Für den Ausbau seiner Elektroautoflotte braucht Ford-Chef Jim Farley Unmengen Rohstoffe. Erst Anfang des Jahres hatte sich der US-Autokonzern an einer indonesischen Nickelanlage beteiligt. Jetzt kauft er Lithium in Kanada ein.
Ford hat sich in Kanada langfristig die Versorgung mit dem Batterierohstoff Lithium für den Bau von E-Autos gesichert. Mit dem Unternehmen Nemaska Lithium sei ein Vertrag über die Lieferung von Lithiumprodukten geschlossen worden, der auch das für Akkus wichtige Lithiumhydroxid umfasse, teilte der zweitgrößte US-Autobauer am Montag mit. Mit der Vereinbarung will Ford-CEO Jim Farley (60) seinen Plan untermauern, die Produktion von batteriegetriebenen Autos bis Ende 2026 auf zwei Millionen Einheiten pro Jahr zu steigern.
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Auch andere Autobauer schließen derzeit Verträge zur Sicherung ihrer Rohstoffversorgung in Kanada. Volkswagen etwa will dort sein größtes Batteriezellwerk bauen. Der Konzern will in Nordamerika wachsen. Kanada speziell biete Kooperationsmöglichkeiten für weitere Wertschöpfungsfelder, Rohstoffe und erneuerbare Energien, begründete VW-Chef Oliver Blume (54) die Entscheidung im mm-Interview. Der europäisch-amerikanische Stellantis-Konzern hat ähnliche Pläne, streitet derzeit mit der kanadischen Regierung aber über Subventionen.
Farley untermauert mit Verträgen ehrgeizige Elektropläne
Fords Partner Nemaska Lithium ist zu gleichen Teilen im Besitz der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Provinz Quebec und des US-Konzerns Livent. Mit der Bekanntgabe der Vereinbarung anlässlich seines Investorentages will Ford Zweifel von Börsianern an seinen ehrgeizigen Elektroplänen zerstreuen.
Aus diesem Anlass bekräftigte der Konzern auch das Ziel eines bereinigten Ergebnisses vor Steuern und Zinsen für dieses Jahr zwischen neun und elf Milliarden Dollar. Der Barmittelzufluss (Cashflow) soll bei sechs Milliarden Dollar liegen. Ford geht weiterhin davon aus, dass seine E-Auto-Sparte in diesem Jahr tiefrote Zahlen schreiben wird.