Solution, gegründet hat.
General Motors will ab 2035 keine Verbrenner-Fahrzeuge mehr verkaufen. Deswegen braucht man schnell Ersatz in Form von Elektroautos. Schon auf dem Markt ist der Chevrolet Bolt, außerdem startet 2022 der GMC Hummer EV und eine elektrische Version des Chevrolet Silverado wurde ebenfalls bereits angekündigt. Das zweite Batteriewerk soll offenbar den Akkubedarf für die neuen Autos sichern helfen. Auch der Hummer EV soll offenbar die Batterien mit der neuen Chemie bekommen. Damit könnte das Elektro-Monster bis zu 1.000 Kilometer Reichweite bekommen, tönte GM-Präsident Reuss im März.
Quelle: Reuters via Automotive News Europe
Bildergalerie: Cadillac Lyriq (2023)